Umfrage in Freudenstadt

Wie sicher fühlen sich Besucher des Weihnachtsmarktes?

14.12.2018

Von Monika Schwarz

Wie sicher fühlen sich Besucher des Weihnachtsmarktes?

Der jüngste Tweet, den das Tuttlinger Polizeipräsidium abgesetzt hat, zeigt das Gesicht von Cherif Chekatt. Der 29-Jährige wird auch zwei Tage nach dem Anschlag in Straßburg als mutmaßlicher Täter gehandelt und unter Hochdruck von der Polizei gesucht. Etwas mehr als 60 Kilometer entfernt von Straßburg schlendern in Freudenstadt bereits am frühen Nachmittag erste Besucher über den Weihnachtsmarkt. „Am Dienstagabend wurde intensiv gefahndet, insbesondere auf der B28, wo viele Autos überprüft wurden“, erklärt Marco Gauger von der Pressestelle der Stadtverwaltung.

Das Tuttlinger Polizeipräsidium erklärt: „Bereits seit den vergangenen Jahren halten wir einen sehr hohen Standard, was die Sicherheit auf dem Weihnachtsmarkt angeht.“ Wie Pressesprecher Michael Aschenbrenner versichert, habe sich „die Sicherheitslage durch die jüngsten Ereignisse nicht verändert.“ Die Besucher des Weihnachtsmarktes teilen diese Einschätzung.

Sabine Fischer: Ich möchte mir durch Anschläge wie in Straßburg keine Angst machen lassen, weil sonst die ganze Vorweihnachtsfreude weg wäre. Man sollte aber trotzdem aufmerksam beobachten, was um einen herum vorgeht. Ein solcher Anschlag kann einen aber überall treffen – auch beim Einkaufen im Kaufland. Die Täter hätten ihr Ziel erreicht, wenn jeder aus Angst zuhause bliebe und nur noch mit der Angst leben würde. Das will ich nicht.

Ingrid Haas: In Freudenstadt fühle ich mich eigentlich sicher. Vielleicht auch deshalb, weil es meine Heimat ist. Am kommenden Sonntag habe ich mich aber mit einer Freundin auf dem Weihnachtsmarkt in Gegenbach verabredet, der größer ist. Da habe ich nun schon ein mulmiges Gefühl. Abhalten lasse ich mich aber nicht und ich will mein Leben von solch verqueren Köpfen auch nicht bestimmen lassen. Außerdem gibt es viele andere Situationen und Anlässe, die eigentlich viel gefährlicher sind. Ich glaube sowieso, dass das Ende eines Jeden von uns vorbestimmt ist. Deshalb kommt es, wie es kommt.

Jörg Kappler: Wenn ich jetzt in Straßburg oder auf einem größeren Weihnachtsmarkt wäre, hätte ich vermutlich eher Angst. Aber nicht auf dem eher besinnlichen Weihnachtsmarkt in Freudenstadt. Ich glaube nicht, dass ausgerechnet hier so etwas passiert. Die Täter suchen sich Hotspots, Freudenstadt gehört nicht dazu. Bisher hab ich mir eigentlich gar keine Gedanken um das Thema gemacht, das ist erst jetzt der Fall.

Andreas Ammer:Ich lasse mich nicht einschüchtern und auch nicht abschrecken. Man muss das den Tätern auch zeigen, dass man keine Angst aufbaut, indem man diese Veranstaltungen besucht. Umso mehr, als die Standbetreiber ja auch auf die Einnahmen angewiesen sind. Ich glaube auch nicht, dass der Täter aus Straßburg in Freudenstadt auftaucht. Der hat garantiert sein Netzwerk , in dem er unterkommt. Freudenstadt ist zu groß, ich glaube eher dass er sich jetzt an einem kleineren Ort versteckt.

Jana Bonig, City-Managerin Freudenstadt: Man macht sich schon seine Gedanken, nachdem es
ja vor zwei Jahren so einen Anschlag in Berlin gegeben hat. Auf dem Freudenstädter Weihnachtsmarkt habe ich aber nicht das Gefühl, dass die Besucherzahlen deshalb zurückgegangen sind in den letzten Tagen.
Ich vermute sogar, dass gerade die kleineren Märkte jetzt sogar von noch mehr Leuten besucht werden, weil sie größere Märkte meiden. Wenn hier etwas Auffälliges wäre, dann würde die Polizei uns das auch gleich melden.

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14.12.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 14.12.2018, 01:00 Uhr

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