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Ungerechtes Privileg
Mit der Freien Evangelischen Schule in Dußlingen entsteht vom kommenden Schuljahr an wieder eine Realschule im Steinlachtal. Zu einem Infoabend eingeladen hatten die Freie Evangelische Schule Reutlingen (FES) und der Förderverein für christliche Erziehung und Bildung Steinlachtal („Voran zur Schule im Gebet“, 12. Oktober, Steinlach-Bote). Um die Bauplanung der Schule ging es im Dußlinger Gemeinderat („Es dürfte auch ein bisschen höher werden“, 20. Oktober, Steinlach-Bote).
In der Schule sollen Kinder zu mündigem, verantwortungsvollem, rationalem und empathischem Denken und Handeln angeleitet werden – mit Werten wie die der Menschenrechte, einer demokratischen Verfassung (die die Einhaltung der Menschenrechte erst ermöglicht) und der goldenen Regel: „Was du nicht willst, das man dir tu‘ ...“.
Dazu kommt das Bewusstsein, dass Religion ,Privatsache‘ ist. Schließlich leben wir in einem säkularen Staat, in dem Religionsfreiheit und Gleichberechtigung herrschen. Kann dies gewährleistet werden in einer ,Freien Schule‘, in der täglich gebetet werden soll (warum eigentlich, wenn Gott doch allwissend, allgegenwärtig und allmächtig ist?) und nicht auf Vernunft basierende Ideen zur Entstehung der Welt, des Lebens und einer friedlich funktionierenden Gesellschaft verbreitet werden, wie
– Schöpfungsgeschichte vor cirka 6000 Jahren statt Evolution, die wissenschaftlich belegt, dass sich der Mensch schon vor etwa 300 000 Jahren von niedrigeren Lebewesen entwickelt hat;
– Auferstehung des Körpers nach dem Tod/dem Jüngsten Gericht (physikalisch und medizinisch unmöglich). (...)
- kaum behandelte Jesuszitate, wie Mat. 10:34 (ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert...bin gekommen, den Menschen zu erregen gegen seinen Vater und die Tochter gegen ihre Mutter ...)/ Joh.8:44/ Lukas 19:27.
Religions-Unterricht ist ein äußerst ungerechtes Privileg der Religiösen, daher: Ethikunterricht für alle.
