Archäologische Grabung

Ist Dießen älter als gedacht?

Großes Interesse herrschte bei der Bürgerinformation zur archäologischen Grabung. Dabei wurden auch Spuren vor der ersten Erwähnung des Orts gefunden.

19.09.2023

Von NC

Grabungsleiter Max Hermann von Archaeo-BW erläutert die ausgestellten Fundstücke. Bild: Stadt Horb

Grabungsleiter Max Hermann von Archaeo-BW erläutert die ausgestellten Fundstücke. Bild: Stadt Horb

Die archäologische Rettungsgrabung an der Bittelbronner Steige in Dießen, die unter Aufsicht des Landesamts für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart stattfindet, hat neben Erwartetem auch Unerwartetes zu Tage gefördert. Rund 70 Bürgerinnen und Bürger folgten am 13. September der Einladung der Stadt, die ersten Ergebnisse der Grabung selbst in Augenschein zu nehmen.

Nach der Begrüßung durch Peter Klein, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung der Stadt Horb, erläuterte Jan König vom LAD Anlass und Ziel der Rettungsgrabung: Im Vorfeld einer künftigen Bebauung wurde zunächst aufgrund eines Prüffalls eine Sondage-Grabung gemacht. Dabei wurden unter anderem Spuren einer mittelalterlichen Besiedlung entdeckt, die näher untersucht werden sollten.

Unterschiedliche Entstehungszeiten

Die Stadt beauftragte daraufhin die Firma Archaeo-BW mit einer Rettungsgrabung zur vollständigen Erfassung aller Befunde. Der Grabungsleiter von Archaeo-BW, Max Hermann, führte durch die Grabung. Zu sehen waren neuzeitliche Kellermauern, aber auch Reste von mittelalterlichen Grubenhäusern. Ebenfalls gezeigt wurden die in der Grabung geborgenen Funde und Scherben, die nach einer ersten Sichtung auf sehr unterschiedliche Entstehungszeiten schließen lassen. Ortsgeschichtlich bedeutsam dürfte die Erkenntnis sein, dass in diesem Bereich des Ortes Siedlungsspuren auf eine Zeit vor der ersten urkundlichen Erwähnung hinweisen.

In den nächsten Tagen werden weitere Teile des Geländes untersucht. Anschließend werden die Funde dokumentiert, zusammengefasst und ausgewertet. Eine öffentliche Präsentation der Ergebnisse ist laut der Pressemitteilung der Stadt nach Fertigstellung des Abschlussberichtes gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archaeo-BW in Dießen geplant.

Viele Interessierte ließen sich nicht von der schlammigen Grabungsstätte abschrecken. Bild: Stadt Horb

Viele Interessierte ließen sich nicht von der schlammigen Grabungsstätte abschrecken. Bild: Stadt Horb

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Erstellt:
19.09.2023, 17:29 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 44sec
zuletzt aktualisiert: 19.09.2023, 17:29 Uhr

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