Empfingen · Netzausbau

Jetzt steigt das Tempo

Glasfaserbauarbeiten auf Empfinger Gemarkung haben begonnen. Damit soll die digitale Zukunft noch leistungsstärker werden.

21.10.2020

Von Michael Stock

An den Feldwegen auf der Gemarkung Empfingen wird schon fleißig gebaggert für ein schnelles Netz.Bild: Gemeinde Empfingen

An den Feldwegen auf der Gemarkung Empfingen wird schon fleißig gebaggert für ein schnelles Netz.Bild: Gemeinde Empfingen

Es ist soweit: Der Ausbau des Backbone-Netzes des Landkreises Freudenstadt auf der Gemarkung Empfingen hat begonnen. Aktuell werden an Feldwegen Glasfaserbauarbeiten durchgeführt.

„Die Zuschussanträge für den Ausbau in den Gewerbegebieten sind gestellt und wir hoffen natürlich auf zeitnahe Genehmigung“, teilt Empfingens Bürgermeister Ferdinand Truffner mit. Parallel ist der innerörtliche Ausbau entlang des Backbone-Netzes in der Detailplanung. Wenn es die Witterung zulässt, wird ab nächster Woche mit den Verlegearbeiten der Leerrohre in offener Bauweise von Ortseingang Dommelsberg nach Wiesenstetten begonnen.

Die Trasse verläuft auf einem Feldweg auf gemeindeeigener Fläche und auf Landes- und Kreiseigentum - baubedingt kann es aber zu Einschränkungen kommen. „Falls es zu Einschränkungen bei der Befahrung der Feld- und Flurwege kommen sollte, bitten wir um Nachsicht: Wir arbeiten an der digitalen Zukunft unserer Gemeinde“, so Truffner.

Und das ist nicht einfach nur dahergesagt, die Pläne sind ambitioniert. Insgesamt gesehen hat Deutschland mit dem Ausbau des schnellen Netzes erst spät begonnen. Doch nun steigt das Tempo. Gerade in Zeiten von Homeoffice ist schnelles Internet für Arbeitnehmer und Arbeitgeber wichtig. Truffner weiß schon längst, dass die Investition in Glasfaser immer wichtiger wird: „Ich vergleiche das so: Was früher dem Haus die Wasserversorgung, ist heute die Netzversorgung“. Wer Industrie 4.0, ein interkommunales Gewerbegebiet 4.0 und moderne Bildungsangebote wolle, dürfe auf Glasfaser nicht verzichten.

Im Vergleich zu anderen Orten im Kreis sieht sich Empfingen zwar gut versorgt, Empfingen und Wiesenstetten etwa verfügen über einen sehr attraktiven Anschluss an das Internet und selbst in Dommelsberg kann DSL mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 50 Mbit/s empfangen werden. So kann man auch nicht sagen, dass es etwa dringende Teilorte oder Bereiche gibt, die derart schlecht versorgt sind, dass sie früher zum Zug kommen müssten. „Graue Flecken gibt es bei uns nicht“, sagt Truffner. Wichtig sei ihm aber vor allem, dass das Gewerbegebiet, die Schule und das Rathaus versorgt seien.

Profitieren können auch die Bürger zu Hause. Die Gemeinde ist für die Verlegung des Glasfasernetzes nur bis an die Grundstücksgrenzen verantwortlich, für die Kosten der Hausanschlüsse müssen die Hausbesitzer jedoch selbst aufkommen.
„Wir bezuschussen aber jeden Anschluss mit 500 Euro“, sagt Truffner. Das sei seinerzeit im Gemeinderat so beschlossen worden.

Richtig Fahrt aufgenommen hat das Vorhaben, die Region mit dem superschnellen Internet zu versorgen, vergangenes Jahr. Die nun begonnenen Bauarbeiten werden mehre Jahre in Anspruch nehmen, glaubt Truffner, das Interkommunale Gewerbegebiet beispielsweise soll bis 2025 erschlossen werden. „Von unserer Seite könnte es gerne noch schneller gehen und würde es auch“, so der Bürgermeister und hebt dabei nochmal die Bedeutung von schnellem und funktionierendem Internetzugang etwa für Firmen gerade bei der derzeitigen coronabedingten Situation hervor. Doch „alleine handeln ist nicht möglich, sondern nur im Zusammenschluss mit und der Förderung durch das Land“.

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Erstellt:
21.10.2020, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 21.10.2020, 01:00 Uhr

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