Skispringen

Kämpfen um das weiße Gold

Ob der Weltcup in Titisee-Neustadt über die Bühne geht, entscheidet sich am Donnerstag.

08.01.2020

Von JOACHIM HAHNE

Die Lage an der Hochfirstschanze: Der Schnee aus dem Depot wird am Freitag aufgetragen. Foto: Webcam Titisee-Neustadt

Die Lage an der Hochfirstschanze: Der Schnee aus dem Depot wird am Freitag aufgetragen. Foto: Webcam Titisee-Neustadt

Neustadt. Während die 68. Vierschanzentournee über die Bühne geht, fiebern im „Schanzenstüble“ an der Hochfirstschanze rund ein Dutzend Mitstreiter des Neustädter Schanzenteams entspannt bei den Sprüngen vom Wahl-Schwarzwälder Stephan Leyhe und den anderen DSV-Adlern mit. Entspannt vor allem deshalb, weil die Chancen auf die Austragung des FIS-Weltcup Skispringens von 17.?bis 19. Januar in der Wälderstadt in den letzten Tagen enorm gestiegen sind.

In den kalten Nächten um die Jahreswende wurde sowohl im Auslauf der Schanze, als auch direkt am „Hochfirstgletscher“, nur einen Steinwurf vom Funktionsgebäude entfernt, reichlich Schnee produziert. „Ja, es sieht nicht schlecht aus“, sagt Joachim Häfker vom Neustädter Organisationskomitee. Doch der Generalsekretär aus der Wälderstadt weiß auch, dass der Wettergott letztlich doch noch kurzfristig zum Spielverderber avancieren kann – so wie im Dezember 2018. Tauwetter, Dauerregen und ein warmer Föhnwind machten die Austragung des Skisprung-Weltcups im Schwarzwald kurzfristig unmöglich.

Fast der gesamte Aufsprunghügel ist zwischenzeitlich mit Schnee belegt, lediglich direkt unterhalb des Schanzentischs fehlt es noch am weißen Gold. „Aber wir haben im Vergleich zum Dezember 2018 deutlich mehr Schnee“, erklärt Schanzenchef Matthias Schlegel. Mit seinen Kollegen hat er auch über die Feiertage unzählige Stunden ehrenamtlich an der Schanze verbracht.

Auch der Schneebunker im Schmiedsbachtal ist zuletzt kräftig angewachsen. Über 2000 Kubikmeter liegen dort zusätzlich bereit. „Es hätte noch mehr sein können, aber die Inversions-Wetterlage machte uns zu schaffen. So war es gut 100 Meter weiter oben an der Schanze oft um drei Grad wärmer, als unten im Talkessel“, erzählt Jürgen Benitz.

Auch Joachim Bruder hat am Wochenende an der Hochfirstschanze vorbeigeschaut. „Von der Menge her habe ich ein gutes Gefühl, der Schnee müsste reichen. Nach aktuellem Stand sollte die Durchführung des Weltcups möglich sein“, sagt der Inspekteur des Internationalen Skiverbandes Fis. Am Donnerstag erfolgt die endgültige Entscheidung. Aber auch Bruder weiß um die möglichen Wetterkapriolen im Hochschwarzwald, die im Extremfall eine Absage wenige Tage vor Wettkampfbeginn provozieren können. Joachim Hahne

Zum Artikel

Erstellt:
08.01.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 01sec
zuletzt aktualisiert: 08.01.2020, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter Wirtschaft: Macher, Moneten, Mittelstand
Branchen, Business und Personen: Sie interessieren sich für Themen aus der regionalen Wirtschaft? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Macher, Moneten, Mittelstand!