Horb · Skilanglauf

Die WM schon im Fokus

Der Baiersbronner Andreas Katz befindet sich derzeit in einer Art Zwischensaison. Denn sein Fokus ist klar auf die Heim-WM im Jahr 2021 gerichtet.

22.02.2020

Von Sascha Eggebrecht

Skilangläufer Andreas Katz hat sich in den vergangenen Tagen sehr viel im Kraftraum aufgehalten. Privatbild

Skilangläufer Andreas Katz hat sich in den vergangenen Tagen sehr viel im Kraftraum aufgehalten. Privatbild

Wer Andreas Katz (32) kennt, der weiß, dass der Langläufer aus Baiersbronn ein echtes Trainingstier ist. Daher ist es auch nicht verwunderlich, wenn er sagt: „Es gibt weltweit sicherlich kaum andere Skiläufer, die mehr trainieren als ich.“ Nun hat der 32-Jährige für sein großes Ziel – die Heim-Weltmeisterschaft 2021 in Oberstdorf – sogar noch eine Schippe draufgelegt. „Ich bin selbst gespannt, ob meine Rechnung aufgehen wird.“ Soll heißen: Katz wandelt auf einem schmalen Grat, denn sollte er zu viel trainiert haben, kann alles ganz schnell nach hinten losgehen.

Im Moment trainiert er 950 Stunden im Jahr. Davon entfallen rund 100 Stunden fürs Krafttraining. „Dieser Bereich wird bei uns immer wichtiger“, betont Katz. Darum hat er vor der gestern beginnenden deutschen Meisterschaft in Oberstdorf noch ein paar Schichten im Kraftraum eingeschoben. „Mein ganzes Training richtet sich aber schon jetzt nur auf die Heim-WM im kommenden Jahr aus. Da will ich in meinen Paradedisziplinen über 30 oder 50 Kilometer eine Top-15-Platzierung erreichen.“ Daher ist es ihm nun auch gar nicht so wichtig, einen vorderen Platz bei der DM zu belegen. „Ich bin mit wenigen bis gar keinen Erwartungen ins Allgäu gefahren“, sagt Katz und nennt auch die Gründe: „Zum einen komme ich direkt aus einer harten Trainingseinheit und zum anderen werden die Starts nur auf meinen ungeliebten Kurzstrecken sein.“ Gestern ging er über die 1,5-Kilometer-Sprintstrecke an den Start und belegte – auch für ihn dann überraschend – einen vierten Platz.

„Das stimmt mich für den heutigen 15-Kilometer-Wettbewerb positiv“, sagt er, der sich mit diesem Resultat auf dem richtigen Weg und seine Trainingsarbeit betätigt sieht. Abgeschlossen werden die Meisterschaften dann mit den Staffel-Wettbewerben. „Da weiß ich aber noch nicht, ob ich Baden-Württemberg vertreten werde. Denn mit dem Bundestrainer ist vereinbart, dass ich nur in zwei Laufwettbewerben starte.“

Primäres Ziel bei der jetzigen DM sei es für Katz somit, die WM-Strecke schon mal zu erkunden. „Es könnte natürlich auch ein großer Vorteil für uns in einem Jahr werden, wenn wir die Strecke schon kennen“, sagt der Baiersbronner, der zudem mit seinen Auftritten in Oberstdorf seine Technik weiter verbessern möchte. „Denn beim Sprint müssen alle Stockeinsätze viel schneller erfolgen. Wenn das gut klappt, dann wird es auf den langen Strecken auch gelingen.“

Seine Zeit wird dann Ende März kommen. Da werden die Massenstart- und Staffelwettbewerbe über die längeren Distanzen in Oberwiesenthal ausgetragen. „Da will ich natürlich noch einen guten Saisonabschluss feiern“, sagt Katz. Zuvor wird er aber noch in den hohen Norden reisen. Nächsten Samstag wird er im Weltcup in Lahti/Finnland im 15-Kilometer-Rennen starten. „Danach werde ich mich eine Woche mehr erholen, um dann in Oslo einen vorderen Platz zu erlaufen.“

Unter einem vorderen Rang versteht er mindestens Platz 15. „Dieses Vorhaben wird schon schwer genug werden, denn die Norweger haben bei ihrem Heim-Weltcup die Möglichkeit, zehn Läufer zu melden. Und wir alle wissen, wie stark die sind.“ Doch wenn sein Training weiter so gut anschlägt, dann müssen sich in zwei Wochen vielleicht die Norweger seinen Namen merken.

Zum Artikel

Erstellt:
22.02.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 37sec
zuletzt aktualisiert: 22.02.2020, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter Wirtschaft: Macher, Moneten, Mittelstand
Branchen, Business und Personen: Sie interessieren sich für Themen aus der regionalen Wirtschaft? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Macher, Moneten, Mittelstand!