Hohenbergkaserne

Harte Verhandlungen

Unternehmer Jörg Helber will in der Kaserne Horbs erstes großes Hotel bauen. Doch Stadt und Investor kommen sich nur langsam näher.

12.01.2017

Von Benjamin Breitmaier

Beeindruckende Ausmaße hat das Gelände, das zur Entwicklung von Übernachtungsmöglichkeiten und mehr im südlichen Bereich des Kasernenareals vorgesehen ist. Die Verhandlungen dafür verlaufen allerdings eher zäh. Bild: Braun

Beeindruckende Ausmaße hat das Gelände, das zur Entwicklung von Übernachtungsmöglichkeiten und mehr im südlichen Bereich des Kasernenareals vorgesehen ist. Die Verhandlungen dafür verlaufen allerdings eher zäh. Bild: Braun

Ich suche einen Platz zum Schlafen, gibt‘s hier ein Hotel?“, fragt ein Tourist am Horber Bahnhof. Seine Suche kann dauern. Horb hat zwar Gasthäuser und Fremdenzimmer, doch ein wirkliches Hotel mit allem, was dazu gehört, fehlt im Portfolio der Kernstadt. Jörg Helber will das ändern. Der Unternehmer ist Inhaber einer Marketing-Agentur in Horb. Mit einer Präsentation im Horber Gemeinderat im Juli des vergangenen Jahres stellte er seine Pläne für ein gewaltiges Projekt auf dem Areal der ehemaligen Hohenbergkaserne vor.

Die Verhandlungen um das Projekt führt Helber mit eiserner Härte. „Es gibt sehr viele Faktoren, die passen müssen. Wenn da einige wichtige nicht passen,
machen wir das Projekt auch nicht“, erklärt er im Gespräch
mit der SÜDWEST PRESSE. Er weiß, wie dringend die Stadt ein Etablissement in der Größenordnung mit den geplanten 65 Gästebetten braucht.

Auf der anderen Seite des Verhandlungstisches sitzt Oberbürgermeister Peter Rosenberger. Er will das Areal um das Gebäude drei in der Geschwister-Scholl-Straße, mit seinen 4200 Quadratmetern, nicht einfach verschleudern, egal wie gut sich das Hotel als Aushängeschild der Stadt machen würde. „Wir können nicht willkürlich auf den Markt reagieren“, betont Peter Rosenberger. Sollten die beiden Parteien am Verhandlungstisch nicht zusammenfinden, könnte sich Rosenberger vorstellen, das Gebäude für ein ähnliches Projekt auf dem freien Markt auszuschreiben. Doch genau hier war das Interesse des Marktes in der Vergangenheit gelinde gesagt, verhalten. Bedeutet: Der Hebel an dem Helber sitzt, hat beachtliche Länge. Nach aktuellem Stand sieht es nicht danach aus, dass das Projekt erneut ausgeschrieben wird. Rosenberger: „Beim Kaufpreis sind wir mittlerweile näher beieinander. Ich bin guten Mutes, dass wir zum Erfolg kommen können.“ Gleichzeitig läuft das Bebauungsplanverfahren, das in der Juli-Sitzung des Gemeinderats für das Helber-Projekt angestoßen wurde, weiter.

Viel will der 44-jährige Betriebswirt über den derzeitigen Verhandlungsstand nicht verraten. Helber schließt allerdings nicht aus, dass sich auch an der vorgestellten Planung noch einiges ändern könnte. In der Juli-Situng des Gemeinderats umfasste das Projekt bis zu 65 Gästebetten in Apartment-Bauweise und drei Luxusapartments mit jeweils 200 Quadratmetern, die zur Miete angeboten werden.

Schon in der anstehenden Januar-Sitzung des Gemeinderats könnte das Thema erneut im Gemeinderat diskutiert werden. Ob dabei die angedachte Fertigstellung bis März 2018 noch gehalten werden kann, bleibt allerdings fraglich.

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Erstellt:
12.01.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 11sec
zuletzt aktualisiert: 12.01.2017, 01:00 Uhr

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