Feuerwehr

Enorme Hitze beim Brand am Empfinger Hof

Bei Dacharbeiten an einer Tennishalle am „Empfinger Hof“ hatte sich ein Brand entwickelt. Die Polizei schätzt den Schaden auf bis zu 80 000 Euro

11.04.2024

Von Gerhard Rebmann

Beim ersten Angriff der Feuerwehr kam die Drehleiter als Hilfsmittel für den Löschangriff und zur Sicherung für die Feuerwehrleute auf dem Dach zum Einsatz. Bilder: Gerhard Rebmann

Beim ersten Angriff der Feuerwehr kam die Drehleiter als Hilfsmittel für den Löschangriff und zur Sicherung für die Feuerwehrleute auf dem Dach zum Einsatz. Bilder: Gerhard Rebmann

Die Gesamtfeuerwehr Empfingen, die Feuerwehr Horb, Abteilung Stadt und die Führungsgruppe Horb/Eutingen/Empfingen wurden am Donnerstag um 13.26 Uhr mit dem Alarm „B 5 – Dachstuhlbrand im Hotel ‚Empfinger Hof‘“ alarmiert. Außerdem fuhren das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und das Technische Hilfswerk (THW) an. Bei Arbeiten auf dem Dach der Tennishalle mit offener Flamme war die Dämmung in Brand geraten, berichtete der Empfinger Feuerwehrkommandant Dieter Eger. Das Feuer fraß sich zwischen den Blechplatten durch die Glaswolle und entzündete auch die Pfette, den hölzernen Träger der Dachkonstruktion.

Beim Eintreffen des ersten Fahrzeugs der Feuerwehr Empfingen schlugen aus dem Dach der mittleren der drei Tennishallen bereits Flammen. Parallel hierzu war durch schmelzende, vom Dach herabfallende Teile ein sogenannter „Abtropfbrand“ in der Halle entstanden.

Hose angeschmolzen

Sofort wurde das gesamte Hotel „Empfinger Hof“ evakuiert und die Stromversorgung unterbrochen. Mehrere Atemschutzträgertrupps starteten sowohl einen Außen- als auch einen Innenangriff. Problematisch für die Einsatzkräfte waren die Höhe der Halle sowie die „Sandwich-Bauweise“ des Daches. Laut Feuerwehr-Pressebeauftragtem Marco Fiore von der Abteilung Empfingen brannte die Dämmung zwischen der Außen- und der Innenhaut. Das aus Blechplatten bestehende Dach erhitzte sich so enorm, dass einem Feuerwehrmann beim Knien die Hose anschmolz.

Uwe Naeter, Direktor des Hotels „Empfinger Hof“, sagte: „Jetzt wollten wir endlich mit der Sanierung der Tennishallen anfangen und jetzt brennt es gleich.“

Inzwischen wurde von der Feuerwehr Haigerloch eine zweite Drehleiter angefordert. So ausgerüstet, konnten die Feuerwehrleute den Brand schnell unter Kontrolle bringen. Die Horber Feuerwehr unterstützte die Empfinger Einsatzkräfte mit einem Abrollbehälter „AB-Wasser“ mit einem zusätzlichen Wassertank, mit der Drehleiter und mit einem Tanklöschfahrzeug.

Um 15.14 Uhr begannen die Feuerwehrleute, die Blechaußenhaut der Tennishalle mit einer Metallsäge aufzuschneiden. Dabei diente die eine Drehleiter zur Sicherung der Löschtrupps, aus dem Korb der zweiten wurde gelöscht. Vier Überdrucklüfter waren im Einsatz, um den Rauch aus den Hallen und vom Hotel wegzublasen. Um sicherzugehen, dass sich keine Giftstoffe über die Luft verbreiteten, wurde der Rauch mit einem speziellen Messgerät beständig kontrolliert. Um 15.30 Uhr war der Brand so weit unter Kontrolle, dass die ersten Kräfte abrücken konnten, berichtet Marco Fiore. Um 17 Uhr konnten die Feuerwehrleute vermelden: Brand aus. Die Aufräumarbeiten dauerten noch bis 18.30 Uhr.

Vor Ort waren zwölf Fahrzeuge der Feuerwehren mit insgesamt 47 Einsatzkräften. Das DRK war ebenfalls mit großem Aufgebot im Einsatz, „da viele Feuerwehrleute im Einsatz sind und wir absichern müssen“, gab Jochen Friedrichson von der Einsatzleitung bekannt.

Laut Simon Brendle vom DRK-Ortsverband Empfingen hatte ein Arbeiter Brandblasen an einer Hand, der Verletzte habe jedoch keinen Bedarf an Versorgung gesehen. Brendles Auskunft nach waren vom Ortsverband Empfingen sieben Helferinnen und Helfer, aus Horb und Sulz weitere sechs mit insgesamt drei Rettungswagen und zwei Noteinsatzfahrzeugen eingesetzt. Auch ein Notarzt war zugegen.

Die Polizei vom Revier Horb war mit zwei Streifenwagenbesatzungen angefahren. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Bernhard Müller sowie Empfingens Bürgermeister Ferdinand Truffner zeigten ebenfalls Präsenz.

Die Polizei schätzt den durch das Feuer entstandenen Sachschaden nach Angaben eines Sprechers derzeit auf 70000 bis 80000 Euro. Genauere Angaben könne erst ein Sachverständiger machen.

Rauch quoll aus dem von der Feuerwehr geschaffenen Zugangsloch zum Brandherd zwischen Dachblech und Dämmung.

Rauch quoll aus dem von der Feuerwehr geschaffenen Zugangsloch zum Brandherd zwischen Dachblech und Dämmung.

Ein Blick in die verrauchte Tennishalle, auf dem Boden sammelt sich das Löschwasser.

Ein Blick in die verrauchte Tennishalle, auf dem Boden sammelt sich das Löschwasser.

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Erstellt:
11.04.2024, 18:09 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 38sec
zuletzt aktualisiert: 11.04.2024, 18:09 Uhr

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