Fußball-Ass der Woche

Der Drei-Tore-Mann

Patrick Ostojic ballerte seine Spvgg Freudenstadt fast im Alleingang zum 5:0-Sieg gegen die Favoriten von der SG Herzogsweiler-Durrweiler.

13.11.2018

Von Thomas Stein

Der Freudenstädter Patrick Ostojic (vorne) kann auch nicht von Gegenspieler Daniel Heggenberger (SG Herzogsweiler-Durrweiler) gestoppt werden. Bild: Ulmer

Der Freudenstädter Patrick Ostojic (vorne) kann auch nicht von Gegenspieler Daniel Heggenberger (SG Herzogsweiler-Durrweiler) gestoppt werden. Bild: Ulmer

Ich hatte da einfach so ein Gefühl. Ich wusste: Der rechnet nicht damit“, verrät Spvgg- Angreifer Patrick Ostojic. Sein Gefühl hat ihn nicht getäuscht und ermöglichte den Auftakt zu einem deutlichen 5:0-Heimsieg. Was war passiert? Am Samstag musste der Tabellenzweite in Freudenstadt antreten. Eigentlich hätte man sich auf eine knappe Partie einstellen können. Immerhin traf der Zweite auf den Siebten. Es kam aber überraschend anders: Nach 45 Minuten führten die Gastgeber bereits
mit 3:0 gegen die SG. Held der Partie wurde der 20-jährige Patrick Ostojic, der mit Hilfe seiner Teamkollegen und einer Vorahnung einen lupenreinen Hattrick schnüren konnte.

Perfekter Samstag

Nach acht Minuten war es soweit: Matthias Ade legte sich den Ball routiniert für einen Freistoß bereit. Knappe 25 Meter, halblinks – da spielt man den Ball hoch in den Strafraum und hofft, dass ein Teamkollege den Kopf oder zur Not auch ein anderes Körperteil im richtigen Zeitpunkt hinhält. Eigentlich Routine. Aber Patrick Ostojic hatte andere Pläne: Er überzeugte seinen Mitspieler kurzerhand davon, dass er den Standard lieber selbst schießt. Mit Erfolg: Der Angreifer ballerte den Ball zur 1:0-Führung direkt ins kurze Eck. Dabei verhalf ihm sein Bauchgefühl zum entscheidenden Überraschungsmoment: „Der Keeper rechnete sicher mit einem indirekten Freistoß! Ich habe das geahnt und mir das Ding geschnappt.“

Der Stürmer hatte davon nicht genug und machte weiter mit dem Tore schießen. Beim zweiten Treffer verwandelte er eine Vorarbeit von Luca Schmid, der den Ball im Umschaltspiel zentral erobern konnte und perfekt weiterleitete. Der Hattrick war dann kurz vor der Halbzeit fällig: Wieder schepperte es im linken Eck des Gegners. Wieder war Patrick Ostojic dafür verantwortlich. Im Alleingang verhalf er seinem Team zu einer 3:0-Führung gegen die Favoriten. Hier widerspricht Patrick Ostojic energisch: „Im Alleingang passiert bei uns gar nix! Das war am Samstag eine überragende Teamleistung und wir waren alle gut in Form. Es lief alles einfach super für uns.“

Und auch die Favoritenrolle der Gäste akzeptiert der Freudenstädter nicht: „Ganz ehrlich? In der Liga gibt es meiner Ansicht nach keine wirklichen Favoriten! Es ist so ausgeglichen, da entscheidet allein die Tagesform“, ist der Drei-Tore-Mann überzeugt. Die Tagesform hat am Samstag anscheinend gepasst. Der perfekte Tag war für Patrick Ostojics Team dann endgültig vollendet, als die neuen Spieler nach dem Match ihre Einstände feierten.

Teamspirit entscheidend

Wie schon Patrick Ostojic in der vergangenen Saison, kommen die neuen Spvgg-Spieler fast ausnahmslos aus der A-Jugend. Mit ihnen hatte der 20-jährige schon in seiner Jugendzeit gespielt: „Wir sind gute Kumpels und vom Team super aufgenommen worden“, erklärt der Hattrick-Held.

Für ihn sei Teamsprit das A und O und er ist überzeugt, dass es wichtig ist auch mal neben dem Platz was zusammen zu machen. Vor allem nach dem Abstieg aus der Landesliga und dem folgenden personellen Umbruch, musste sich die Freudenstädter erst finden. Jetzt sei der Spirit aber unschlagbar: „Wir sehen uns oft und es macht extrem Spaß, in dieser jungen Mannschaft zu kicken“, erklärt Patrick Ostojic. Der Trainer Jens Bertiller fördert und fordert den Teamgeist zusätzlich. Für ihn seien auf dem Platz neben Ballsicherheit und taktischer Variabilität in erster Linie die mentale Einstellung und das Läuferische wichtig.

Unter ihm zu spielen ist für Patrick Ostojic aber nichts Neues. Er konnte seinen jetzigen Chef bereits in den Jugendteams von seinen fußballerischen Fähigkeiten überzeugen: „Für mich ist das natürlich super, weil ich mich dadurch noch wohler im Team fühle“, erklärt Patrick Ostojic. Mit einem Wechsel habe sich der pfeilschnelle Angreifer auch deshalb noch nie beschäftigt.

Seit er Fußball spiele, mache er das eben in Freudenstadt. Vereinsliebe hin oder her –  der Trainer habe etwas an ihm auszusetzen: „Ich soll länger am Ball bleiben. Aber wenn ich ein Tor sehe und in guter Position bin, schieße ich. Ich kann nicht anders“, scherzt Patrick Ostojic. Am Samstag war sein Trainer mit den Entscheidungen des jungen Stürmers mit Sicherheit höchstzufrieden.

Der Drei-Tore-Mann

Patrick Ostojic Spvgg Freudenstadt

Geburtsdatum: 4.Juli 1998

Beruf: Ausbildung zum Handelsfachwirt

Position: Sturm

Stationen: immer Spvgg

Freudenstadt

Größter sportlicher Erfolg:

A-Jugend Meisterschaft Bezirksliga

Größe: 1,83 Meter

Rechts-/Linksfuß: rechts

Saisonziel: Oberes Mittelfeld

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Erstellt:
13.11.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 08sec
zuletzt aktualisiert: 13.11.2018, 01:00 Uhr

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