Fußball

Die andere Denkstruktur

Jenny Kronenbitter ist von ihrem Trip mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft zurückgekehrt. Mit Begeisterung blickt die 26-Jährige auf den New-York-Aufenthalt zurück.

11.03.2017

Von Sascha Eggebrecht

Die andere Denkstruktur

Anfang Februar konnte die 26-jährige Horberin Jenny Kronenbitter ihr Glück gar nicht fassen. Sie hatte beim Gewinnspiel des Fan-Clubs der Nationalmannschaft den Hauptpreis gewonnen – eine fünftägige Reise zum She-Believes-Cup in den USA. Neben den Spielen der deutschen Frauen-Fußball-Nationalmannschaft durfte Jenny Kronenbitter auch noch einige Spielerinnen treffen, die Metropole New York erkunden und auch ein Gespräch mit der Nationaltrainerin Steffi Jones führen. Im Interview mit der SÜDWEST PRESSE berichtet die Horberin über ihren Trip.

SÜDWEST PRESSE: Frau Kronenbitter, Sie hatten einiges auf dem
Plan – Times Square, Rockefeller Center, Empire State Building,
Freiheitsstatue… Was haben Sie
davon wirklich gesehen?

Jenny Kronenbitter: Ich habe wirklich alles gesehen. Es war ein Traum.

Was hat Sie am meisten
beeindruckt?

One World Observatory hat mir am besten gefallen. Das Gebäude hat 104 Stockwerke und ganz oben gibt es eine 360 Grad Plattform. Von dort konnten wir bei Nacht sehr gut sehen, wie die Stadt lebt.

War das Hotelzimmer so
luxuriös, wie es auf der
Homepage zu sehen war?

Das Zimmer war zwar klein, aber top. Es war sauber und Frühstück war auch mit dabei. Der Fan-Club hat sich wirklich mehr als bemüht und alle Kosten übernommen.

Wie war es mit dem
persönlichen Guide?

Wir hatten ständig einen Kameramann und einen Guide dabei, die in meinem Alter waren. Beide hatten die Orientierung in der Stadt, daher lief alles sehr entspannt ab. Sie haben mir alles gezeigt, was ich sehen wollte. Morgens haben wir uns kurz zusammengesetzt und das Tagesprogramm besprochen. Dann ging es zu allen Sehenswürdigkeiten. Wir sind an den Tagen sicherlich 40 bis 50 Kilometer gelaufen.

Ihre Mutter hat Sie begleitet.
Wie hat ihr die Reise gefallen?

Sie fand es atemberaubend und wunderschön. Es war ein Herzenswunsch von ihr, so eine Reise noch mal zu machen.

Haben Sie die Zeit auch
zum Shopping genutzt?

Jein. In den Geschäften in Manhattan muss man zusätzlich zum Preis auch noch neun Prozent Steuern hinzurechnen. Da hat es keinen Sinn gemacht, Turnschuhe zu kaufen, weil sie dort genauso teuer waren wie in Deutschland. Für Outlets, die etwas außerhalb liegen, hatten wir keine Zeit.

Kommen wir nun zum Sportlichen: Gegen Frankreich gab es ein müdes 0:0 zu sehen. War die Stimmung trotzdem gut im Stadion?

Es war trotzdem ein gutes Spiel und beim zweiten Spiel waren 30 000 Zuschauer im Stadion. Mit so vielen Fans hatte ich bei so einem Cup nicht gerechnet.

Sie gucken sich öfter ja auch die Spiele des FC Bayern München an. Wie fällt Ihr Vergleich Männer- gegen Frauenfußball aus?

Man kann es nicht vergleichen. Ich war nach dem Trip in New York gleich beim Champions-League-Spiel in London. Dort habe ich Arsenal gegen Bayern gesehen. Das sind zwei unterschiedliche Welten. Die Frauen reden selbst immer davon, dass die Männer Profis seien. Sie haben zudem eine ganz andere Spielweise und auch eine ganz andere Denkstruktur.

Würden Sie nochmals ein
Frauen-Fußballspiel anschauen?

Ja, auf jeden Fall. Bald steht ja die EM an, wenn dort Spiele in der Nähe von mir sind, werde ich mir Karten kaufen.

Es gab ja auch ein Meet&Greet mit dem DFB-Team. Mit welchen
Spielerinnen konnten Sie
persönlich sprechen?

Ich habe mir zwei Bayern-Spielerinnen gewünscht. Ich wollte von Sara Däbritz und Leonie Maier vor allem wissen, was den Reiz des Vereins ausmacht. Es war ein wirklich schönes Treffen. Wir haben uns in der Lobby getroffen und sie haben mich gleich freudig begrüßt.

Was wollten Sie noch von
beiden wissen?

Ich wollte auch noch wissen, ob es Kontakt zu den Männern im Verein gibt.

Und?

Den gibt es nicht. Die Frauen trainieren nicht an der Säbener Straße. Zudem betonten beide wieder, dass die Männer ja auch schließlich Profis seien.

Haben Sie eine Einladung nach
München von den beiden erhalten?

Leider nicht. Das wäre cool gewesen. Hätte mich auch über ein Trikot oder einen Schal gefreut.

Sie durften sich auch mit Bundestrainerin Steffi Jones unterhalten. Wie war das Gespräch?

Am Tag des Trainings durfte ich für 15 bis 20 Minuten mit der Bundestrainerin sprechen. Sie ist eine bodenständige Frau und ist sehr zielorientiert. Ich finde es gut von ihr, dass sie jeder Spielerin eine Chance gibt.

Interview: Sascha Eggebrecht

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Erstellt:
11.03.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 07sec
zuletzt aktualisiert: 11.03.2017, 01:00 Uhr

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