Leichtathletik

Es läuft alles wie am Schnürchen

Farbtex-Läuferin Elena Burkard siegt in Sindelfingen über die 800-Meter-Strecke.

29.01.2018

Von Saskia Drechsel

800-Meter-Läuferin Elena Burkard lief allen davon. Bild: Drechsel

800-Meter-Läuferin Elena Burkard lief allen davon. Bild: Drechsel

Hochkarätig besetzte Wettkämpfe hatte das Stadtwerke Sindelfingen Hallenmeeting zu bieten, das am Samstag im Sindelfinger Glaspalast ausgetragen wurde. Mehrere deutsche Spitzenathleten nutzten die Gelegenheit, ihre Form zu testen. Hochklassig waren deswegen gerade die Sprintwettbewerbe und das Kugelstoßen der Männer.

Auch Elena Burkard (LG Farbtex Nordschwarzwald) ergriff die Chance auf ein schnelles Rennen. Das Nordschwarzwälder Cross-Ass trat über die 800-Meter-Strecke an. Ein Tempotest war geplant. Schnell setzte sie sich vom Rest des Feldes ab und musste den Großteil der vier Hallenrunden alleine absolvieren. Gleichzeitig schaffte es Burkard, aber mächtig aufs Gas zu drücken. Eine große Herausforderung. Ein Rennen von vorne, ohne Konkurrenz zu absolvieren und dann auch noch eine schnelle Zeit abzuliefern, ist eine Leistung.

Doch bei der Nordschwarzwälderin läuft es gerade einfach wie am Schnürchen. Die Cross-EM-Fünfte zog ihr flottes Tempo durch. In starken 2:11,46 Minuten lief sie ins Ziel und siegte unangefochten. „Das Rennen hat wirklich Spaß gemacht und ich war echt zufrieden. Wir wollten ja nur testen, wie viel Grundschnelligkeit nach dem Winter Training noch übrig ist.“, sagt Burkard. „Deshalb war das eher eine Trainingseinheit. Dafür bin ich mit 2:11 alleine echt happy“, so die 25-Jährige weiter.

Am kommenden Wochenende hat sie die baden-württembergischen Crossmeisterschaften fest eingeplant. „Dann sind nochmal zwei bis drei Wochen Zeit, um sich vor den Deutschen Cross aufs Training mit höherem Umfang zu konzentrieren.“ Ihre Begeisterung für das Crosslaufen als abwechslungsreiches Wintertraining ist ungebrochen. „Im Endeffekt zählen nur die Zeiten auf der Bahn, ganz klar. Aber Cross ist einfach viel abwechslungsreicher. Mir gefällt vor allem, dass man dort um Plätze kämpft, und nicht nur gegen die Uhr. Ich liebe den Cross und denke, dass man damit im Winter gut Ausdauer und Kraft für die Bahn Saison trainieren kann.“

Auch bei den Männern war ein Nordschwarzwälder Starter mit von der Partie. Fabian Müller drehte seine Runden im schnellen ersten Zeitendlauf. Mit 2:01,01 Minuten belegte er Platz fünf und wurde auch in der Endabrechnung Fünfter.

Freudenstädterin Alexandra Roser hatte eigentlich keine Hallensaison geplant und wollte sich ganz auf die Vorbereitung auf den Sommer konzentrieren. Am Samstag konnte sie aber doch nicht widerstehen und setzte sich für ein 60-Meter-Rennen in den Startblock. „Bei diesem Wettkampf bleibt es aber auch. Über die Leistung reden wir lieber nicht“, sagt Roser. Sie verfehlte mit 8,34 Sekunden das Finale. „Mein Start war unterirdisch. Das war schon fast peinlich und man kann es sich bei den 60 Metern nicht leisten“, weiß die Sprinterin.

Die Sindelfinger Olympioniken von 2016 präsentierten sich am Samstag vollständig im Glaspalast. Im Kugelstoßen stiegen Paralympicssieger und der Langzeitverletzte Tobias Dahm in den Ring, über die 60-Meter-Hürdenstrecke versuchte sich Nadine Hildebrand.

Doch keiner der VfL-Topathleten war zufrieden mit seinem Ergebnis. Hausherr Tobias Dahm dürfte sich nach seinem Auftritt am meisten ärgern, wurde er doch nur Dritter, geschlagen von den beiden Drehstoßern Bob Bertemes und Silas Ristel. In Chemnitz hatte er zum Saisoneinstand die 19-Meter-Marke bereits geknackt, in Sindelfingen kratzte er nicht einmal an dieser Weite.

Mit 18,63 Metern im letzten Stoß wurde seine Tagesbestweite gemessen. Auch Niko Kappel wollte nicht zufrieden sein. Der kleinwüchsige Kugelstoßer, in seiner Schadensklasse absolute Weltspitze, hatte in der vergangenen Saison noch an den 14 Metern gekratzt, am Samstag flog der weiteste Stoß auf 12,91 Meter.

Nadine Hildebrand konnte in der vergangenen Woche mit einem blitzschnellen Einstand die Norm für die Hallen-Weltmeisterschaften in Birmingham unterbieten. Am Freitag war sie beim Hallen-ISTAF in Berlin am Start, verfehlte aber mit 8,09 Sekunden das Finale. Deswegen ging es am Samstag gleich weiter. Über die 60-Meter-Hürdenstrecke startete sie diesmal Seite an Seite mit Trainingskameradin Sabrina Lindenmayer. Mit ihren 8,12 Sekunden knackte sie zwar erneut die WM-Norm, wünscht sich aber endlich eine Sieben vor dem Komma.

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Erstellt:
29.01.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 59sec
zuletzt aktualisiert: 29.01.2018, 01:00 Uhr

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