Fußball-Landesliga

Happy-End für Wittendorf

In einem Match mit vielen Emotionen und strittigen Entscheidungen gewinnt der SV Wittendorf vor 200 Zuschauern gegen die SF Gechingen.

09.10.2017

Von Martin Körner

Happy-End für Wittendorf

95 aufregende Minuten erlebten die Fans gestern Nachmittag auf dem Wittendorfer Sportgelände. Für den neutralen Zuschauer sicher ein Erlebnis, für die Beteiligten jedoch waren starke Nerven notwendig. Kampf war Trumpf an der langen Furche, zudem waren Fans aus beiden Lagern emotional voll bei der Sache. Wittendorf lag noch einem höchst umstrittenen Tor zur Pause mit 0:1 im Hintertreffen. Die Elf von Lukas Wuzik biss sich regelrecht in die Zweikämpfe, schaffte nach dem Seitenwechsel mit der ersten Torchance durch Henry Seeger den Ausgleichstreffer. Sechs Minuten vor Ende der regulären Spielzeit war es der nach Verletzungspause erstmals wieder spielende Torjäger Sandro Bossert, der mit einem verwandelten Handelfmeter den viel umjubelten Siegtreffer zum 2:1 erzielte. In der hektischen Endphase handelten sich die beiden Gechinger David Weinhardt und Marcel Berberoglu noch Ampelkarten ein.

Lukas Wuzik lobte seine Elf nach zuletzt drei sieglosen Begegnungen in den höchsten Tönen: „Heute stimmte definitiv die Laufbereitschaft und alle waren wahnsinnig präsent in den Zweikämpfen.“

Beide Teams starteten mit offenem Visier, Henry Seeger setzte zum Solo an (4.), sein Schuss streifte flach am Gechinger Torpfosten vorbei. Zwei Minuten später klärte Lucas Finkbeiner vor dem Gechinger Andreas Kiwranoglou. Florian Gehring köpfte in der abwechslungsreichen Startphase aus kurzer Distanz über den Wittendorfer Kasten.

Dann Aufregung pur. Die neunte Minute war angebrochen, Gechingens Einwurfspezialist Dennis Carl brachte den Ball kurz vor das Tor, der hoch gewachsene Heiko Schmidt kommt zum Kopfball. Gechingens Spieler jubelten, Assistent Markus Portner signalisierte per Fahnenzeichen seinem Chef Manuel Mahler (Bietigheim) Tor. Schmidts Kopfball landete am Innenpfosten und sollte nach Ansicht des Assistenten die Torlinie überquert haben. Wittendorf protestierte kräftig. „Der Ball hätte bei dem Gefälle hinter der Linie ins Tor rollen müssen“, so Lukas Wuzik. Doch Schiri Mahler entschied trotz aller Proteste auf Tor. Gechingen führte somit 1:0.

„Anfangs waren wir gut im Spiel, doch nach etwa 25 Minuten gaben wir das Spiel aus der Hand“, resümierte Gechingens Coach Benjamin Maier. Wittendorfer kam zu ein paar ordentlichen Torchancen: Der Schuss von Lysander Skoda konnte Dominik Gräber blocken, und das Solo von Lucas Haug stoppte Alexander Pretsch kurz vor der Torlinie. Schwer nach Elfmeter roch es in der 33. Minute, da erwischte Dennis Carl Wittendorfs Seeger am Fuß, der ging zu Boden. Der Pfiff von Schiri Mahler blieb aus, Wittendorfs Spieler und Fans reklamierten vergeblich.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit kam zunächst Gechingen besser ins Spiel. Dennis Carl und auch Heiko Schmidt verfehlten mit ihren Kopfbällen aus kurzer Entfernung das Tor. „Da hätten wir das zweite Tor machen müssen“, sprach Trainer Maier von einem Knackpunkt der Partie. Und mit der ersten Möglichkeit in der zweiten Hälfte gelang Wittendorf der Ausgleich. Schnelles Spiel in die Spitze über Patrick Haug zu Lucas Haug, der bediente auf der rechten Seite Henry Seeger und gegen dessen platziertem Flachschuss war Gechingens Tormann Manuel Potemke machtlos.

Eine Minute später zielte wiederum Seeger ganz knapp vorbei. Pech hatte Bossert, sein Schuss glitt dem Gechinger Keeper durch die Hände und landete am Pfosten. Nach Eckball und Gewühl vor dem Tor (83.) kam SVW-Kapitän Christopher Klein zum Schuss, der Ball wurde von Weinhardt vor der Torlinie mit dem Arm abgewehrt. Schiri Mahler pfiff sofort, Bossert verwandelte den Elfer sicher zum 2:1-Endstand.

Trainer Maier sah die Entscheidung als fragwürdig an: „ Ihm ging der Ball an die Schulter.“ Auf Wittendorfer Seite fragte man, warum es für das Handspiel vor der Torlinie keine persönliche Strafe gab. Diese verteilte der Referee dann kurz danach. Zunächst wegen Meckern musste der Gechinger Weinhardt runter, und in der vierten Nachspielminute kassierte sein Teamkollege Berberoglu nachdem er Seeger als letzter Mann auf dem Weg zum Tor aufhielt ebenfalls die Ampelkarte. Anschließend beklatschte er noch die Schirientscheidung.

Coach Maier schimpfte: „Zwei unnötige Ampelkarten, die tun noch mehr weh als die Niederlage in Anbetracht unserer personellen Lage.“ Lukas Wuzik freute sich über den dritten Heimsieg:“ Nach meinem Gefühl waren wir heute gefährlicher wie der Gegner.“

SV Wittendorf:Finkbeiner, David Klein, Christopher Klein, Schillinger (67. Tozl), Patrick Haug (73. Huß). Seeger, Joos, Skoda, Kipp (88. Scarpa), Lucas Haug (90. Thomas Schoch), Bossert.

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Erstellt:
09.10.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 11sec
zuletzt aktualisiert: 09.10.2017, 01:00 Uhr

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