Tübingen

Mehr Initiative

11.01.2020

Von Sabine Emmerich, Tübingen

Es ist interessant zu lesen, dass als Gegenargument zur Bonpflicht von den betroffenen Bäckereien oder Imbissen das hohe Müllaufkommen genannt wird. Das sagen nun ausgerechnet die Betriebe, die mit Kaffee in To-go-Bechern, in Massen von Alufolie eingepackte Döner oder mit in Plastikschalen angerichteten Salaten etc. nie Probleme hatten. Auch sind die Berge von Papiertüten, die jeden Tag über eine Bäckereitheke wandern, viel-viel größer als die ,Müllflut‘ der Bons.

Man überlege, dass eine Brezel in eine Papiertüte gepackt wird, um dann 30 Sekunden später außerhalb der Bäckerei ausgepackt und gegessen zu werden. Im besten Fall wandert diese Tüte in einen städtischen Mülleimer. Wer sich die Tübinger Grünflächen genauer anschaut, weiß aber auch, wie viel Bäckereitüten auf Rasenflächen und in Gebüschen herumliegen. Hier würde ich mir sehr viel mehr Initiative und Verantwortungsbewusstsein der Tübinger Bäckereien und Imbisse wünschen, um müllintensives Verkaufen zu reduzieren. Brote und Brötchen können in mitgebrachten sauberen Stofftaschen eingekauft werden. Bäcker könnten dieses Verhalten belohnen, indem sie die Backware um einige Cent reduzieren. Viele Käse- und Wursttheken, zum Beispiel das Käslädle in der Weststadt oder der Metzger Steck in Unterjesingen, bieten an, die Produkte in mitgebrachten Gefäßen einzupacken.

Also liebe Bäcker und Imbisse in Tübingen, tut euch zusammen und überlegt gemeinsam ein Müllreduzierungskonzept. Das wäre ein guter Schritt weg von der ,Müllflut‘.

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Erstellt:
11.01.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 42sec
zuletzt aktualisiert: 11.01.2020, 01:00 Uhr

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