Tennis

Die nächste Generation muss weiter warten

Rafael Nadal feiert seinen 19. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier. Medwedew wehrt sich tapfer.

10.09.2019

Von DPA

Tief bewegt: Rafael Nadal jubelt nach seinem Sieg. Foto: Charles Krupa/dpa

Tief bewegt: Rafael Nadal jubelt nach seinem Sieg. Foto: Charles Krupa/dpa

New York. Rafael Nadal vergrub sein Gesicht in den Händen und weinte, als auf dem Videowürfel im Arthur Ashe Stadium die Bilder von seinen bislang 19 Grand-Slam-Siegen gezeigt wurden. „Ich versuche eigentlich immer, meine Emotionen unter Kontrolle zu halten. Aber in diesem Moment war es unmöglich. Das war unvergesslich“, sagte Nadal. Zuvor hatte er am Sonntag (Ortszeit) in einem hochklassigen und dramatischen Finale der US Open den Russen Daniil Medwedew mit 7:5, 6:3, 5:7, 4:6, 6:4 besiegt.

Nur der Schweizer Roger Federer hat noch mehr Grand-Slam-Titel auf seinem Konto, nämlich 20. Doch von der Jagd nach Rekorden wollte Nadal nach diesem epischen Endspiel nichts wissen. „Daran denke ich überhaupt nicht. Ich stehe dafür nicht jeden Tag auf dem Trainingsplatz, spiele deswegen nicht Tennis. Ich spiele Tennis, weil ich es liebe“, sagte der 33 Jahre alte Mallorquiner.

Wie sehr, das bekamen die 23?771 Zuschauer im Stadion in New York zu sehen. Mit dem 23-jährigen und nach einer beeindruckenden Siegesserie selbstbewussten Medwedew stand Nadal im Finale einer der unbequemsten Gegner gegenüber. Der Russe gehört jener Gruppe von aufstrebenden Spielern an, die von der ATP so gerne als „Next Generation“ vermarktet wird.

Medwedew, Alexander Zverev, Stefanos Tsitsipas – sie sollen die drei Superstars Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic ablösen. So sieht es der Plan der Bosse der Herren-Tour vor. Doch die haben noch zu viel Spaß an dem, was sie tun, treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen an. „Diese drei, das sind Legenden“, sagte Medwedew ehrfürchtig: „Es ist so verdammt schwer, sie zu schlagen, sogar einfach nur einen Satz, manchmal sogar nur ein Spiel gegen sie zu gewinnen.“

Das hat Medwedew geschafft. Er hatte Nadal am Rand einer Niederlage – doch gereicht hat es eben nicht. „Als ich die Bilder von Rafas 19 Grand-Slam-Titeln auf dem großen Videowürfel gesehen habe, habe ich gedacht: Wenn ich gewonnen hätte, was hätten sie dann gezeigt?“, fragte Medwedew. Spielt er so weiter, wird es in der Zukunft aber genügend Material über ihn geben. „Ihm gehört die Zukunft. Ich bin mir sicher, dass er die Chance hat, einige Grand Slams zu gewinnen“, sagte Nadal. Und der muss es wissen. dpa

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Erstellt:
10.09.2019, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 10.09.2019, 06:00 Uhr

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