Fußball-Ass der Woche

Der Unberechenbare

Raphael Hopf vom A-Ligisten SGM Talheim war mit zwei Toren der Matchwinner gegen Spitzenreiter Felldorf.

18.10.2016

Von Florian Dürr

Hat gegen den SV Felldorf ein überragendes Spiel gemacht: der Talheimer Raphael Hopf (links). Archivbild

Hat gegen den SV Felldorf ein überragendes Spiel gemacht: der Talheimer Raphael Hopf (links). Archivbild

Zwei Tore gegen den Tabellenführer – davon träumen viele Stürmer, wenn sie selber zur Mannschaft des Außenseiters gehören. Raphael Hopf ist das am vergangenen Wochenende beim 2:1-Sieg gegen den SV Felldorf in der A2 gelungen. Hopf steht mit der SGM Talheim momentan auf Platz acht der Tabelle, sodass sein Team in der Rolle des Underdogs ins Spiel ging. „Jeder dachte, dass wir verlieren“, erzählt der Stürmer. Umso schöner war es dann, für die Überraschung, an der Hopf mit seinen beiden Treffern maßgeblich beteiligt war, zu sorgen. „Das war ein überragendes Spiel“, sagt Hopf zufrieden. Dennoch sagt er: „Noch schöner wäre am kommenden Samstag das Derby gegen die SG Altheim-Grünmettstetten zu gewinnen“, denn da würde es noch emotionaler werden.

Was seine Tore angeht, ist Hopf ziemlich unberechenbar für die gegnerischen Verteidigungen, denn gegen Felldorf erzielte er zum Beispiel das erste Tor per Direktabnahme nach einem Einwurf und das zweite per Fernschuss aus 25 Metern.

Da ähnelt Hopf seinem prominenten Vorbild Claudio Pizarro vom SV Werder Bremen. „Unauffällig und manchmal ein Tor“, so beschreibt Hopf seine und Pizarros Spielweise bescheiden.

Seine Stärken sieht er im Kopfballspiel, obwohl er nur 1,81 Meter misst. Sein Trainer Johannes Waldmann ist begeistert von Hopf: „Er hat alles, was ein Stürmer braucht“, so Waldmann. Vor allem durch seinen Körpereinsatz, seine Schnelligkeit und Schussstärke überzeugt Hopf seinen Trainer. Doch auch abseits des Platzes ist Hopf wichtig für die Mannschaft. „Raphael ist immer für einen Spaß zu haben“, erzählt Waldmann, der Hopf als die „Stimmungskanone“ im Team bezeichnet. Weniger erfreut ist der Trainer aber von den zahlreichen Verletzungen seines Torjägers. „Er hat alle möglichen Verletzungen“, erzählt Waldmann und fügt hinzu: „Wenn er mal drei Spiele hintereinander spielt, ist es ein Wunder.“ Und tatsächlich ist Hopfs jüngste Verletzung noch gar nicht lange her: Im Spiel gegen Eutingen am 27. August riss er sich im Zweikampf gegen den Torhüter ein Band in der Schulter und fiel vier Wochen aus. Somit hat er in der laufenden Saison erst fünf Spiele bestritten, war aber dafür schon viermal für seine Mannschaft erfolgreich, was keine schlechte Quote ist.

Mit der SGM Talheim hat Hopf diese Saison viel vor: Nachdem die Talheimer in den vergangenen Runden immer mit einem Platz im Tabellenmittelfeld die Runde abschlossen, will Hopf dieses Jahr unter die ersten Fünf. Die Bezirksliga wäre aber noch zu früh, meint er.

Einen Wechsel zu einem anderen Verein in eine höhere Spielklasse schließt der 24-Jährige aus. Schon immer spielte er in Talheim und will das auch in Zukunft tun, da er sehr heimatverbunden ist und auch wegen seines Master-Studiums momentan nicht die Zeit hat, öfter zu trainieren.

Für das Derby gegen die SG Altheim-Grünmettstetten am Wochenende ist Hopf jetzt schon heiß: „Da geht es immer hoch her“, erinnert er sich an vergangene Aufeinandertreffen. Hopf rechnet mit einem umkämpften Spiel und hofft, dass er auch dieses Mal mit seinen Toren zum Erfolg der Mannschaft beitragen kann.

Der Steckbrief

Name: Raphael Hopf

Geburtsdatum: 19. November 1991

Beruf: Masterarbeit in Autonomic Management bei Mercedes

Bisherige Vereine: SGM Talheim

Position: Sturm

Größter sportlicher Erfolg: Kreisliga-A-Spieler

Rechts-/Linksfuß: Rechtsfuß

Saisonziel: Unter die Top Fünf

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Erstellt:
18.10.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 39sec
zuletzt aktualisiert: 18.10.2016, 01:00 Uhr

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