Alsdie sechs Trucks anrollten, warfen Tausende Besucher einen Blick nach vorne. Plakate wie „F... für den Weltfrieden“ hielten die Fans vom Operation-Electronica-Truck. „Beats On Fire“ war nicht nur ein Spruch, den sich die Besatzung einfallen ließ. Bei gefühlten 35 Grad warteten die Raver auf eine Abkühlung, die vor allem in der Ortsmitte gewährleistet wurde. Wer nicht aufpasste, wurde mit den Feuerwehrschläuchen pitschenass gespritzt.

Bilder von der Beat-Parade 2018 in Empfingen

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„Das macht uns gar nichts aus. Wir haben Regenponchos dabei“, freuten sich Julia, Theresa und Simone aus Felldorf. Nathalie war extra mit ihrer Freundin Bianca aus Trossingen gekommen, um ihren Bruder Carsten tanzen zu sehen. „Mein Ding ist eher Hard-Style“, freute sich die 20-jährige Nathalie, als „Hardcore Vibes“ vom Operation-Electronica-Truck erklang.

Bereits vor zwei Jahren hatte sie den langen Weg auf sich genommen. „Dieses Jahr ist es aber viel besser, denn immer wieder spielen die Hardstyle“, erzählte Nathalie, die auf die Open-Air-Party bei der Täleseehalle gespannt war.

Bananen und Regentropfen

Als „Musical Madness-Fans“ entpuppten sich Patrick und Martin aus der Pforzheimer Gegend. Für die Beatparade hatten sie sich ein Bananen-Outfit besorgt. „Wir fahren zwar über eine Stunde, aber das ist es uns wert“, erklärten sie. Der Truck „This is Hardstyle“ hätte ihnen vom Sound her am besten gefallen, konnten sie doch in ihren Bananen-Kostümen so richtig abgehen.

Welcher Truck genau ihre Musik gespielt hatte, konnte Lara nicht sagen: „Ich hab früher in Wiesenstetten gewohnt, bin damals nicht zur Beatparade. Nun wohne ich in Balingen und komme jedes Jahr her. Eigentlich ist das gar nicht meine Musik. Ich höre daheim alles, aber ich bin kein Techno-Fan. Die Beatparade ist halt wie Sommerfasnet. Da muss man dabei sein“, wusste Lara und mischte sich unter die Menge.

„Einfach nur geil“

Immer stärker wuchs das Partyvolk an, dass den sechs Trucks wie „Truck #6“ und „Soundcity Stuttgart“ folgte. Seit Mittwoch befand sich der Jugend- und Kulturverein Empfingen in der Endvorbereitung des Partygeländes, das die meisten Besucher noch vor dem ersten Regentropfen erreichten.

Den Auftakt machte „Tesfy“, der von den Tausenden von Besuchern eine Stimmungsprobe verlangte. Petra in der ersten Reihe platzierte ihre Sonnenbrille mit den großen Sternen auf der Nase und sprang in die Höhe: „Geil. Es ist einfach nur geil.“

„Timbo“, „Bebo“, „DJ Nal-K“, Jan Staller, „Madness Showcase“, Marc Jerome, „DJ Peaceman“, „Vol2Cat“, „Moguai“ und „Wildstylez“ legten an diesem Abend auf. „DJ Peaceman“, alias Frank Haar aus Hochdorf, legte zum letzten Mal auf der Beatparade auf. „Die Musik hat sich in den Jahren so verändert. Heute spielt Hard Trance eine große Rolle, ich bin aber im Mixed-Music-Bereich daheim. Zudem kommt die Jugend auf und da will ich mich nicht in den Weg stellen“, verabschiedete sich Haar.

Goldene Schallplatte für Alt-DJ

Für seine lange Zeit, als noch Vinylplatten auf dem Truck aufgelegt und riesige Boxen aufgebaut wurden, erhielt der 46-Jährige die goldene Schallplatte von seiner Crew. Immer wieder wurde sein Wirken geehrt. „Das war alles sehr emotional“, führt er aus und fügt hinzu: „Ich bleibe der Beatparade treu, aber bin nicht mehr vorne dabei.“

Von der Anfangszeit spricht auch die 18-Jährige Muireann Gunkel aus Empfingen, denn ihr Vater Thomas Gunkel war einer der Mitbegründer. „Die sind damals mit dem Bulldog durch Empfingen gefahren.

Keiner hätte gedacht, dass das mal so cool wird. Es ist einfach schön, ein Teil davon zu sein“, erklärte die Empfingerin. Daniel Wannenmacher, Vorsitzender des JKV, beschrieb die Beatparade als das Treffen aller ehemaligen Empfinger und der Bürger: „Hier kommt alles zusammen.“

Zwischen 5000 und 6000 Fans

Bereits zur frühen Abendstunde zogen die Veranstalter eine positive Bilanz. „Für uns ist die Beatparade gelungen, wenn wir auf der Bühne stehen und alles passt“, so Markus Saier vom Beatparade-Team. Ein Wunsch, der am späten Abend in Erfüllung ging, denn die Menge war außer sich.

Das Feuerwerk genossen die Besucher unter lautem Applaus, ein Zeichen, dass der Schwerpunkt auf Hard-Style und die ausgewählten DJs bei den Besuchern gut ankamen. „Wir haben noch keine genauen Besucherzahlen, aber wir schätzen zwischen 5000 und 6000 Besucher, wie die Jahre zuvor auch“, so Markus Saier zu Redaktionsschluss.