Rottenburg

Es ist gut

Ein Plädoyer für den Erhalt des städtischen Schlachthofs in Rottenburg.

31.12.2020

Von Klaus G. Weber, Rottenburg

Herr Krolls Leserbrief „Wie lange noch?“ erinnert an die langen Diskussionen zum Thema Schlachthof. Die eindeutige Antwort: Es ist gut, dass Gemeinderat und Stadt sich für den Schlachthof einsetzen und diese Einrichtung unterstützen.

1.Lokale kleine Schlachthöfe sind die einzige Chance, Massentierhaltung und ihre Folgen zu vermeiden. Tierhaltung ohne Antibiotika z.B. ist nur in kleineren Einheiten möglich.

2.Es gibt keine kleinteilige Landwirtschaft mit Nebenerwerbslandwirten und privaten Tierhaltern ohne lokale Schlachthöfe. Wir haben bei uns nicht die Nitratprobleme wie Bundesländer mit Größtbetrieben.

3.Unser Schlachthof dient dem Erhalt unserer Kulturlandschaft, der Vielfalt an Pflanzen, Insekten und Tieren durch Weiderind- und Schafhaltung.

4.Fair & Trade: Unsere Metzger zahlen mehr als Discounter, die mit ihren Preisen Werbung machen. Bauern können so ihre Tiere anders halten. Kleine Schlachthöfe exportieren nicht in die Dritte Welt, zerstören dort keine bäuerlichen Strukturen. Unsere Metzger verwirklichen das Motto „von der Schnauze bis zum Schwanz“.

5.Nachhaltigkeit immaterieller und materieller Kulturgüter: Handwerkskunst im Fleischerhandwerk und in der Gastronomie zählen zu den immateriellen Kulturgütern der UNESCO. Sie brauchen lokale Schlachthöfe. Mein Traum wäre der Erhalt des denkmalgeschützen Schlachthofes in seiner mehr als hundertjährigen nachhaltigen Tradition. Ob Veganer oder Fleischesser, setzen wir uns ein für unseren Schlachthof!

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Erstellt:
31.12.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 37sec
zuletzt aktualisiert: 31.12.2020, 01:00 Uhr

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