Kreis Tübingen/Reutlingen · Statistik
„Komatrinken“ auch in der Region weiter rückläufig
Insgesamt 74 AOK-Versicherte aus dem Kreis Tübingen mussten im Jahr 2018 wegen übermäßigem Alkoholgenuss im Krankenhaus behandelt werden (2017: 84; 2016: 94; 2015: 101; 2014: 89).
Das geht aus einer Statistik der AOK hervor, die die Kasse Ende 2019 veröffentlicht hat. Auch der Landkreis Reutlingen verzeichnet sinkende Krankenhausbehandlungen: 124 Fälle in 2018. In beiden Landkreisen macht die genannte Fallzahl 0,1 Prozent der AOK-Versicherten aus, so die Kasse auf TAGBLATT-Anfrage – Reutlingen hat also einfach mehr AOK-Versicherte. Die Region liegt im landesweit positiven Trend: Das sogenannte „Komatrinken“ hat in Baden-Württemberg unter den Versicherten um jährlich 6,4 Prozent abgenommen. Dennoch warnt die Kasse vor übermäßigem Alkoholkonsum. Rauschtrinken sei ein gesundheitlich besonders riskantes Trinkverhalten, das akute Schäden wie Alkoholvergiftungen verursachen könne bis hin zu Todesfolgen. Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist bei jungen Männern zwischen 15 und 29 Jahren jeder vierte Todesfall auf Alkohol zurückzuführen.
Für die AOK-Statistik konnten nur Zahlen von Versicherten herangezogen werden, die sich zwischen 2014 und 2018 tatsächlich in ärztlicher Behandlung befanden. Die Dunkelziffer könnte demnach höher sein. Außerdem wurden nur stationäre Diagnosen mit einbezogen, ambulante Behandlungen konnten aufgrund unvollständiger Diagnosen ebenfalls nicht berücksichtigt werden. Die Erhebung gilt laut AOK als repräsentativ, da die Kasse in Baden-Württemberg mit einem Marktanteil von rund 45 Prozent die größte Krankenkasse ist.