Tennis

Djokovic' Pleite schockt auch Becker

Sensation: Frühere Nummer eins scheitert bei den Australian Open gegen Unbekannten bereits in Runde zwei.

20.01.2017

Von SID

Nach dem Spiel gratulierte Novak Djokovic (r.) seinem Bezwinger Denis Istomin. Foto: afp

Nach dem Spiel gratulierte Novak Djokovic (r.) seinem Bezwinger Denis Istomin. Foto: afp

Melbourne. Novak Djokovic trat nach dem sensationellen K.o. in seinem „Wohnzimmer“ in Melbourne die Flucht nach vorne an. Nur 17 Minuten nach der schmerzhaften Zweitrunden-Pleite bei den Australian Open gegen die Nummer 117 der Welt saß der geschlagene Titelverteidiger in der Pressekonferenz – mit dickem Sonnenbrand auf der Nase.

Sein Ex-Coach Boris Becker war da schon längst aus allen Wolken gefallen. „Ich bin perplex über das Nicht-Dasein von Novak. Er hat viel zu defensiv und passiv gespielt, nie die Initiative ergriffen“, sagte Becker, der für Eurosport als Experte im Einsatz war. Das 6:7 (8:10), 7:5, 6:2, 6:7 (5:7), 4:6 von Djokovic gegen Wildcard-Inhaber Denis Istomin aus Usbekistan schockte Becker sichtlich. Der dreimalige Wimbledonsieger sprach von einem „Erdrutsch“, der das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres „komplett“ verändere. „Das muss ich erstmal verdauen. Ich fühle mich ja noch im Team Djokovic“, sagte Becker, dessen Zusammenarbeit mit dem Serben im Dezember nach drei erfolgreichen Jahren zu Ende gegangen war.

Doch der sechsmalige Melbourne-Champion Djokovic hatte trotz des empfindlichen Tiefschlags gleich zu Beginn der Major-Saison seinen Humor nicht verloren. „Was ich von dieser Niederlage mitnehme? Ich nehme meine Koffer mit und fliege erstmal nach Hause“, flachste der 29-Jährige. Doch das Lachen blieb ihm irgendwie im Halse stecken. Zum Scherzen war dem Weltranglistenzweiten nach seinem frühesten Scheitern bei einem Grand Slam seit Wimbledon 2008 und dem zeitigsten Melbourne-Aus seit elf Jahren eigentlich gar nicht zu Mute. 72 unerzwungene Fehler unterliefen dem „Djoker“.

Istomin konnte sein Glück kaum fassen. „Es tut mir leid für Novak, aber ich habe so gut gespielt und mich selbst überrascht“, sagte der 30-Jährige, der nach einem schweren Autounfall 2001 bereits vor dem Ende seiner Karriere stand. Istomin wird von seiner Mutter gecoacht. sid

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Erstellt:
20.01.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 55sec
zuletzt aktualisiert: 20.01.2017, 06:00 Uhr

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