Fitness

Der Sound muss in die Beine

Statt auf dem Garnisonsplatz ging’s beim „Mini-Cycling-Event“ wegen des Wetters kurzerhand in eine einstige Panzer-Halle. 110 Teilnehmer schwitzten fünf Stunden lang auf 100 nagelneuen „Tomahawk“- Superbikes.

14.08.2017

Von Willy Bernhardt

Gemeinsam schwitzen: Beim zweiten „Mini-Cycling-Event“ in Horb trafen sich 110 Radsportler auf dem ehemaligen Kasernenareal. Bilder: Kuball

Gemeinsam schwitzen: Beim zweiten „Mini-Cycling-Event“ in Horb trafen sich 110 Radsportler auf dem ehemaligen Kasernenareal. Bilder: Kuball

StefanLeber, Chef des „Indoor-Cyling-Teams“, das bereits vor einem Jahr beim ersten Event dieser Art auf dem Horber Flößerwasen gut 70 Radsport-Begeisterte willkommen heißen konnte, zog auch am Samstag nach der zweiten Auflage des Horber „Mini-Cyclings“ nach fünf schweißtreibenden Stunden in der ehemaligen Panzerhalle der Horber Hohenberg-Kaserne ein überaus positives Fazit. „Es war sehr gelungen. Es war sogar fantastisch. Auch nach fünf Stunden waren noch alle Bikes besetzt. Wir hatten 110 Teilnehmer, die sich auf den insgesamt 100 nagelneuen Tomahawk-Maschinen den ganzen Tag über verteilten. Das machen wir wieder – wenn wir dürfen“, sagte Leber bescheiden nach fünf Stunden Action pur.

Dass die Chancen gut stehen dürften, auch im kommenden Jahr und dann bereits zum dritten „Indoor-Cycling“ nach Horb einzuladen, wohin am Samstag Radler aus dem gesamten Südwesten der Republik angereist waren, zeigte sich auch an folgendem: Bürgermeister Ralph Zimmermann ließ in der offiziellen Begrüßung bereits sachte anklingen, dass er überlegt, im kommenden Jahr ebenfalls fünf Stunden lang mitzustrampeln. „Wenn es meine Kondition zulässt“. Aber die Stadt Horb war bereits in diesem Jahr aktiv vertreten, und zwar durch den bekennenden Zweirad-Enthusiast und Stadtwerke-Chef Eckhardt Huber. Zudem brachte sich die Stadt auch als Sponsor mit einer Unterstützung dieses modernen Spektakels in Höhe von 1500 Euro ein. Immerhin passe dies gut in die Imagekampagne einer fahrradfreundlichen Stadt, die überdies bei all ihren verkehrstechnischen Überlegungen auch an den Klimaschutz denke, so Zimmermann gegenüber der SÜDWEST PRESSE.

Spontaner Ortswechsel

Dabei musste am Samstag improvisiert werden. Ursprünglich wollten Stefan Leber und sein „Indoor-Cycling-Team“ die Teilnehmer Open-Air auf dem großflächigen „Garnisonsplatz“ auf dem ehemaligen Kasernenareal strampeln lassen. Doch wegen der Unsicherheiten in Sachen Wetter verlegten die Macher das Spektakel in die nur unweit entfernte einstige Panzer-Halle an der zwischenzeitlichen Eugen-Bolz-Straße der früheren Hohenberg-Kaserne. So wurden die 100 Tomahawk-Bikes, die gerade so in einen großen Lastwagen passten, umplatziert und die jeweiligen „Presenter“ konnten mit Unterstützung von weiteren Master-Trainern ihre Kommandos dann im Trockenen der versammelten und hoch motivierten Cycling-Familie vermitteln. Wichtig dabei ist die Musikauswahl, betont Leber: „Die Musik ist insgesamt sehr rhythmusbetont. Der Sound muss in die Beine.“

Diese Form der Fitness-Bewegung scheint aktuell zu boomen. Bereits seit Mai war dieses zweite Horber Event ausgebucht und wer weiß, ob es im kommenden Jahr nicht noch mehr Radbegeisterte sind, die sich auf den Weg nach Horb aufmachen. Denn derart professionell organisierte Events sprechen sich vor allem in der Szene schnell herum. Und zu dieser „Szene“ zählt Stefan Leber natürlich auch die Jungs und Mädels vom „Häsler Vital Center“ in Horb, das sich unter anderem um die Verköstigung der Teilnehmer kümmerte.

Mit dem Sport Strom erzeugen

Es wurde jeweils 50 Minuten schweißtreibend gestrampelt, ehe eine zehnminütige Erholungs- und Versorgungspause im Plan stand. Danach setzten sich die Teilnehmer wieder auf ihre High-Tech-Maschinen, die jeweils individuell von ihnen auf diverse und kräfteraubende Schwierigkeitsgrade eingestellt werden können. Im Durchschnitt bewältigen die Radfahrer so zwischen 25 und 30 Kilometer pro Stunde, wenn man die erbrachten Leistungen unterm schützenden Dach der früheren Panzer-Halle umrechnet, sagt Leber.

Bereits jetzt treibt den Organisator eine Vision für das nächste Jahr um. „Eventuell können wir dieses Event sogar für Stromgewinnung nutzen, die technischen Möglichkeiten hierfür haben wir. Schon jetzt werden etwa die Digitalanzeigen durch den durch das Treten erzeugten Strom selbst versorgt.“ Worte, die insbesondere Stadtwerke-Chef Huber und Bürgermeister Zimmermann mit Blick auf den Masterplan „Horb 2050“ runter gingen wie Öl.

Weil zum intensiven Sporttreiben auch die Kameradschafts- und Geselligkeitspflege gehört, ging’s am Abend für viele Radfahrer in das nahe gelegene „Quartier 77“, das die Bike-Fans mit exquisiten Speisen und ausgewählten Getränken verwöhnte. Kein Wunder, dass die meisten der Teilnehmer Stefan Leber schon jetzt wieder zugesagt haben, auch im kommenden Jahr wieder nach Horb zu diesem Cycling-Event kommen zu wollen.

Spinning mit bestem Material garantierten die „Tomahawk“-Bikes.

Spinning mit bestem Material garantierten die „Tomahawk“-Bikes.

Der Mini-Cycling-Organisator Stefan Leber (von links) begrüßte Horbs Bürgermeister Ralph Zimmermann und Stadtwerke-Chef Eckhardt Huber.

Der Mini-Cycling-Organisator Stefan Leber (von links) begrüßte Horbs Bürgermeister Ralph Zimmermann und Stadtwerke-Chef Eckhardt Huber.

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Erstellt:
14.08.2017, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 14.08.2017, 01:00 Uhr

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