Auszeichnung

Kämpferin für den Pflegeberuf

Die Nordstetterin Andrea Kiefer erhielt für ihren langjährigen ehrenamtlichen Einsatz im Dienste einer ganzen Berufsgruppe das Bundesverdienstkreuz.

22.02.2018

Von Gerd Braun

Bundesverdienstkreuz am Band für Andrea Kiefer

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Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Band an Andrea Kiefer aus Nordstetten. ...
Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Band an Andrea Kiefer aus Nordstetten. Bild: Braun

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Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Band an Andrea Kiefer aus Nordstetten. ...
Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Band an Andrea Kiefer aus Nordstetten. Bild: Braun

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Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Band an Andrea Kiefer aus Nordstetten. Bild: Braun

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Da ging Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger mitten im Satz die Luft aus: Die pure Auflistung der Landesgremien, in denen die Nordstetterin Andrea Kiefer ehrenamtlich aktiv ist, schafft selbst die größte Lunge nicht in einem Zug.

Bundesverdienstkreuz am Band für Andrea Kiefer

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An allen möglichen Ecken ringt Andrea Kiefer für mehr Anerkennung, das Image und die Verbesserung der Rahmenbedingungen in Pflegeberufen. Das macht sie neben ihrem Hauptberuf als Intensivpflegerin an einer Stuttgarter Klinik komplett im Ehrenamt. Und das in einer derartigen Intensität, dass Prof. Christel Bienstein, Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe, mutmaßte, sie könne ja eigentlich kaum über drei Stunden Schlaf in der Nacht hinauskommen.

Leise, charmant und hartnäckig

Für ihren unermüdlichen Einsatz wurde Andrea Kiefer am Mittwochabend der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Staatssekretärin Bärbl Mielich, die die Verleihung im Namen des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann im Nordstetter Schloss vornahm, bezeichnete Andrea Kiefer als leise und charmante, aber auch sehr hartnäckige Vertreterin der Pflegeberufe in Deutschland, die schon „wahnsinnig dicke Bretter gebohrt“ habe.

Wie umfangreich und konsequent das Engagement der Geehrten ist, überraschte selbst Nordstettens Ortsvorsteherin Edith Barth, die Andrea Kiefer zwar gekannt, kaum aber eine derart engagierte Persönlichkeit hinter ihr vermutet hatte.

Passend zu der bescheidenen Andrea Kiefer war es eine sehr herzliche und überaus würdevolle Zeremonie, welche die Bläsergruppe des Nordstetter Musikvereins da unter der Leitung von Georg Schlotter im Bürgersaal musikalisch eröffnete. Wer von Andrea Kiefers Verdiensten bis dahin nichts gewusst hatte, konnte schon baff und voller Respekt erstaunt sein, als in den teils sehr persönlichen Reden offenbar wurde, welch große Persönlichkeit sich hinter der Trägerin des Bundesverdienstkreuzes verbirgt.

Allein zehn Gremien gehört die Krankenpflegerin in Baden-Württemberg an; weitere kommen in Rheinland-Pfalz und auf Bundesebene hinzu. Wie komplex und facettenreich sich die Arbeit in diesen Gremien darstellt, klang nicht nur, aber vielleicht am deutlichsten aus Staatssekretärin Mielichs Ehrungsrede heraus. Mit „beneidenswerter Hartnäckigkeit“, so Mielich, kämpfe Andrea Kiefer über ihre 37 Jahre im Berufsleben für die Verbesserung der Rahmenbedingungen und der Ausbildung in Pflegeberufen, aber auch für eine Aufwertung des Images in diesem beruflichen Bereich. Dabei sei es ihr wirklich gelungen, dass diese Themenkomplexe vertiefend in der Politik und in politischen Prozessen diskutiert würden.

Ein dauerhaftes Ziel von Andrea Kiefer sei es, die Qualität in der Ausbildung bei Pflegeberufen zu verbessern – immerhin befinde sich, so Mielich, die Medizin und die Pflege in einer großen Veränderung. In der Altersversorgung etwa gebe es zunehmend multimorbid, also mehrfach erkrankte Menschen zu behandeln – eine intensive und komplexe Aufgabe.

In diesem Zusammenhang, aber auch bei anderen Beispielen kam immer wieder der Begriff Entscheidungs- und Handlungskompetenz zur Sprache. Inwieweit der Gesetzgeber dem Pflegepersonal die Kompetenz und die Verantwortung für grundlegende Fragen in der Behandlung überlässt. Hier gebe es, sagte Andrea Kiefer selbst, Fortschritte; rechtliche Fragen hinkten der Realität im Alltag aber immer noch hinterher.

„Wichtig ist auch: Pflegeberufe müssen eine entsprechende Wertschätzung erfahren“, fuhr Staatssekretärin Bärbl Mielich fort, „und zwar nicht nur durch gute Worte und Lob, sondern auch durch Arbeitsbedingungen und Bezahlung.“ Auch hierfür verfechte sich Andrea Kiefer ausdauernd, und es war schon Bewunderung aus den Worten der Politikerin herauszuhören, dass Andrea Kiefer auch in schwierigen Diskussionszusammenhängen stets die Fassung wahre. So sei sie „in ganz vielen Gremien eine unverzichtbare Beraterin“.

