Kreis Freudenstadt · Vorsorge

Leiterin des Impfzentrums vorgestellt

Die Coronaimpfung in der Dornstetter Riedsteighalle startet mit einwöchiger Verspätung am 22. Januar.

16.01.2021

Von Monika Schwarz

In mehreren Sprachen begrüßt das Kreisimpfzentrum die Impfwilligen an der Tür.  Bild: Karl-Heinz Kuball

In mehreren Sprachen begrüßt das Kreisimpfzentrum die Impfwilligen an der Tür. Bild: Karl-Heinz Kuball

Im neu eingerichteten Kreisimpfzentrum (KIZ) sollte eigentlich ab 15. Januar geimpft werden. Die Vorbereitungen hatten hervorragend geklappt. Die aktuelle Impfstoffknappheit hat den Start der Kreisimpfzentren aber landesweit um eine Woche verzögert. Deshalb sollen die ersten Impfungen in der Riedsteighalle am 22. Januar verabreicht werden. Termine können ab 19. Januar reserviert werden (siehe Infokasten).

Landrat Dr. Klaus Michael Rückert geht davon aus, dass aufgrund der zur Verfügung stehenden Impfdosen mit 150Impfungen an insgesamt drei Tagen pro Woche begonnen wird. Davon ist ein Kontingent von 50 Impfdosen zunächst dem Krankenhauspersonal vorbehalten. So stehen für über 80-Jährige vorerst nur 100 Termine pro Woche zur Verfügung.

Krankenhauspersonal ins KIZ

Ursprünglich war vorgesehen, die Impfungen für das Krankenhauspersonal – beginnend mit denen, die mit Covid-19-Patienten arbeiten – im Krankenhaus durchzuführen. Das Land habe dies aber geändert und die Impfungen in die Kreisimpfzentren verlegt. Für Krankenhausmitarbeiter stehen gesonderte Termine bereit.

Beim gestrigen Pressetermin betonte der Freudenstädter Landrat, dass zusätzlich und parallel zu den wöchentlich 150 Impfdosen rund 600Impfungen über derzeit ein und später zwei mobile Impfteams in den Heimen verabreicht werden. „Wir werden bis Mitte März die Bewohner und das impfbereite Personal in allen stationären Pflegeheimen im Landkreis zweimal geimpft haben“, so Rückert.

In neun Einrichtungen erfolgten die Impfungen bereits über das Zentrale Impfzentrum in Karlsruhe, die weiteren 23 Einrichtungen werden dann mit dem Start am 22. Januar über das mobile Impfteam von Dornstetten aus versorgt. Im Anschluss daran seien Tageseinrichtungen für Senioren an der Reihe. Das Kontingent für diese Impfteams komme zu den 150 wöchentlichen Impfdosen hinzu.

Darüber hinaus sei davon auszugehen, dass die Impftermine im Kreisimpfzentrum bereits in der zweiten Wochen geringfügig aufgestockt werden. Sie werden den bereitstehenden Impfdosen angepasst und online eingepflegt. Übernommen wird diese Aufgabe und die gesamte organisatorische Leitung des Kreisimpfzentrums vom Sachgebiet Katastrophenschutz unter der Leitung von Kreisbrandmeister Frank Jahraus und Katharina Stenzel. Für die ärztliche Leitung des Kreisimpfzentrums zeichnet die leitende Notärztin und ehemalige Oberärztin am Freudenstädter Krankenhaus Dr. Katrin Schmidt verantwortlich. „Ich freue mich riesig, bei dieser großen Aufgabe mit dabei zu sein“, betonte Schmidt gestern bei der Vorstellung ihrer Person. Sie werde sich mit ihrem Team bemühen, die Impfungen sicher, professionell und möglichst schnell – „das liegt nicht in unseren Händen“ – für die Patienten organisiert zu bekommen.

Keine Dosis verschwenden

Wichtig sei ihr, mit den Impfdosen so sparsam wie möglich umzugehen, um keine einzige Portion zu verschenken. Nur so es sei möglich, Restbestände zu nutzen und die Kapazität aufzustocken. In personeller Hinsicht sei man ebenfalls gerüstet und bereit für den Start. Dankenswerterweise unterstütze die Bundeswehr mit zunächst sechs und bei steigendem Bedarf vier weiteren Soldaten und Soldatinnen. Über die organisatorischen Abläufe wird die Bevölkerung über die Mitteilungsblätter der Städte und Gemeinden informiert. Kathrin Schmidt hat zu Beginn der Impfungen einzelne Schichten im Impfzentrum selbst übernommen. Unterstützt wird sie von zahlreichen Kollegen, die ihre Bereitschaft zur Mitarbeit vorab signalisiert hatten.

