Mühlen · Veranstaltungsreihe

Ein Leben unter Nomaden

Vom 4. bis 14. September verwandelt sich die Mühlener Zeltkirche in ein Beduinenzelt. Das Programm mit der Ethnologin Katrin Biallas wendet sich an Kinder und Erwachsene.

02.09.2023

Von NC

Die Wüste ist der Lebensraum der Beduinen – und auch ein Ort für spirituelle Erfahrungen. Bild: Katrin Biallas

Die Wüste ist der Lebensraum der Beduinen – und auch ein Ort für spirituelle Erfahrungen. Bild: Katrin Biallas

Die Evangelische Kirchengemeinde Mühlen lädt vom 4. bis 14. September Kinder und Erwachsene dazu ein, die Welt der Wüstennomaden kennenzulernen.

Die Veranstaltungsreihe schlägt laut den Organisatoren eine Brücke in die Zeit der biblischen Erzeltern Abraham und Sara und erinnert an die Wanderung des Volkes Israel durch die Sinai-Wüste. Als „Wüstenführerin“ ist in dieser Woche die Ethnologin Katrin Biallas bereit, ihren reichen Erfahrungsschatz weiterzugeben, den sie unter den Beduinen sammeln konnte.

Die Zeltkirche auf der Gemeindewiese (Remigiusstraße 3) wurde von Ehrenamtlichen aufwendig zum Beduinenzelt umgestaltet. Katrin Biallas lebte lange Zeit bei Beduinen auf der Sinai-Halbinsel. So kann sie einen tiefen Einblick in die Welt und Kultur der Nomaden vermitteln. Die Lebenswelt der heutigen Beduinen ist wie ein Zeitfenster in die Welt der biblischen Nomaden vor 3000 Jahren.

Katrin Biallas wohnt in Ahldorf und hat Ethnologie in München studiert. Sie führte regelmäßig Reisegruppen durch die Wüste der Sinai-Halbinsel und besitzt viele authentische Objekte aus der Welt der Beduinen. Unterstützt wird die Veranstaltungsreihe durch das Katholische Bildungswerk Freudenstadt (KEB) und das Evangelische Erwachsenenbildungswerk Sulz-Balingen. Der Eintritt zu den verschiedenen Veranstaltungen ist frei. Zur Deckung der Unkosten wird um eine kleine Spende geben. Folgende Veranstaltungen finden statt:

Spielnachmittag für Kinder: „Das Leben in der Wüste“: Am Donnerstag, 7. September, findet von 15 Uhr bis 17 Uhr rund um das Beduinenzelt ein Spielnachmittag für Kinder ab dem Grundschulalter statt. Wüsten-Expertin Katrin Biallas zeigt, wie das Leben in der Wüste ist, und wie Kinder in einer Stammesgemeinschaft aufwachsen. Die Kinder können sich laut der Ankündigung mit echten Kleidern der Beduinen anziehen und verschiedene Gegenstände aus der Welt der Beduinen kennenlernen. Dabei geht es auch um folgende Fragen: Welche Kleidung schützt gegen die Hitze und wie binde ich ein Wüsten-Kopftuch? Wie entfache ich ein Feuer und backe Brot darin? Beim traditionellen Tee trinken im Zelt erzählt Katrin Biallas von ihren Wüstenerlebnissen und stellt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Rate-Fragen. Anmeldungen werden bis Montag, 4. September, beim Pfarramt erbeten.

Ein Abend im Zelt: „Die Welt der Beduinen“: Am Freitag, 8. September, lädt Sinai-Expertin und Reiseleiterin Katrin Biallas um 19 Uhr zur traditionellen Tee-Runde ins Zelt ein und erzählt aus ihrem Leben bei den Beduinen. Von einer Beduinen-Familie wurde sie wie eine Tochter aufgenommen, lebte lange in der Sinai-Wüste und ist Reiseleiterin für Gruppen, die die Wüste kennenlernen möchten. Mit Kleidung, Schmuck, Gesang und Tee bringt sie anschaulich die Welt der Beduinen nahe und erzählt von ihren Wüstenerfahrungen. Der Eintritt ist frei. Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung in der Remigiuskirche statt.

Gottesdienst: „Die Wüste als Ort der Gottesbegegnung“: Ein Gottesdienst über die Spiritualität der Wüste findet am Sonntag, 10. September, ab 10.30 Uhr in der Zeltkirche statt. Katrin Biallas erzählt im Interview mit Pfarrer Johannes Unz über ihre spirituellen Erfahrungen, die sie bei ihren Wüstenreisen gesammelt hat und über die Gastfreundschaft der Beduinen. Dazu werden passende Geschichten aus der Bibel erzählt. Im Anschluss wird zum Teetrinken nach Beduinenart und arabischem Gebäck eingeladen.

Ökumenischer Erzählabend über die Erzmütter: Ein biblischer Erzählabend rund um die Erzmütter Sara und Hagar mit der Pastoralreferentin Barbara Janz-Spaeth findet am Donnerstag, 14. September, ab 19 Uhr statt. Die katholische Theologin geht den spannenden Fragen der Frauen in der Bibel nach: Welche Rolle spielen Sara, Hagar, Rebekka oder Rahel? Welche Spuren haben diese wichtigen weiblichen Figuren in den biblischen Erzählungen hinterlassen und wie war ihre Beziehung zu Gott? Warum lacht Sara und weint Hagar? Können diese Frauen Wegbegleiterinnen sein, und wie führen ihre Schritte ins Heute? Nach einer Begrüßung mit Tee im Zelt wird Barbara Janz-Spaeth in die Geschichte der Erzmütter einführen. Sie ist Referentin für Theologie und Bibelpastoral in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Ihre Leidenschaft ist es, der Verbindung von Bibel und Leben nachzuspüren. Die weibliche Perspektive ist auf dieser Entdeckungsreise eine wesentliche Wegmarke. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung beginnt in der Zeltkirche, anschließend geht es in die Remigiuskirche.

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Erstellt:
02.09.2023, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 05sec
zuletzt aktualisiert: 02.09.2023, 01:00 Uhr

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