Horb · Erneuerbare Energie

Neuer Trend: Solarstrom vom Balkon

Die Energieagentur in Horb erläutert Funktion und Nutzen.

22.09.2022

Von NC

„Strom selbst erzeugen und verbrauchen liegt im Trend. Allerdings kann nicht jeder eine große Solaranlage aufs Dach setzen“, schreibt die Energieagentur Hor in einer Pressemitteilung. Eine Alternative für Mieterinnen und Mieter und Wohnungseigentümerinnen und -igentümer seien Stecker-Solargeräte für den Balkon oder die Terrasse. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg und die Energieagentur in Horb erläutern Funktion und Nutzen.

Stecker-Solargeräte wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um und sind damit Strom erzeugende Haushaltsgeräte für den Eigenbedarf. Sie können von Privatpersonen selbst an Balkonbrüstungen, Außenwände, Dächer, Terrassen und Gärten angebaut, angeschlossen und genutzt werden.

Für Miet- und Eigentumswohnungen bedarf es vor Anbringen an der Balkonbrüstung oder der Hauswand der Zustimmung der Vermieter oder der Eigentümergemeinschaft. Auf dem Balkon kann ein Modul aber ohne Zustimmung aufgestellt werden. Stecker-Solargeräte setzen sich aus Standard-Solarmodulen und einem Wechselrichter zusammen, der den Gleichstrom der Solaranlage in 230-Volt-Wechselstrom für den Haushalt umwandelt. Der selbsterzeugte Strom fließt so in die Steckdose am Balkon und versorgt von dort Fernseher, Kühlschrank oder Waschmaschine, die an anderen Steckdosen in der Wohnung angeschlossen sind.

Die Energieagentur rät, beim Kauf auf steckerfertige Geräte und auf die Einhaltung des Sicherheitsstandards der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS 0001:2019-10) zu achten. und betont: „Melden Sie Stecker-Solargeräte bei der Bundesnetzagentur, dem örtlichen Netzbetreiber und bei Ihrer Hausverwaltung an.“

Stecker-Solargeräte bestehen in der Regel aus ein oder zwei Solarmodulen. Ein typisches Stecker-Solar-Modul ist 1,00 Meter mal 1,70 Meter groß und hat eine Leistung von etwa 300 Watt. Ein 300-Watt-Modul kostet mit Wechselrichter etwa 500 Euro und erzeugt je nach Standort 200 bis 300 Kilowattstunden Strom im Jahr. Möglicherweise seien weitere Kosten für die Montagevorrichtung zu kalkulieren. Den besten Ertrag liefern Module, die unverschattet zur Südseite ausgerichtet sind. Die Geräte müssen sturmfest montiert sein. Eventuell ist ein Zählertausch notwendig: Wenn das steckbare Solar-Gerät weniger als 800 Watt leistet und die Netzrückspeisung des Solar-Gerätes
geringer als vier Prozent des
Jahresstrombezugs ausfällt, ist jeder Zähler geeignet. Bei einer höheren Netzrückspeisung ist jedoch ein Zähler mit Rücklaufsperre für den rechtssicheren Betrieb nötig.

Solartische: Weitere Lösung für Balkon und Terrasse?

Wie kann man ein Photovoltaik-Modul noch verwenden, um die Energiewende auch mit kleinen Bausteinen zu fördern? Neue oder gebrauchte Solarmodule als Tischplatte bieten sich laut der Energieagentur geradezu an. Denn sie halten auf Dächern Hagel und großer Schneelast Stand, und seien damit unempfindlich. Lediglich Tischbeine müssten noch angebracht werden. Ebenso ist ein Wechselrichter notwendig, der den erzeugten Strom zur Einspeisung über die Steckdose in das hauseigene Stromnetz aufbereitet.

Weitere Quellen

Vertiefende Informationen rund ums Thema Stecker-Solargeräte finden sich bei der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. und in den FAQ unter www.pvplug.de/faq/.

Bei Fragen zum Thema Photovoltaik helfen die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg und die Energieagentur in Horb mit ihrem umfangreichen Angebot weiter. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. „Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell“, schreibt die Energieagentur.

Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder bundesweit kostenfrei unter der Telefonnummer 0800/809 802 400 oder direkt bei der Energieagentur in Horb unter 07451/55 299 79.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und

Klimaschutz.

Weitere Informationen zum Thema finden sich im Internet auch bei den kostenfreien Onlinevorträgen unter verbraucherzentrale-energieberatung.de

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Erstellt:
22.09.2022, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 40sec
zuletzt aktualisiert: 22.09.2022, 01:00 Uhr

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