Fußball-Ass der Woche

Der Heißhunger auf Tore

Thomas Baur von der SGM Felldorf/Bierlingen besiegte Vöhringen mit seinem Hattrick fast im Alleingang.

05.12.2017

Von Florian Dürr

Felldorfs Spieler Thomas Baur (links) ließ Vöhringens Torwart Frans Dorner dreimal keine Chance. Bild: Ulmer

Felldorfs Spieler Thomas Baur (links) ließ Vöhringens Torwart Frans Dorner dreimal keine Chance. Bild: Ulmer

Albert Baur (Pressesprecher), Alwin Baur (Ex-Linienrichter), Andreas Baur, Lukas Baur (beide Co-Trainer) und Thomas Baur – Bei der SGM Felldorf/Bierlingen regiert der Name Baur. Doch nur einer von ihnen trägt den Titel „Top-Torjäger“ und hat am Sonntag seine Saisontreffer 12, 13 und 14 erzielt. Es ist: Thomas Baur. Schon in der vergangenen Saison lauteten die Schlagzeilen: „Gut, besser, Thomas Baur“ oder „Thomas Baur trifft und trifft und trifft“.

Seit Sommer heißt es nun: neue Liga, altes Bild. Denn auch eine Klasse höher, im Bezirksoberhaus, zeigt Baur keinerlei Anzeichen von Leistungsabfällen. Im Gegenteil – Er macht da weiter, wo er in der Kreisliga A aufgehört hat: beim Toreschießen. Und seine Ausbeute kann sich sehen lassen: In 12 Spielen war er 14-Mal erfolgreich. Eine Torquote von aufgerundet 1,2 Tore pro Spiel – da
können selbst Profi-Stürmer wie Robert Lewandowski nicht mithalten.

Und das, weil Baur eben in Manier eines Profis immer genau da steht, wo ein Torjäger mit eingebautem Torriecher eben stehen muss. So auch am Sonntag beim 3:2-Sieg gegen den Tabellenzweiten Vöhringen, als Baur einen Dreierpack schnürte. Ob mit der Hacke, mit dem schwachen Fuß oder klassisch per Abstauber – Thomas Baur trifft, wie er will. „Bei den ersten beiden Toren bin ich perfekt gestanden und ich musste nur noch einschieben. Beim dritten Treffer hat mich Lukas Baur mit einem klasse Pass geschickt“, erzählt der Stürmer, der von sich selbst sagt: „Ich bin heiß auf Tore.“

Dass er diesen Heißhunger auf Tore auch in der Bezirksliga so gut stillen kann, überrascht den 24-Jährigen, der mit Felldorf/Bierlingen im Sommer den Aufstieg aus der Kreisliga A schaffte: „Ich dachte, ich tue mich schwerer, weil ich nicht wusste, was auf mich zukommt. Aber wie man sieht, läuft es ganz gut“, sagt Baur zufrieden.

Entgegen kommt ihm womöglich, das höhere Niveau und die andere Defensivtaktik der Bezirksliga-Teams, denn: „In der Kreisliga hatte ich immer einen Mann-Decker, der die ganze Zeit mitgerannt ist. Jetzt habe ich mehr Freiheiten, weil die Abwehrketten verschieben“, erklärt der 24-Jährige und ergänzt: „Ob mir das allerdings zu Gute kommt, will ich nicht sagen. Nicht, dass mich unsere Gegner in den nächsten 16 Spielen immer decken.“

Wollen die anderen Teams in der Rückrunde gegen Felldorf/Bierlingen nicht verlieren, ist das vielleicht gar keine schlechte Idee. Denn mit seinen Toren ist Baur einer der Garanten für den Erfolg des Aufsteigers, der sich in der Vorrunde schon ein gutes Polster auf die Abstiegszone erarbeitet hat.

Mit 22 Punkten steht die Mannschaft von Werner Hagenlocher auf einem soliden neunten Tabellenplatz und hat sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. „Dass wir im Mittelfeld dabei sind, freut mich besonders. Ich dachte eher, dass wir um den Relegationsplatz herum mitspielen. Aber wir schlagen uns echt gut“, sagt Baur zufrieden, obwohl eigentlich noch mehr drin gewesen wäre.

Denn der Torjäger verletzte sich Mitte Oktober beim 2:2 gegen Ergenzingen und konnte erst vor zwei Wochen im Duell mit Ahldorf-Mühlen (1:3) wieder mitwirken. Ein Anriss am Außenband zwang den sonst verletzungsfreien Stürmer zu einer mehrwöchigen Pause, in der seine Mannschaft von vier Spielen nur eins gegen den Tabellenletzten Eutingen (4:0) gewinnen konnte. Jetzt sei aber alles wieder in Ordnung und der Stürmer kann sich auf seine Lieblingsbeschäftigung, das Toreschießen, konzentrieren: „Ich merke gar nichts mehr, nur ab und zu am Spann, aber nach der Winterpause sollte wieder alles top sein. Die Physios haben gute Arbeit geleistet“, sagt Baur, der sich nun auf eine verletzungsfreie Zeit mit seinem Heimatverein freut.

Denn dem hält er seit der Jugend die Treue und hat das auch weiterhin vor. „So wie es hier gerade ist, gefällt es mir einfach. Vom Linienrichter bis zu den Fans, die Gemeinschaft passt perfekt. Wir sind ein fußballverrücktes Dorf“, begründet Baur seine nicht vorhandenen Wechselgedanken.

Vielmehr freut sich der Stürmer auf die anstehenden Herausforderungen in der Bezirksliga und hat große Ziele mit der SGM: „Für die Klasse in unserer Mannschaft ist die Kreisliga zu wenig. Wir wollen uns Stück für Stück nach oben arbeiten und in Zukunft einen Platz im oberen
Mittelfeld anstreben“, erklärt Thomas Baur.

Sollte er sich weiter so torhungrig und eiskalt zeigen, wird aus diesen Zielen wohl bald Realität. Wenn zudem die Presse Lukas Baur und ihn nicht mehr verwechselt, bekommt der Stürmer nach einem Dreierpack künftig auch die verdiente Aufmerksamkeit mit dem richtigen Bild in der Zeitung.

Der Heißhunger auf Tore

Thomas Baur SGM Felldorf/Bierlingen

Geburtsdatum: 9. Juni 1993

Wohnort: Felldorf

Beruf: Student – Facility

Management

Bisherige Vereine:

SG Ahldorf-Mühlen (Jugend)

Position: Stürmer

Rechts-/Linksfuß: Rechtsfuß

Größter sportlicher Erfolg:

Bezirksmeister in der B-Jugend 2010, Aufstieg in die Bezirksliga 2017

Saisonziel: Klassenverbleib

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Erstellt:
05.12.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 24sec
zuletzt aktualisiert: 05.12.2017, 01:00 Uhr

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