Barth: „Wir sind stolz auf Sie“

Die Anerkennung für die Verdienste der Schwester von Annette und Eckhard Kiefer kam auch in allen anderen Ansprachen zum Ausdruck. Ortsvorsteherin Edith Barth sagte: „Unsere Gesellschaft ist nach wie vor auf Bürgerinnen und Bürger angewiesen, die über ihre tägliche Pflichterfüllung hinaus eigene Interessen zurückstellen, um sich dem Gemeinwohl zu widmen, so wie Sie dies in großem Umfang praktizieren.“ Und: „Liebe Frau Kiefer, wir sind stolz auf Sie!“

OB Rosenberger stellte offen die Frage: „Wann machen Sie das alles?“ und verband seinen herzlichen Dank für das Engagement Kiefers „für uns alle“. Nah- und Gesundheitsversorgung, holte der OB aus, seien zentrale Themen gerade auch im ländlichen Raum. Zwar kümmere man sich auch in Horb um diese Themen – „aber vielleicht nicht genug?“ Es brauche hier, appellierte Rosenberger, Leute, die immer wieder den Finger in die Wunde legen, so wie es Andrea Kiefer tut.

Hierzu passte auch das Max-Frisch-Zitat, mit dem Landrat Dr. Klaus Michael Rückert in seine Rede einstieg: „Demokratie bedeutet, sich in seine eigenen Angelegenheiten einzumischen.“ Und weil sie sich immerzu einmische, werde sie auch zu Recht mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, sprach er Andrea Kiefer direkt an.

Als „Verbandsfunktionärin im positivsten Sinn des Wortes“ helfe sie, den Berufsstand aus seiner Nische herauszuführen. Nicht nur, weil eine seiner Töchter ein Freiwilliges Soziales Jahr im Krankenhaus gemacht habe, wisse er, dass es die Pflegeberufe verdienten, sich für sie einzusetzen. Rückert betonte die Wichtigkeit menschlicher Zuwendung neben höchster medizinischer Professionalität, wie sie in den unterschiedlichsten Pflegeberufen notwendig sei und sagte: „Die wichtigste Berufsgruppe ist die Pflege“.

Vor den versammelten Gästen würdigte Prof. Christel Bienstein die neue Trägerin des Bundesverdienstkreuzes als akribisch in der Ausarbeitung von Expertisen, und „hochgradig und verlässlich neben dem Hauptberuf im Sinne der Pflege engagiert. Weiter attestierte sie Andrea Kiefer eine sehr hohe pflegerische Kompetenz, die sie auch gerne und ganz gezielt weitergebe.

Mit einem ergreifenden Beispiel warb die Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe für interdisziplinäre Medizinische Versorgungszentren, die auf konkrete Bedürfnisse vor Ort ausgerichtet sind. OB Rosenberger hakte ein und empfahl Horb sofort als Modellgemeinde, wenn die Politik hierfür Möglichkeiten eröffne.

Hier noch ein paar wenige der herausragenden Verdienste der Nordstetterin: Sie hatte maßgeblichen Anteil an der Errichtung von Deutschlands erster Pflegekammer in Rheinland-Pfalz. In Stuttgart wurde das WHO-Projekt „Family Health Nurse“ auf ihre Anregung gestartet. Den ganzen Umfang ihrer Erfolge im Sinne der Pflegeberufe würde diesen Rahmen hier bei Weitem sprengen, sie füllen selbst zusammengefasst mehrere Seiten.

Von Ehrung „völlig überrascht“

Bescheiden und doch selbstbewusst trat Andrea Kiefer zum Abschluss ans Rednerpult. Die hohe Auszeichnung habe sie „völlig überrascht“, sie sei ihr aber eine große Ehre. Ein Bedürfnis war es Andrea Kiefer, ihren ausdrücklichen Dank weiterzugeben an „viele Wegbegleiter, die mitgemacht und mich unterstützt haben“. Gemeinsam habe man vieles erreicht. Auch bei der Einrichtung einer Pflegekammer Baden-Württemberg sei man, sagte sie, auf einem guten Weg. Verbunden mit bereits genannten Zielen, die sie für die Pflegeberufe auch weiter verfolgt, hielt sie für ihre Tätigkeit fest: „Es macht einfach auch Spaß!“ OB Rosenberger sagte sie spontan Unterstützung zu, sollte es zu einer Umsetzung eines solchen MVZ kommen . An Landrat Rückert richtete sie ihren Appell, er möge doch bei seinen Töchtern für Berufe im Bereich der Pflege werben.

Der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Horb, beobachtet von Landrat Dr. Klaus Michael Rückert und OB Peter Rosenberger, war für die Stadt Horb eine Selbstverständlichkeit. Andrea Kiefer folgt hier direkt auf Peter Zimmermann aus Bildechingen, Träger der Staufermedaille.

Der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Horb, beobachtet von Landrat Dr. Klaus Michael Rückert und OB Peter Rosenberger, war für die Stadt Horb eine Selbstverständlichkeit. Andrea Kiefer folgt hier direkt auf Peter Zimmermann aus Bildechingen, Träger der Staufermedaille.

Staatssekretärin Bärbl Mielich heftete Andrea Kiefer das Bundesverdienstkreuz am Bande ans Revers und gratulierte herzlich.

Staatssekretärin Bärbl Mielich heftete Andrea Kiefer das Bundesverdienstkreuz am Bande ans Revers und gratulierte herzlich.

Kämpferin für den Pflegeberuf

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Erstellt:
22.02.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 22.02.2018, 01:00 Uhr

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