Internet

Nächster Schritt für eine schnellere Verbindung

Die Firma „TKT Teleconsult“ berechnet derzeit für Eutingen, wieviel ein durchgängiges Glasfasernetz kosten würde.

19.01.2018

Von Maik Wilke

Es ist eines der größeren Projekte, die 2018 auf der Agenda der Verwaltung stehen: schnelles Internet für die gesamte Gemeinde Eutingen. Betroffen sind vor allem die Bewohner der Stauffenberg-, der Markt-, der Haupt- und der Bahnhofstraße in Eutingen. Dort beträgt die Leistungsstärke gerade einmal 16
Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Der Großteil des Ortes surft
dank neuerer Leitungen von Unitymedia dagegen mit einer 50 Mbit/s-Rate.

Damit das bald für alle Eutinger gilt, müssen die Planungen vorangetrieben werden. Am Dienstag wurde immerhin der nächste Schritt begangen: Die Firma „TKT Teleconsult“, ein Unternehmen, das für Städte und Gemeinden eine vollständige Grundlagenuntersuchung der bestehenden Infrastruktur der Breitbandnetze erfasst, hat der Verwaltungsspitze um Bürgermeister Armin Jöchle die Strukturplanung für die Gemeinde Eutingen vorgestellt. „Darin geht es darum, an welchen Standorten mögliche Verteiler postiert werden, damit alle Anschlüsse ausreichend versorgt werden können“, erklärt Jöchle auf Anfrage der SÜDWEST PRESSE. „Schließlich funktioniert die Glasfaserleitung so, dass ein Kabel im Ort verlegt und dann verzweigt wird.“ Allerdings betont der Bürgermeister, dass in der Strukturplanung nur die Straßenzüge erfasst werden. Es wird folglich noch nicht berechnet, wieviel Meter Kabel oder Glasfaser zu den jeweiligen Hausanschlüssen folgen müssten. „Das wird erst mit der Ausbauplanung festgestellt, die die Firma TKT dem Gemeinderat in der Sitzung am 20. Februar vorstellen wird“, sagt Jöchle.

Unentschlossenes Unterdorf

In dieser Sitzung werden dem Gremium wohl bereits Angebote der Firma „Rala AB“ vorgelegt. „Rala AB“ ist laut eigener Webseite Experte für Glasfasertechnologien und würde einen entsprechenden Bau umsetzen. „Aber ob gleich in dieser Sitzung entschieden wird, ist keineswegs sicher“, sagt Jöchle. Der Bürgermeister wolle die „weißen Flecken“ im Unterdorf, in denen die Internetversorgung bei einigen Anwohnern für Frustration sorgt, so schnell wie möglich beseitigen. „In etwa 80 Prozent der Gemeinde haben wir gutes Internet und keinen dringenden Handlungsbedarf. Aber das ist für die einzelnen betroffenen Haushalte kein Trost.“

Bereits im Juni 2017 hatte die Eutinger Verwaltung die Bewohner im Unterdorf befragt, ob diese trotz eines Eigenanteils bei den Erschließungskosten eine schnellere Internetverbindung haben möchten. Das Ergebnis: Lediglich 17 von 145 angeschriebenen Haushalten bekundeten Interesse an einem neuen Anschluss (wir berichteten). Für Bürgermeister Jöchle jedoch kein Grund, dieses Thema nicht weiter voranzutreiben: „In solchen Gebieten mit teils älteren Bewohnern ist das nicht unüblich. Dennoch muss man hier vorausschauend denken. Ohne schnelles Internet geht in einigen Jahren nichts mehr. Da wird es auch schwierig, Immobilien zu verkaufen oder zu vermieten.“

Zumal auch ältere Mitbürger immer aufgeschlossener für Smartphone und Co. werden, so Jöchle: „Selbst Senioren greifen häufiger zum Laptop, um mit dem Enkel zu Skypen. Oder sie schauen gemeinsam mit den Kindern Videos auf dem Smartphone an.“ Auch ältere Mitbürger sollten daher einen schnelleren Anschluss nicht ausschließen, obwohl sie ihn derzeit noch nicht unbedingt bräuchten. Für den Bürgermeister heißt es bei diesem Thema also weiterhin, Überzeugungsarbeit zu leisten.

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Erstellt:
19.01.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 30sec
zuletzt aktualisiert: 19.01.2018, 01:00 Uhr

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