Hannover 96

Ein Rauswurf auf Raten

Trotz aller Entlassungsgerüchte: Trainer Breitenreiter bleibt vorläufig im Amt.

22.01.2019

Von SID

Beim Neujahrsempfang gestern: Präsident Kind (li.) mit Breitenreiter. Foto: J. Stratenschulte/dpa

Beim Neujahrsempfang gestern: Präsident Kind (li.) mit Breitenreiter. Foto: J. Stratenschulte/dpa

Hannover. Andre Breitenreiter steht bei Hannover 96 angeblich unmittelbar vor der Ablösung. Doch beim Neujahresempfang des Tabellenvorletzten tauchte der 45-Jährige bestens gelaunt auf, schlenderte in die Lounge im ersten Stock der Arena, umarmte einige Mitarbeiter, genoss die plötzliche Aufmerksamkeit und sagte dann mit einem Grinsen: "Schönen guten Tag."

Breitenreiter machte unmittelbar vor dem Beginn des traditionellen Medien-Neujahrsempfangs von 96 bei "Schaufelstück vom Weiderind", "Steckrübenragout" und "Kokländer Hähnchenbrust" nicht den Eindruck, dass er nach sieben Spielen ohne Sieg unmittelbar vor dem Rauswurf beim Tabellenvorletzten steht.

Klubboss Martin Kind wies entsprechende Berichte dann auch als "Spekulation" zurück: "Und an Spekulationen werden wir uns nicht beteiligen. "Die Schlagzeilen" hätten den Unternehmer "überrascht". Gestärkt geht der Trainer aus der Debatte aber sicher auch nicht heraus.

Breitenreiter wird die "teuerste Mannschaft, die wir bisher in der Bundesliga hatten" (O-Ton Kind), die sich zuletzt beim Rückrundenauftakt 0:1 gegen Werder Bremen aber nicht wirklich bundesligatauglich präsentierte, also auch auf die Partie bei Tabellenführer Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) vorbereiten.

Heldt sondiert den Markt

Die kurzfristige Jobgarantie muss aber nicht bedeuten, dass Hannover notfalls mit Breitenreiter in die 2. Liga geht. Die Abstiegsangst geht um, "wir wollen und werden kämpfen", sagte Kind: "Wir haben keine Alternative und nehmen die Herausforderung an." Und deshalb wies der 74 Jahre alte Klub-Patriarch Manager Horst Heldt auch an, für alle Szenarien vorbereitet zu sein.

"Zur Verantwortung" gehöre es eben auch, "sich den Markt genau anzugucken, um im Notfall entscheidungsfähig zu sein", sagte Kind. Er erwarte von Heldt, die Kandidaten zu kennen, die das "Profil erfüllen, bei Hannover 96 verantwortlich tätig zu werden – falls so eine Entscheidung notwendig" werden sollte: "Wir müssen den Markt kennen."

Heldt bestätigte wie Kind, dass es am Sonntag nach der Bremen-Pleite eine Sitzung zur Krise gegeben hatte: "Es wäre ja Wahnsinn, wenn wir nicht über die sportliche Situation sprechen würden." sid

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22.01.2019, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 22.01.2019, 06:00 Uhr

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