Sulz · Kirchen

Kirchenbezirk Rottweil ab 2025

Die neue Struktur gliedert die evangelischen Gemeinden in vier Teilgebiete. Sulz, Vöhringen, Dornhan, Oberndorf und Empfingen gehören dann zum Bereich Rottweil Nord.

19.03.2024

Von NC

Mit dem „Pfarrplan 2030“ gehen erhebliche Stellenkürzungen einher. Davon wird auch die evangelische Verbundkirchengemeinde Sulz-Holzhausen nicht verschont bleiben. Im Bild die evangelische Stadtkirche in Sulz. Archivbild: Cristina Priotto

Mit dem „Pfarrplan 2030“ gehen erhebliche Stellenkürzungen einher. Davon wird auch die evangelische Verbundkirchengemeinde Sulz-Holzhausen nicht verschont bleiben. Im Bild die evangelische Stadtkirche in Sulz. Archivbild: Cristina Priotto

Vertreter der örtlichen Kirchengemeinden haben bei den beiden Bezirkssynoden der Evangelischen Kirchenbezirke Sulz und Tuttlingen weitere Schritte zur Neuordnung der Kirchenbezirke beraten. Das Fusionsgesetz war bereits im November 2023 beschlossen worden.

Ab 1. Januar 2025 gibt es den neuen, großen Kirchenbezirk Rottweil. Die evangelischen Kirchengemeinden aus den bisherigen eigenständigen Kirchenbezirken Sulz und Tuttlingen werden landkreisbezogen neu zugeordnet.

Pauschalierungsprinzip für Sulz

Eine Steuerungsgruppe legte eine neue Bezirkssatzung zur Beratung und zum Beschluss vor. Rolf Hölle als Vorsitzender der Bezirkssynode erläuterte den Sulzer Synodalen die Regelungen. Der zukünftige Kirchenbezirk Rottweil wird sich in vier Teilgebiete gliedern. Die bisherigen Synodalen bleiben bis zu den Kirchenwahlen Ende 2025 im Amt.

In der neuen Bezirkssatzung ist festgelegt, wie viele Vertreter in der Bezirkssynode die Entscheidungen für den Kirchenbezirktreffen werden. Die Satzung regelt außerdem die zukünftige Finanzierung der Kirchengemeinden nach dem Pauschalierungsprinzip. Für die Kirchengemeinden aus dem Sulzer Bereich bedeutet dies eine Änderung, denn dort galt bisher das Bedarfszuweisungsprinzip.

Im Bezirk Tuttlingen hat sich das System mit Finanzierungs-Pauschalen schon bewährt und lässt den Kirchengemeinden mehr Entscheidungsspielraum. Größe und Aufgaben einer Kirchengemeinde entscheiden künftig darüber, wieviel Kirchensteuer jeder Gemeinde zur Verfügung steht. Dabei gibt es entsprechend der Anzahl der Gemeindeglieder, für Pfarrstellen, Gottesdienstorte, Kindergartenträger und Gebäude jeweils festgelegte Pauschalbeträge. Da dieses System für mache Gemeinden den finanziellen Spielraum verändern kann, wird der Übergang fünf Jahre lang abgefedert. Der Beschluss zu dieser Solidaritätsklausel wurde in den Synoden getroffen. „Diese Budgets sind klar und können für alle besser geplant werden“, befand Jürgen Herre, von der Regionalverwaltungin Balingen.

Außerdem werden ein Investitionsfonds und ein Härtefonds eingerichtet. Die Synodalen stimmten der neuen Bezirkssatzung mit großer Mehrheit zu.

Der Administrator im Dekanat Sulz, Christoph Hofius, berichtete von vielen offenen Pfarrstellen, aber auch von einem guten und starken Prädikatendienst. Hofius ging auf die Ergebnisse der Missbrauchsstudie „ForuM“ ein und forderte alle Anwesenden auf, sich mit allen Mitteln dafür einzusetzen, dass so etwas nicht geschehe. Im Blick auf gesamtgesellschaftliche Entwicklungen sagte Hofius: „Die Botschaft von der Würde des Menschen, die gilt es immer wieder hörbar zu machen“.

„Pfarrplan 2030“ beschlossen

Schuldekan Hans Jörg Dieter gab Einblicke in das Feld des Religionsunterrichts und betonte, wiewichtig es sei, sich leidenschaftlich für Bildung zu engagieren.

Ein weiteres Thema waren die Pfarrpläne. Die Planung versucht auf Basis der Anzahl von Kirchenmitgliedern die vorhandenen Pfarrer möglichst gut zu verteilen. Da sich die Demografie verändert und viele ältere Pfarrer in den Ruhestand gehen, wird es Lücken geben, die nicht zu schließen sind. Daher bringt der Pfarrplan eine erhebliche Kürzung der Pfarrstellen mit sich. Die Bezirkssynode in Sulz beschloss dennoch aber mehrheitlich den vom Pfarrplan-Sonderausschuss vorgelegten „Pfarrplan 2030“.

Vier Teilgebiete

Rottweil Süd: Eckstein, Neuhausen ob Eck, Emmingen-Liptingen, Geisingen, Hausen ob Verena, Immendingen, Mühlheim/Donau, Christuskirchengemeinde, Rietheim, Spaichingen, Tuttlingen

Rottweil West: Aldingen, Schwenningen, Talheim, Trossingen, Tuningen

Rottweil Mitte: Deißlingen, Fluorn, Locherhof, Rötenberg, Rottweil, Flözlingen, Schramberg, Lauterbach, Sulgen, Wehingen

Rottweil Nord: Aistaig, Bergfelden, Boll, Dornhan, Hopfau, Dürrenmettstetten, Marschalkenzimmern, Weiden, Mühlheim, Empfingen, Renfrizhausen, Oberndorf, Sigmarswangen, Sulz, Holzhausen, Trichtingen, Vöhringen, Wittershausen

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Erstellt:
19.03.2024, 13:42 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 34sec
zuletzt aktualisiert: 19.03.2024, 13:42 Uhr

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