Ausblick

Doppelte Chance für Teamsportler

Im Jahr 2020 stehen für viele Disziplinen Europameisterschaften und die Olympischen Spiele in Tokio im Mittelpunkt. Ob Fußballern oder Handballer – vor allem auch deutsche Mannschaften haben Medaillenchancen.

03.01.2020

Von MANUELA HARANT

Die Handballfans hoffen im Januar auf eine erfolgreiche EM. Foto: Federico Gambarini/dpa

Die Handballfans hoffen im Januar auf eine erfolgreiche EM. Foto: Federico Gambarini/dpa

Mit den Mannschaftssportarten hat es der Terminkalender im Jahr 2020 besonders gut gemeint: Fußballer, Basketballer und Co. fiebern diesmal nicht nur auf die kontinentalen Titelkämpfe in ihren Disziplinen hin, sondern können sich im Sommer bei den Olympischen Spielen in Tokio gleich noch einmal beweisen. Doch bevor sich die Sportfans auf einen heißen Sommer gefasst machen können, dürfen sie es sich schon in der kalten Jahreszeit vor den heimischen Fernsehern bequem machen. Denn die deutschen Handballer gehen als WM-Halbfinalist des Vorjahres mit Endspielambitionen in die Europameisterschaft von 9. bis 26. Januar in Österreich, Schweden und Norwegen.

Titelverteidiger Spanien sowie die Außenseiter Lettland und die Niederlande sind in Wien die Gruppengegner der Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop. Der Europameister von 2004 und 2016 will seinen Aufwärtstrend nach Platz vier bei der WM fortsetzen. Eine Medaille ist das erklärte Ziel.

Für Joachim Löw und seinen 23er-Kader wird es dagegen erst fünf Tage vor Sommerbeginn bei der ersten paneuropäischen Europameisterschaft der Geschichte ernst. Die Fußball-Nationalmannschaft um Kapitän Manuel Neuer darf dabei alle drei Vorrundenspiele in der Münchner Allianz-Arena austragen. Zum ersten Tanz bittet am 16. Juni Weltmeister Frankreich.

Nach dem EM-Endspiel in London ist die Zeit zum Durchschnaufen knapp. Nur zwölf Tage später findet im Olympiastadion von Tokio die Eröffnungsfeier statt, vermutlich ohne russisches Team. Nach der Vierjahressperre wegen anhaltender Doping-Betrügereien dürfen die Sportler des Riesenreiches bei den Sommerspielen wohl nur als „neutrale Athleten“ einlaufen.

Vor allem die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit dürften den Sportlern zu schaffen machen. Die Quecksilbersäule kann die 40-Grad-Marke erreichen. Die Wettbewerbe im Marathon und Gehen finden daher im rund 800 Kilometer nördlich von Tokio gelegenen Sapporo statt, 1972 Schauplatz der Olympischen Winterspiele. Für die deutsche Olympiamannschaft gilt es, den Platz in der Weltspitze zu halten. In Rio 2016 hatte es nach 17 Gold-?, 10 Silber- und 15 Bronzemedaillen zu Platz fünf gereicht.

Die Athleten selbst fiebern jetzt schon darauf hin, auch wenn sie sich in diesem Jahr noch dafür qualifizieren müssen. Das gilt auch für die junge Mutter Julia Harting, die gut ein Jahr nach der Geburt ihrer Zwillinge zum dritten Mal in den Diskus-Ring steigen will. „Die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio möchte ich auf jeden Fall erreichen. Dafür trainiere ich“, sagte die 29-Jährige.

Bei den akribischen Japanern darf sie jedenfalls von perfekt organisierte Spiele ausgehen. So ist das Nationalstadion von Tokio schon Ende November nach nur 36 Monaten Bauzeit fertig gestellt worden. In der umgerechnet 1,3 Milliarden Euro teuren Arena werden im kommenden Jahr die Eröffnungs- und die Schlussfeier sowie Leichtathletik-Wettkämpfe und einige Fußballspiele stattfinden.

Die deutschen Leichtathleten greifen nur drei Wochen nach Olympia bei der EM in Paris nach den nächsten Medaillen. Wie in Tokio sind auch hier Malaika Mihambo, Gesa Felicitas Krause und Konstanze Klosterhalfen ebenso wie der bei der WM 2019 überraschend zu Gold gestürmte Zehnkämpfer Niklas Kaul die Trümpfe. Gespannt darf man zudem sein, wie sich das Ulmer Laufwunder Alina Reh ein Jahr nach ihrem Gold bei der U-23-EM über 10?000 Meter bei den Aktiven läuft.

Auch Florian Wellbrock, bei der WM als erster Schwimmer der Geschichte mit Gold im Freiwasser und Becken dekoriert, hat bei der Europameisterschaft im Mai in Budapest einen Titel im Visier. Geplant ist allerdings nur der Start draußen über die 10 Kilometer. (mit sid)

Joachim Löw ist mit dem Terminkalender 2020 nicht glücklich. Foto: Uwe Anspach/dpa

Joachim Löw ist mit dem Terminkalender 2020 nicht glücklich. Foto: Uwe Anspach/dpa

Zentral gelegen: Im neu errichteten Nationalstadion von Tokio werden unter anderem die Eröffnungs- und Abschlusszeremonien der Olympischen Sommerspiele 2020 stattfinden. Foto: kyodo/dpa

Zentral gelegen: Im neu errichteten Nationalstadion von Tokio werden unter anderem die Eröffnungs- und Abschlusszeremonien der Olympischen Sommerspiele 2020 stattfinden. Foto: kyodo/dpa

EM „Dahoam“: Die deutsche Nationalmannschaft um Jonathan Tah (rechts) und Jonas Hector (links) darf alle Vorrundenspiele in München bestreiten. Foto: Tom Weller/dpa

EM „Dahoam“: Die deutsche Nationalmannschaft um Jonathan Tah (rechts) und Jonas Hector (links) darf alle Vorrundenspiele in München bestreiten. Foto: Tom Weller/dpa

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Erstellt:
03.01.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 46sec
zuletzt aktualisiert: 03.01.2020, 06:00 Uhr

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