Horb
Millionenschaden bei Großbrand im Industriegebiet Heiligenfeld
Bei der Horber Firma KG Holz- und Furnierprodukte im Industriegebiet Heiligenfeld ist am Dienstagnachmittag ein Großbrand ausgebrochen.

Bild: Manuel Fuchs
17.38 Uhr, Alarm mit dem Stichwort Brand 6, „das höchste Stichwort im Landkreis“, wie Feuerwehrsprecher Jan Straub später berichtet, Vollbrand mit Flammenaustritt. Die Feuerwehr-Abteilungen Horb Stadt, Talheim, Altheim, Grünmettstetten, Ahldorf rücken aus. Innerhalb von wenigen Minuten steht das Großaufgebot an Einsatzkräften vor der Halle der Firma KG Holz- und Furnierprodukte. Waldachtal rückt mit einer Drehleiter an, die Führungsgruppe Horb, Eutingen, Empfingen nimmt ihre Arbeit auf. „Beim Eintreffen der ersten Kräfte stand die Halle bereits in Vollbrand“, erklärt Straub noch vor Ort, „teilweise gab es schon Brandausbreitung nach außen“.
Wenig später treffen Kräfte aus Rexingen, Dornstetten und Bildechingen ein. Es werden mit DRK und Polizei am Ende mehr etwa 200 Personen sein, schätzt Straub. 18 Fahrzeuge stellt allein die Feuerwehr, mehr als 100 Feuerwehrleute. Hinzu kommen 12 DRK-Fahrzeuge mit 30 Personen. Doch die Führungsgruppe entscheidet sich dafür, „keinen Innenangriff zu fahren“. Straub: „Zu gefährlich.“ Die Halle ist ein Stahlträgerbau und „Stahlträger haben die Eigenschaft, wenn es zu heiß werden, zusammenzufallen“, wie Straub erklärt.
Feuerwehrgroßeinsatz im Horber Industriegebiet
Fast 200 Kräfte von Feuerwehr, DRK und Polizei waren am Dienstagabend, 26. September, im Einsatz: Die Halle der Firma KG Holz- und Furnierprodukte im Horber Industriegebiet Heiligenfeld brannte vollständig nieder. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Bilder: Andreas Wagner
Die gute Nachricht: „Bei Brandausbruch war das Gebäude leer, keine Personen“, so Straub, „bis dato keine Verletzten“.
Das Unternehmen, das bis 2008 Graf Furnier hieß, furniert unter anderem Sockelleisten und Selbstaufbau-Möbel her. Bedeutet: „Alles, was da drin war, ist hochbrennbar“, so Straub. Holz, Lacke, sogar Gasflaschen wurden in dem Gebäude gelagert. „Deswegen hat es vorhin so geknallt“, meint der Feuerwehrsprecher.
„Wir haben die Kläranlage noch informiert“, sagt Oberbürgermeister Peter Rosenberger. Man müsse aufpassen, „weil wir nicht wissen, was unten ankommt. Damit nichts ins Grundwasser gelangt.“
Rosenberger kennt den Geschäftsführer der Firma persönlich. „Das ist dramatisch, was sich bei denen abspielt.“ Der Geschäftsführer Christian Graf und seine Frau sind vor Ort, genau wie der Eigentümer Horst Schuon.
Zur Brandursache könne sich Straub nicht äußern. „Das ist zunächst Sache der Polizei.“
20.39 Uhr: Die Anzahl der Fahrzeuge steigt am späten Abend auf 24. Sprecher Jan Straub: „Wir konnten die angrenzenden Gebäude größtenteils halten.“ Die völlig zerstörte Halle wird von einem Bagger eingerissen, um die Brandbekämpfung unter den Schuttteilen einleiten zu können. Einsatzende? Straub: „Wir werden mindestens die ganze Nacht brauchen, wahrscheinlich bis morgen früh.“
Erst im Mai berichtete die NECKAR-CHRONIK über die Erweiterungspläne des Unternehmens.