Rottenburg

Einbruchsversuch: Im Zweifel besser die Polizei rufen

Eine Frau vermutete einen Einbrecher, rief aber nicht die Polizei – aus Angst, den Einsatz bezahlen zu müssen.

19.02.2019

Von and

Eine alleinerziehende Frau lebt zusammen mit ihrer achtjährigen Tochter in einem Haus in einem Rottenburger Stadtteil. Als sie kürzlich nachts um 1.30 Uhr Geräusche hörte, als mache sich jemand am Rollladen zu schaffen, schaltete sie überall im Haus das Licht ein und ging schließlich mit einem Messer in der Hand nach draußen, um nachzusehen. Zuvor hatte sie per SMS einen Bekannten verständigt, der ihr riet, die Polizei zu rufen. Das wollte sie aber nicht, weil sie fürchtete, den Einsatz bezahlen zu müssen, wenn die Beamten umsonst kämen.

Das TAGBLATT hat beim zuständigen Polizeipräsidium in Reutlingen nachgefragt. „Wer etwas Verdächtiges auf dem eigenen Grundstück oder dem der Nachbarn wahrnimmt, sollte auf jeden Fall die Polizei rufen“, sagt Pressesprecherin Andrea Kopp. Freunde oder Bekannte zu informieren, sei gut. Auch das Licht einzuschalten, sei eine gute Idee. „Normalerweise verschwinden Einbrecher dann“, so Kopp.

Selbst bewaffnet nach draußen zu gehen, sei hingegen schlecht. „Das Messer kann in diesem Fall leicht gegen die Frau verwendet werden, wenn es zu einer Auseinandersetzung kommt“, sagt Kopp. Außerdem könne es einen möglichen Einbrecher selbst panisch und gewalttätig machen. „Lieber einmal zu oft als einmal zu wenig die Polizei anrufen.“ Wenn die Streife nichts feststelle, fahre sie eben wieder weg. Der Anrufer müsse nichts bezahlen.

„Mutwillig die Polizei rufen und mal schauen, wie viele Streifenwagen kommen, ist allerdings eine Straftat“, stellt Kopp klar. Wie lange die Polizisten bis zum Einsatzort brauchen, konnte sie nicht sagen. Das hänge davon ab, wo es ist, ob gerade eine Streife frei sei und wie der Fall von der Leitstelle priorisiert werde. and

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Erstellt:
19.02.2019, 20:41 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 51sec
zuletzt aktualisiert: 19.02.2019, 20:41 Uhr

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