Das Team hat die Abläufe in den vergangenen drei Wochen mit ihrer fachlichen Unterstützung optimiert. Auch künftig werde die Situation dort täglich evaluiert und bei Bedarf optimiert, betonte Landrat Rückert. Er stellte auch ausdrücklich klar, dass die Zahl der Impfungen sofort nach oben korrigiert wird, wenn zusätzlicher Impfstoff zur Verfügung steht.

Das Kreisimpfzentrum ist auf 750 Impfungen pro Tag ausgerichtet und diese verimpften die Ärzte auch, wenn die dafür erforderlichen Impfdosen da sind. Rückert geht zudem davon aus, dass in absehbarer Zeit auch in hausärztlichen Praxen gegen Sars-Cov 2 geimpft werden kann. Mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer sei das aufgrund der nötigen Kühlung auf minus 80 Grad nicht möglich.

Barrierefreie Impfstraße

Wichtig sei, betonte Notärztin Schmidt, dass sich impfbereite Menschen bei der Vereinbarung des Ersttermins sogleich um den Folgetermin bemühen.

Sie bedauerte, dass die Anzahl der Impfdosen zum Start nun erst einmal deutlich geringer ist, als geplant, ist aber überzeugt, dass sich das sehr schnell ändern wird. Lob aus ihrem Munde gab es für das „tolle“ und „flexible“ Team, das ihre Verbesserungs-und Änderungswünsche sofort umgesetzt habe. So verfügt das Impfzentrum jetzt über eine medizinische Notfallausrüstung, falls ernsthafte Komplikationen auftreten. „Die Patienten sind schließlich hochbetagt“, sagt Schmidt. Zwei der insgesamt sechs Impfstraßen sind komplett barrierefrei.

Dr. Katrin Schmidt. Bild: Monika Schwarz

Dr. Katrin Schmidt. Bild: Monika Schwarz

Impftermine sind ab 19. Januar zu kriegen - dazu alle wichtigen Informationen

Das Kreisimpfzentrum befindet sich in der Riedsteighalle (Riedsteige 80) in Dornstetten.

Impfberechtigt: Geimpft wird schrittweise. In der ersten Phase sind Kreiseinwohner an der Reihe, die das 80. Lebensjahr vollendet haben. Darüber hinaus Personal in Gesundheits-und Pflegeeinrichtungen.

Terminvereinbarung:

Ab 19. Januar über die Telefonnummer 116 117 oder online unter www.impfterminservice.de. Benötigt wird eine eigene Mailadresse oder die Möglichkeit, eine SMS zu empfangen. Die Termincodes, die telefonisch oder online genannt werden, müssen zum Termin mitgebracht werden.

Mitbringen: Bei Bedarf eine Begleitperson, Mund-Nasen-Bedeckung, Personalausweis oder Reisepass, Krankenversichertenkarte, Impfpass, möglichst ausgefüllten Aufklärungsbogen (herunterzuladen unter www.kreis-fds.de> Kreisimpfzentrum), eventuell Arbeitgebernachweis über die Impfberechtigung nach den Vorgaben der Corona-Impfverordnung.

Ablauf des Termins:

Im Eingangsbereich wird die Impfberechtigung anhand der mitgebrachten Unterlagen geprüft, danach erfolgt der Check-in mit Registrierung der Daten. Anschließend gibt es in einem Wartebereich einen Informationsfilm über Virus und Impfung. Fragen werden anschließend beim Arztgespräch beantwortet.

Die Impfung – meist in den linken Oberarm – wird von medizinischem Fachpersonal vorgenommen. In einem Wartebereich kann sich der Geimpfte anschließend 30Minuten aufhalten, um Kreislaufprobleme schnell zu erkennen.

Weitere Infos unter : www.kreis-fds.de> Kreisimpfzentrum, www.zusammengegencorona.de.

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Erstellt:
16.01.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 49sec
zuletzt aktualisiert: 16.01.2021, 01:00 Uhr

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