Fußball

Der 2:0-Sieg in Belfast ist ein kleiner Befreiungsschlag

In der EM-Qualifikation gelingt der deutschen Nationalmannschaft ein wichtiger Erfolg in Nordirland. Halstenberg freut sich über erstes Tor im DFB-Dress. Auch Gnabry trifft.

10.09.2019

Von DPA

Es war das erwartet harte Spiel zwischen Nordirland und Deutschland in der Qualifikation zur Euro 2020. Die DFB-Auswahl, hier mit Klostermann (oben) gegen Jamal Lewis, kam zu einem knappen, aber auch verdienten 2:0-Erfolg. Foto: Christian Charisius/dpa

Es war das erwartet harte Spiel zwischen Nordirland und Deutschland in der Qualifikation zur Euro 2020. Die DFB-Auswahl, hier mit Klostermann (oben) gegen Jamal Lewis, kam zu einem knappen, aber auch verdienten 2:0-Erfolg. Foto: Christian Charisius/dpa

Nach Fußball-Schwerstarbeit in Belfast ist die deutsche Nationalmannschaft wieder auf Kurs Richtung EM 2020. Drei Tage nach dem 2:4 gegen die Niederlande erfüllte das junge DFB-Team beim 2:0 (0:0) gegen Nordirland den Drei-Punkte-Auftrag von Bundestrainer Joachim Löw aber nur mit größter Mühe und einem prächtigen Volleytor von Marcel Halstenberg (48. Minute).

Für die späte Entscheidung sorgte Serge Gnabry (90.+3). Nach dem vierten Sieg im fünften Qualifikationsspiel übernahm die DFB-Auswahl die Tabellenführung in Gruppe C von den punktgleichen Nordiren. Vor 18 326 Zuschauern im stimmungsvollen Windsor Park wackelte die deutsche Mannschaft mehrmals bedenklich. Manuel Neuer war als Rückhalt im Tor erstaunlich oft gefordert.

Löw hatte nach der Oranje-Niederlage wie erwartet auf eine Viererkette umgestellt und ließ deutlich offensiver spielen. Für den zuletzt glücklosen Jonathan Tah und den verletzt fehlenden Nico Schulz kamen Julian Brandt und Halstenberg in die Mannschaft.

Die Partie begann überhaupt nicht so, wie sich das der Bundestrainer vorgestellt hatte. Die Nordiren pressten angetrieben von ihren lautstarken Fans aggressiv schon am deutschen Strafraum und kamen gegen ein zunächst fahrig auftretendes DFB-Team früh zu Chancen. Kapitän Neuer musste nach einem schweren Fehler von Toni Kroos schon in der siebten Minute gegen Conor Washington den Rückstand verhindern.

Das fehlende Selbstvertrauen der vergangenen zwei Tage war den jungen Nationalspielern teilweise deutlich anzumerken. In der eigentlich breiter aufgestellten Offensive, in der neben Gnabry, Marco Reus und Timo Werner auch noch Brandt für Gefahr sorgen sollten, leistete sich die deutsche Elf unerklärliche Fehlpässe, die einige sich bietende Gelegenheiten zunichte machten. In der Verteidigung hatte Deutschland große Mühe, die Bedingungen gegen die nach vier Siegen in vier Qualifikationsspielen mit großer Motivation und Leidenschaft kämpfenden Nordiren anzunehmen.

Brandt gab erst in der 22. Minute den ersten Torschuss ab, kurz darauf wurde ein Schuss von Werner abgefälscht (27.). Craig Cathcart berührte den Ball dabei mit der Hand. Knapp zehn Minuten vor der Pause musste Löw den Ausfall von Matthias Ginter verkraften, der nach einem Zweikampf ausgewechselt werden musste. Beim Verlassen des Platzes hielt sich der Gladbacher die Rippen, für ihn in die Partie kam Tah, dem gegen die Niederlande ein Eigentor unterlaufen war.

Bis zur Pause musste erneut Neuer nach einer scharfen Hereingabe von Stuart Dallas retten (45.). Auf der Gegenseite scheiterte Werner nach gutem Zuspiel von Gnabry an Nordirlands Torwart Bailey Peacock-Farrell (45.+1). In der Kabine schien Löw dann die richtigen Worte gefunden zu haben. Erst verpasste Lukas Klostermann nach Vorlage seines Leipziger Teamkollegen Halstenberg die Führung (47.), ehe es dieser eine Minute später mit einem starken Volley-Schuss zu seinem ersten Länderspieltor besser machte.

Den sich nun bietenden Raum nutzte die DFB-Auswahl immer wieder für schnelle Angriffe. Gnabry (52.), Werner (53.) und der für den im Abschluss glücklosen RB-Stürmer eingewechselte Kai Havertz (69. und 84.) vergaben aus aussichtsreichen Positionen. Einen Freistoß von Reus parierte der immer stärker geforderte Peacock-Farrell (56.), der sein Team mit seinen Paraden im Spiel hielt. In der Abwehr blieben aber die Probleme gegen die weiterhin kämpferisch überzeugenderen Nordiren bestehen. Gnabry traf zu seinem neunten Länderspieltor im zehnten Spiel. dpa

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Erstellt:
10.09.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 38sec
zuletzt aktualisiert: 10.09.2019, 06:00 Uhr

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