Tübingen · Wirtschaft

Der Tübinger Thallos AG droht die Pleite

Der Tübinger Vermögensverwalter Thallos AG ist im Insolvenzverfahren. Grund seien die Wirren am Immobilien- und Finanzmarkt.

28.03.2024

Von Eike Freese

Baukräne vor grauem Himmel: In der Immobilienwirtschaft zeigen sich viele Zeichen einer Krise. Foto: Marijan Murat/dpa

Baukräne vor grauem Himmel: In der Immobilienwirtschaft zeigen sich viele Zeichen einer Krise. Foto: Marijan Murat/dpa

Der Tübinger Thallos AG droht die Pleite: Sie hat ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Das teilte die AG am Donnerstagnachmittag in einer knappen Mail mit angehängter, ausführlicherer Pressemitteilung mit.

Hauptgründe für die Schräglage seien „die schwierige Marktlage am Immobilienmarkt“, und „das hohe Zinsniveau“, heißt es. Die Thallos AG ist ein Vermögens- und Immobilienverwalter mit deutschlandweitem Kundenkreis. Neben Unternehmensbeteiligungen und Finanzverwaltung gehören Investitionen in Immobilien und Projektentwicklungen zum Kerngeschäft.

Thallos hat aktuell rund 30 Beschäftigte und Standorte in Tübingen und Stuttgart. Die letzten veröffentlichten Geschäftsberichte aus dem Jahr 2021 lesen sich positiv, klammern aber Risiken der Zukunft in ihren Prognosen nicht aus. Das Unternehmen hat von Tübingen und Stuttgart aus Gebäudeeigentum vertrieben, Immobilien gebaut und saniert, Unternehmensbeteiligungen von Gewerbebauten organisiert, Vermietung und Verwaltung übernommen. Zudem hat sie Vermögensverwaltung über Aktien- und Rentenstrategien betrieben und Unternehmen im Kontakt mit Finanzierern beraten.

Der Geschäftsbetrieb soll vom unter Aufsicht des Rechtsanwalts Jochen Sedlitz als vorläufigem Sachwalter weitergehen. Die AG soll dabei auch laufende Projekte weiterentwickeln, um den Unternehmenswert während des Prozesses möglichst zu erhalten. Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind durch die Agentur für Arbeit gesichert. „Die Arbeitsplätze sollen weitestmöglich erhalten bleiben“, heißt es vom Insolvenzverwalter.

Die Eigenverwaltung wird von den Wirtschaftsprüfern Matthias Beck und Gerhard Müller (Falk Restructuring) sowie Rechtsanwalt Thomas Oberle (Schilling, Zutt & Anschütz) übernommen. Das Unternehmen solle umstrukturiert und erhalten werden, heißt es. Größte Aktionärin der Thallos AG mit knapp 30 Prozent ist die Braun Vermögensverwaltung aus Stuttgart, eine reine Verwaltungsgesellschaft ohne eigene Beschäftigte. Sie ist ebenfalls im Insolvenzverfahren.

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Erstellt:
28.03.2024, 15:46 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 49sec
zuletzt aktualisiert: 28.03.2024, 15:46 Uhr

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