Horb · Fußball

Konzentration aufs Traineramt

Tim Kübel, früher TuS Ergenzingen und Borussia Dortmund II, hat seine Kickstiefel nun ganz an den Nagel gehängt. Er konzentriert sich auf sein Studium in den USA und plant akribisch seine Karriere als Fußball-Trainer.

11.01.2020

Von Sascha Eggebrecht

Tim Kübel erklärt an der elektronischen Taktiktafel die Aufstellung. Privatbild

Tim Kübel erklärt an der elektronischen Taktiktafel die Aufstellung. Privatbild

Seit dem vergangenen Dienstag ist Tim Kübel (26) wieder zurück in den USA. Zuvor hatte er während seines Weihnachtsurlaubes in Deutschland die Kickstiefel für den VfL Nagold geschnürt und einige
Hallenturniere gespielt. „Ich liebe es, in der Halle zu spielen. Da
ich nicht so groß gewachsen
bin und sehr antrittsstark bin, habe ich dort meine Vorteile“, sagt Tim Kübel.

Für den Landesligisten aus Nagold scheint sein Können immer noch zu auszureichen, denn an der Universität of North Carolina at Chapel Hill, wo der 26-Jährige seit Ende Mai 2019 seinen Masterstudiengang Sportadministration begonnen hat, spielt er in keiner aktiven Mannschaft mehr mit. „Ich spiele nur noch aus Spaß an der Freude. Ich konzentriere mich ganz auf mein Studium und meine Ausbildung zum Trainer. Mein Ziel ist es, in sechs Jahren als Cheftrainer an einer Universität zu arbeiten“, betont er.

Um diesen Plan zu verwirklichen, arbeitet Kübel akribisch. „Ich lerne jeden Tag etwas Neues dazu. Zudem habe ich schon während meiner Zeit als Spieler eine PDF-Datei angelegt und dort alles Wichtige reingeschrieben.“ Denn für Kübel ist eines klar: „Man muss die Trainerkarriere ordentlich planen und ein großes Netzwerk aufbauen.“ Da kommt es ihm natürlich zu gute, dass er früher bei Borussia Dortmund und Schalke gespielt hat. „Mein größter Traum wäre
es natürlich, wenn ich mal ein Praktikum bei Jürgen Klopp machen könnte. Er ist ein absolutes Vorbild für mich.“

Da Klopp ihn einst selbst nach Dortmund lotste, könnte dieser Traum vielleicht mal Wirklichkeit werden. Doch davon ist Kübel nicht überzeugt: „Wenn ich vor Jürgen stehen würde, weiß ich nicht, ob er mich überhaupt noch erkennen würde. Es ist ja schon ein paar Jahre her. Zudem hat er mit so vielen Leuten zu tun.“

Es ist genau ein Jahrzehnt her, als Tim Kübel den Schwarzwald in Richtung Ruhrpott verließ. „Ich kann mich noch ganz genau an das Datum erinnern. Es war der 3. Januar 2010.“ Eine Dekade später läuft er dem Ball als Spieler im Ligabetrieb nicht mehr hinterher. „Ich will bald meine B-Lizenz in Ruit machen und dann auch noch die A-Lizenz“, sagt Kübel. Dafür könne er sich auch wieder einen längeren Aufenthalt in Deutschland vorstellen. „Verschiedene Praktika bei großen Vereinen würde ich schon gern in der Heimat absolvieren.“ Doch seine Zukunft sieht er in den USA.

„Wie gesagt, in sechs Jahren möchte ich dann Cheftrainer an einer Uni sein. Und wenn ich da genügend Erfahrung gesammelt habe, könnte ich mir ein Engagement auch in der Major League Soccer vorstellen.“ Doch zunächst will er sein Studium bis 2021 beendet haben. „Wenn ich dann zunächst als spielender Co-Trainer bleiben könnte, wäre das super.“ Denn seine Universität genießt im Land ein enormes Renommee. „Basketball-Legende Michael Jordan hat auch hier studiert. Es ist eine echte Basketball-Universität“, sagt Kübel.

Trotzdem wird dort auch Fußball gespielt. „Zu unseren Spielen kommen immer so 2000 Zuschauer.“ Noch mehr sind es bei den Frauen. Dort ist das Fanaufkommen viel höher. Es kommt selten vor, dass zu diesen Spielen weniger als 5000 Zuschauer erscheinen. „Der Mädchenfußball boomt richtig an unserer Universität“, sagt Kübel.

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Erstellt:
11.01.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 38sec
zuletzt aktualisiert: 11.01.2020, 01:00 Uhr

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