VfB Stuttgart

Gomez zunächst erneut im Abseitspech, dann erfolgreich

Der Fußball-Zweitligist darf nach dem 3:1-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg aufatmen. Der Club hingegen rutscht immer tiefer in die Krise.

10.12.2019

Von CARSTEN MUTH

Mario Gomez trifft zum zwischenzeitlichen 2:1 und schreit seine Freude heraus. Foto: Eibner

Mario Gomez trifft zum zwischenzeitlichen 2:1 und schreit seine Freude heraus. Foto: Eibner

Jens Keller war Spieler und Trainer beim VfB. Am Montagabend ist der 49-Jährige als Coach des 1. FC Nürnberg nach Stuttgart zurückgekehrt und kassierte dort mit seinem Team eine bittere Niederlage. 1:3 hieß es am Ende einer umkämpften Begegnung, in die die beiden Traditionsvereine und letztjährigen Erstligisten arg gebeutelt gegangen waren. Schließlich hatten die Stuttgarter zuvor fünf Niederlagen in sieben Spielen kassiert. Der Club war zuletzt sogar bis auf den Relegationsplatz 16 in der Liga zwei abgestürzt. Dort verharren die Franken nach der Pleite in der Mercedes-Benz-Arena. Die Stuttgarter hingegen eroberten mit dem Sieg im letzten Heimspiel des Jahres den dritten Platz zurück, sind nun punktgleich mit dem Zweiten Hamburger SV.

VfB eiskalt erwischt

Dabei hatte die Partie denkbar schlecht begonnen für die Gastgeber. Schon nach zehn Minuten lag der VfB zurück. Nach einem verlorenen Kopfballduell stand Michael Frey plötzlich völlig frei vor Stuttgarts Keeper Fabian Bredlow, der die leicht angeschlagene Nummer eins Grogor Kobel vertrat. Frey überlegte nicht lange, sondern drosch den Ball völlig humorlos unter die Latte. Nürnberg hatte seine erste Torchance eiskalt genutzt und lag mit 1:0 vorn.

Stuttgart war geschockt und agierte fortan sichtbar nervös. Minutenlang lief kaum etwas zusammen. Fehlpass reihte sich an Fehlpass. Vieles blieb Stückwerk. Der VfB, bei dem Offensivspieler Daniel Didavi nach wochenlanger Verletzungspause sein Comeback feierte, machte es den Gästen ziemlich leicht. Die Franken zogen sich tief in die eigene Hälfte zurück. Sie überließen dem Gegner bereitwillig das Feld und lauerten auf Konter.

Es passte ins Bild, dass die zunehmend drückend feldüberlegenen Hausherren mit dem ersten Torschuss einen Treffer erzielten (Wataru Endo, 29.), der allerdings nicht zählte. Der Videoschiedsrichter hatte das Tor berechtigterweise wegen eines vorhergehenden Foulspiels zurückgenommen. Und es passte noch besser ins Bild dieses unglücklichen Stuttgarter Auftritts in der ersten Hälfte, dass VfB-Angreifer Mario Gomez nach seinen drei nicht gegebenen Abseitstoren beim 1:2 in Sandhausen auch gegen Nürnberg einlochte – und dabei, unglaublich, aber wahr, erneut im Abseits stand (35.).

Nach der Pause entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Nürnberg kam kaum noch hinten raus – und der VfB hatte nun das Glück des Tüchtigen. Der eingewechselte Silas markierte zunächst per Handelfmeter das 1:1 (58.). Dann schlug Mario Gomez zu. Und diesmal zählte sein Treffer tatsächlich! Sekunden nach dem Ausgleich verwertete der Ex-Nationalspieler eine Vorlage von Gonzalo Castro zum 2:1 (59.).

Lohkemper vergibt Chance

Entschieden war das Spiel damit noch nicht. Felix Lohkemper hatte für die nun etwas mutigeren Nürnberger das 2:2 auf dem Fuß. Er lief alleine auf VfB-Keeper Bredlow zu, schoss aber knapp daneben (66.). Da sah die Stuttgarter Abwehr gar nicht gut aus.

Auf der Gegenseite machte Philipp Förster nach wunderbarem Doppelpass mit dem starken Mario Gomez den Deckel drauf. Er traf zum 3:1 (72.). Damit war die Entscheidung gefallen. Die Stuttgarter brachten ihre Führung sicher und souverän über die Ziellinie.

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Erstellt:
10.12.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 32sec
zuletzt aktualisiert: 10.12.2019, 06:00 Uhr

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