Empfingen · Freizeit

Erwachen nach Coronastarre

Die Anker-Fischer aus Empfingen starteten mit einem Kameradschaftsfischen in die wiedererlangte Freiheit, im Tälesee zu angeln.

29.06.2020

Von Herold Schwind

Beim Kameradschaftsangeln am Tälesee warteten die Angler gemeinsam, aber mit Abstand zueinander, dass ein Fisch anbiss. Bild: Herold Schwind

Beim Kameradschaftsangeln am Tälesee warteten die Angler gemeinsam, aber mit Abstand zueinander, dass ein Fisch anbiss. Bild: Herold Schwind

Während umliegende Fischereivereine unter Beachtung der Corona-Verordnungen angeln durften, hat die Gemeinde Empfingen den Angelbetrieb im Tälesee gestoppt. Das Vereinsleben der Anker-Fischer stand somit still.

Geselligkeit, Arbeitsdienste und Veranstaltungen sind wichtige Bausteine in der Vereinsstruktur. Endlich dürfen die Empfinger Angler jetzt wieder am Tälesee auf Fischfang gehen. Sie waren am Samstag nicht die Einzigen am Gewässer. Die Menschen zog es bei schönem Wetter hinaus in die Natur. Am „Krautländer“ wurde der Grill fürs Abendessen angefeuert. Die Sitzbänke rund um den See waren gut belegt, sogar einige Badegäste waren gekommen.

Die Fischer mit dem Anker im Wappen hatten für den Restart ein Kameradschaftsfischen anberaumt. Die Empfinger Petri-Jünger nutzten dies in großer Anzahl. Die Abstandsregeln mussten aber eingehalten werden. „Unsere Mitglieder sind immer noch angehalten auf Gruppenangeln zu verzichten“, sagte Vorsitzender Andreas Briegel. Die Ansitze seien so einzurichten, das der Abstand gewährleistet ist.

Die Empfinger Angler freuten sich, die Angeltaschen, bestückt mit allerlei verschiedenen Angelruten und Utensilien, aus Garage, Keller oder vom Dachboden zu holen. Edgar Götz und Valentin Schmalz suchten sich gleich die ersten beiden Angelplätze aus Richtung Fischerheim kommend aus. Die beiden waren nicht zum ersten Mal seit der Wiederöffnung des Tälesees beim Angeln, verraten sie. Ihre bisherigen Fänge beschränkten sich auf Forellen.

Der Tälesee glänzte am Samstag in den Abendstunden goldfarben, vereinzelte kleine Windböen verursachten Wellenbewegungen, die die Posen (Schwimmer) auf der Wasseroberfläche ins Schaukeln brachten. Ein Junge fragte die Angler, ob es auch Süßwasserquallen gibt, was sie mit einem deutlichen „Ja“ beantworteten. „Aber die sind nicht so gefährlich wie die im Meer“, beruhigte einer der Angler.

Geschützt im Dickicht, vom Schilf umgeben hörte man im Vorbeilaufen das Surren einer Anglerrolle und mit einen leisen Klatsch das Auftreffen der ausgeworfenen Pose auf der Wasseroberfläche. Das war das Zeichen für den Angler, dass der Köder gesetzt ist und er die Angel in einem sogenannten „Faulenzer“ ablegen konnte.

Nach kurzer Zeit tanzte der Schwimmer erheblich, eigentlich ein Zeichen dafür, dass ein Fisch angebissen hatte. Jetzt den Anschlag richtig setzen. Aber dieser Fisch war schlauer.

Die Fangbestimmungen der Empfinger Fischer begrenzen die Fangquote auf drei Edelfische. Am Samstag kam keiner auch nur annähernd an die Marke heran. Den Anglern war aber auch der Kontakt zueinander, wenn auch mit Abstand, und das Wiedersehen mehr als nur ein Ersatz dafür.

Zum Abschluss des gelungenen Starts grillten die Männer bei der Fischerhütte Rote Würste. Sie wissen, dass es bis zum Regelbetrieb noch eine Weile dauern kann. Aber das war ihnen an diesem Abend nicht so wichtig.

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Erstellt:
29.06.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 26sec
zuletzt aktualisiert: 29.06.2020, 01:00 Uhr

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