Betrug an Freudenstädter Seniorin

Falsche Polizeibeamte luchsen 78-jähriger Frau Tausende Euro ab

Drei Betrügern ist es am Montag gelungen, der Seniorin, als Polizeibeamte getarnt, einen nicht unerheblichen Bargeldbetrag aus der Tasche zu ziehen.

19.04.2018

Von nc

Am vergangenen Montag, gegen 20 Uhr, erhielt eine 78-jährige Frau den Anruf eines nicht existenten Polizeibeamten. Er meldete sich unter der falschen Telefonnummer 07441/11 und dann wahrscheinlich der Null.

Der Mann erzählte der 78-Jährigen die frei erfundene Geschichte über eine festgenommene rumänische Einbrecherbande. Zwei Täter seien noch flüchtig und auf dem Weg zu ihr.

So gelang es dem Gauner der Frau Informationen über Wertgegenstände und Bargeld im Haus zu entlocken. Nachdem die Frau auch noch mit dem angeblichen Vorgesetzten des Betrügers gesprochen hatte, war der Termin für die Übergabe des im Haus befindlichen Bargeldes fix.

Gegen 23.30 Uhr erschien
ein zirka 40 Jahre alter, großer, kräftiger, rotblonder Mann mit
geflegtem Erscheinungsbild. Er war dunkel gekleidet, trug eine dunkelblaue Strickmütze und nahm die Barschaften der Rentnerin mit.

Die Kriminalpolizei Freudenstadt ermittelt wegen des Betrugs und sucht nach Zeugen. Wer in oder im Umfeld der Moselstraße den oben beschriebenen Mann gesehen oder sonstige verdächtige Wahrnehmungen gemacht hat, wird dringend gebeten, sich bei der Polizei zu melden (Telefon 07441/536 0).

Weil damit zu rechnen ist, dass diese Betrüger auch zukünftig versuchen werden, weitere Opfer „übers Ohr zu hauen“, weist die Polizei noch einmal ganz eindringlich auf folgende Punkte hin:

Die Polizei ruft die Bürger niemals unter der Polizeinotruf-Nummer 110 an. Das tun nur Betrüger. Wer sich unsicher ist, wähle bitte die Nummer 110. Aber dabei nicht die Rückruftaste benutzen, da man sonst wieder bei den Betrügern landet. Am besten sollte man sich auch an das örtliche Polizeirevier wenden. Und den Beamten dort von den Anrufen erzählen.

Ganz nützlich ist es, wenn man die Nummer der örtlichen Polizeibehörde sowie die Notrufnummer 110 griffbereit am Telefon liegen hat, damit man in der Lage ist, im Zweifelsfall selber wählen zu können.

Die Polizei wird auch niemals um Geldbeträge bitten.

Am Telefon sollte man nie und nimmer über die persönlichen und finanziellen Verhältnisse sprechen und Auskunft geben.

Generell sollte man sich am Telefon auch nicht unter Druck setzen lassen.

Die Polizei rät ganz eindringlich: „Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Und das ist keinesfalls unhöflich!“

Auflegen sollte man immer dann, wenn man sich mal nicht sicher sind, wer gerade anruft. Und vor allem dann auch, wenn der Anrufer nach persönlichen Daten und nach den finanziellen Verhältnissen fragt, z.B. ob man Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände im Haus liegen hat.

Sofortiger Gesprächsabbruch ist auch dann angezeigt, wenn der Anrufer einen auffordert, Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände herauszugeben bzw. Geld zu überweisen, insbesondere ins Ausland.

Und wenn der Anrufer Druck entwickelt, etwa einen dazu auffordert, zu Fremden Kontakt aufzunehmen, beispielsweise zu einem Boten, der Geld und Wertsachen mitnehmen soll.

Glaubt man, das Opfer eines Betrugs geworden zu sein, wende man sich sofort an die örtliche Polizeidienststelle, um dort Anzeige zu erstatten.

Zum Artikel

Erstellt:
19.04.2018, 11:29 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 29sec
zuletzt aktualisiert: 19.04.2018, 11:29 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter Recht und Unrecht
Sie interessieren sich für Berichte aus den Gerichten, für die Arbeit der Ermittler und dafür, was erlaubt und was verboten ist? Dann abonnieren Sie gratis unseren Newsletter Recht und Unrecht!