Von wäga Faulenza

Kabarettist Eberhard Sorg gastierte in Börstingen

Am Samstagabend gastierte zum zweiten Mal der schwäbische Kabarettist Eberhard Sorg im Börstinger Gasthaus „Lamm“. Als schwäbischer Rentner Eugen Schnäbberle präsentierte er sein neues Programm „Von wäga Faulenza“.

04.04.2016

Börstingen . Eberhard Sorg war einer der Co-Autoren der Fernsehserie „Hannes und der Bürgermeister“ und schreibt seit 1980 schwäbische Mundart, Gedichte, Theaterstücke und Kabarettprogramme. In einem humorvollen Streifzug fasst er das Leben des rührigen Rentners Eugen Schnäbberle von früher bis heute zusammen.

Gleich zu Beginn verwies der Kabarettist auf den nicht ganz unproblematischen Nachnamen Schnäbberle. „Mit dem Nama bisch halt emmer da Seggl, gell“, stellte er fest. Das Publikum brach sogleich in Gelächter aus und nickte zustimmend. Sorg klammerte nichts aus, und so kam er kurzerhand auf den Aufklärungsunterricht von Eugen Schnäbberle zu sprechen. „Der Lehrer sprach: Ich muass eich heid äbbas erzähla. Wisset ihr, die Frau hodd a Deng und da Mo hodd a Deng und des Deng muaß in des Deng.“ Die rund 30 Zuhörer schmunzelten.

Sorg stellte fest, dass Schnäbberle kein „Faulenza“ kenne wie zum Beispiel seine hochdeutschen Rentnerkollegen, die in eine Art Rentnerloch fielen und am Nicht-Gebrauchtwerden zugrunde gingen – „des gibds bei mir net“. Egal ob Schnee schippen, Kehrwoche verrichten, die „Horror-Picture-Show“ (Tageschau) anschauen oder die Hecke schneiden, es gibt immer was zu tun.

Begeisterung erntete Sorg mit seinem Kehrwochen- und Besenrap, den er stilecht in Hoody und Sonnenbrille vortrug. Der Rap dreht sich um das höchste Lustempfinden der Schwaben, und das sei nun mal beim Kehrwochendienst. Der Kabarettist musste jedoch beim Rappen feststellen, dass man die Zigaretten merke. Er hätte halt nicht inhalieren sollen.

Der bekannte Spruch „früher war alles besser“, der stimme nicht. „Früher war halt alles anders“, resümierte Sorg. Wenn man mit dem VW Käfer in den Urlaub gefahren sei, zwei Erwachsene und zwei Kinder und Gepäck, war das Abenteuer pur. Man sei quasi im Blindflug nach Italien gefahren und bei Ankunft am Campingplatz froh gewesen. Und wen habe man da getroffen? „Oh glaubsch des“ – den Nachbarn. „Do war da Urlaub scho gloffa.“

Für Lacher und spontanen Beifall sorgte Sorgs urschwäbische Pizza mit Hefeweizen-Teig, Spätzle, Linsen und Saiten sowie Romadur. Sorgs Motto: „Nur wer über sich selbst lachen kann, kann auch andere zum Lachen bringen“ – das hat er an diesem Abend definitiv geschafft. Das Publikum dankte mit langanhaltenden Applaus. wuc

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Erstellt:
04.04.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 08sec
zuletzt aktualisiert: 04.04.2016, 01:00 Uhr

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