Hasenhüttl trifft auf alte Liebe

Leipzig/Ingolstadt. Auf einen Spion in den Reihen des FC Ingolstadt ist RB Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl vor seiner emotionalen Rückkehr nicht angewiesen. Der 49-Jährige kennt die Schanzer als langjähriger Coach bestens. Auf Insiderwissen seines Sohnes Patrick, der in der zweiten Mannschaft der Oberbayern spielt, kann Hasenhüttl vor dem Bundesligaduell am Samstag (15.30 Uhr/Sky) getrost verzichten. „Wir haben nicht telefoniert und ich habe ihn auch nicht angehalten, was in Erfahrung zu bringen“, sagte der Österreicher vor der Dienstreise an die alte Wirkungsstätte.

Hasenhüttl erlebt einen Kurzausflug in die Vergangenheit. Denn mit Ingolstadt feierte er seine bisher größten Erfolge: den Aufstieg in die Bundesliga und den überraschenden Klassenverbleib. Nervosität nein, Freude ja. „Das wird, abgesehen von der Tatsache, dass man in die andere Kabine geht, schon etwas Besonderes für mich sein. Weil einfach zu viele positive Erinnerungen da sind“, sagte der Österreicher.

Seinen Abgang zum umstrittenen Millionenprojekt Leipzig nahmen ihm viele übel. Das kann er verstehen, aber er musste den nächsten Schritt gehen, so der 49-Jährige. „Es war sicher ein Umbruch, der nicht ganz einfach war. Unsere Philosophie lautete immer: Wenn jemand schnellere Entwicklungsschritte macht als der Verein, setzt man sich zusammen und sucht eine Lösung“, sagte Hasenhüttl dem Fachmagazin Kicker. Er habe seine Ziele gehabt, die er verfolgen wollte: „Und wie man sieht, war die Entscheidung nicht ganz falsch.“

Kontakte nach Ingolstadt hat Hasenhüttl noch, man tausche gegenseitige Glückwunsch-SMS nach guten Spielen aus. „Aber momentan nicht. Alles, was man jetzt schreiben würde, hätte den Beigeschmack, dass man was in Erfahrung bringen will. Aber das ist nicht notwendig“, sagte der Fußballlehrer. Hasenhüttl weiß, was seine Leipziger so stark macht – und er kennt auch die Ingolstädter ziemlich genau. dpa