Warenhauskette

Kaufland will mehr als 20 aufgegebene Real-Standorte mieten

Aus Real wird Kaufland: Das Unternehmen hat bereits zahlreiche Filialen der insolventen Warenhauskette übernommen. Nun gibt es auch Interesse an den bis zuletzt von Real genutzten Standorten.

27.03.2024

Von dpa

Das Logo von Kaufland hängt vor einer Filiale. Foto: Oliver Berg/dpa

Das Logo von Kaufland hängt vor einer Filiale. Foto: Oliver Berg/dpa

Der Lebensmitteleinzelhändler Kaufland will sich knapp die Hälfte der am vergangenen Wochenende für immer geschlossenen Märkte der insolventen Warenhauskette Mein Real sichern, um dort eigene Filialen zu eröffnen. So sollen bis zu 23 der 49 aufgegebenen Standorte in das Kaufland-Filialnetz integriert werden, 13 davon bis Ende Februar 2025. Das sagte eine Sprecherin des Unternehmens am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Kaufland würde dann als neuer Mieter in die Gebäude der ehemaligen Real-Filialen einziehen. Die Verhandlungen mit den Vermietern liefen bereits. „Wir schauen uns jeden einzelnen Standort an, um zu entscheiden, wie umfangreich vor der Neueröffnung umgebaut werden muss“, sagte die Sprecherin. Bei einigen Filialen sei es möglich, nach wenigen Tagen wieder zu öffnen, bei anderen dauere der Umbau Monate.

Eine Übernahme von Beschäftigen der zuletzt geschlossenen Real-Märkte sei vorerst nicht geplant. „Da wir derzeit noch nicht absehen können, wann wir an den jeweiligen Standorten eine Kaufland-Filiale betreiben werden, können wir derzeit keine Aussage zu den Real-Mitarbeitern treffen“, teilte das Unternehmen mit.

Rewe ebenfalls interessiert

Der Handelsriese Kaufland hat in den vergangenen Jahren nach eigenen Angaben mehr als 100 ehemalige Real-Märkte mit mehr als 10.000 Beschäftigten übernommen. Die Verkaufsfläche sei damit um mehr als eine halbe Million Quadratmeter gestiegen, hieß es. Bundesweit hat Kaufland mehr als 770 Filialen und beschäftigt etwa 90.000 Menschen.

Die Geschäftsführung von Real rechnet damit, dass die „drei großen Handelsgruppen Rewe, Kaufland oder Edeka“ vielerorts in die Gebäude der zuletzt dicht gemachten Filialen einziehen. Die Rewe Gruppe hatte zuletzt ein Interesse daran bestätigt. Es sei durchaus denkbar, weitere Märkte aus den verbliebenen Standorten zu prüfen, „wenn die Rahmenbedingungen passen sollten“, sagte ein Sprecher. Rewe habe in den vergangenen Jahren 14 Real-Märkte übernommen. Edeka wollte sich nicht äußern.

Die SB-Warenhauskette Mein Real hatte Ende September 2023 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Von den Schließungen der letzten 49 Märkte am vergangenen Wochenende sind laut der Real GmbH 2500 Mitarbeitende betroffen.

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Erstellt:
27.03.2024, 17:09 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 27.03.2024, 17:09 Uhr

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