Bürgerentscheid in Sachen Bäder in greifbarer Nähe

Metzingen. Nach derzeitigem Stand der Dinge wird es in Metzingen einen Bürgerentscheid zur Zukunft der Bäder geben. Wie mehrfach berichtet, hatte der Gemeinderat der Sieben-Keltern-Stadt Mitte Mai mit großer Mehrheit beschlossen, ein neues Bad zu bauen. Als Standort wurde ein Freizeitgelände auserkoren, in dessen Peripherie Einrichtungen liegen wie beispielsweise das Stadion, der Trimm-Dich-Pfad, das Ferientagheim oder der Forsthof. Auch Gastronomie ist auf dem Bongertwasen, wie das Areal heißt, vertreten. Kurz nach dem Ratsbeschluss wurde Kritik laut. Der Bongertwasen sei wegen seines Obstbaumbestandes ökologisch zu wertvoll, hieß es beispielsweise. Der Stadtverwaltung wurde zudem vorgeworfen, kein ausreichendes Finanzierungskonzept erarbeitet zu haben.

Schließlich bildete sich eine Gruppe aktiver Bürger und gab bekannt, in dieser Frage einen Bürgerentscheid über ein zuvor eingeleitetes Bürgerbegehren herbeiführen zu wollen. Dazu brauchten sie mindestens 1264 Unterschriften, die zu sammeln sie nur fünf Wochen Zeit hatten. Gestern gaben Aktive der Bürgerinitiative im Rathaus einen Pappkarton ab. Der Inhalt: 2096 Unterschriften von Metzinger Einwohnern, die die Frage „Sind sie für die Sanierung und Erweiterung der beiden Bäder?“ mit Ja zu beantworten bereit sind. Das sind etwa 65 Prozent mehr Unterschriften als gesetzlich gefordert.

Metzingens Erste Bürgermeisterin Jacqueline Lohde nahm die Listen entgegen. Diese werden jetzt auf ihre Richtigkeit geprüft. Es gilt als unwahrscheinlich, dass nach Abzug ungültiger Unterschriften das Quorum doch noch unterschritten wird. Sollte alles seine Richtigkeit haben, wird dem Gemeinderat, vermutlich in seiner Sitzung am 4. Oktober, nichts anderes übrig bleiben, als einem Bürgerentscheid zuzustimmen.

Wahlberechtigt sind dann etwa 18?000 EU-Bürger, die mindestens 16 Jahre alt sind. Stimmen sie mit Ja, entscheiden sie sich gegen ein neues Bad, das Hallenbad und Freibad vereint.

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