Corona-Verbote

Polizei muss nicht oft eingreifen

Am Wochenende halten sich fast alle an die verschärften Anordnungen der Landesregierung.

23.03.2020

Von dpa

Ruhig wie sonst nie: Polizei in Freiburg. Foto: Patrick Seeger/dpa

Ruhig wie sonst nie: Polizei in Freiburg. Foto: Patrick Seeger/dpa

Stuttgart. Die strikten Einschränkungen wegen des Coronavirus werden in Baden-Württemberg weitgehend eingehalten, sagt die Polizei. Zu größeren Menschenansammlungen sei es nur vereinzelt gekommen, öffentliche Corona-Partys seien nicht mehr festgestellt worden. Das teilte das Innenministerium am Sonntag mit.

Verstöße Landesweit hat die Polizei bis Sonntagnachmittag insgesamt 331 Verstöße gegen Bestimmungen des Bundesinfektionsschutzgesetzes festgestellt. Es seien 317 Strafverfahren und zwölf Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet worden. Gerade jüngeren Menschen sei oft noch nicht klar, wie notwendig die Maßnahmen seien, hieß es.

Betretungsverbot Als erste Großstadt im Land hat Freiburg ein Betretungsverbot für Gruppen an öffentlichen Orten erlassen, etwas schärfer als das landesweite Verbot. Im Großen und Ganzen hätten sich die Freiburger ans Verbot gehalten, meldete die Polizei. Es gab aber Ausnahmen. Rund 50 Verstöße wurden festgestellt. Die Polizei setzte die Schließung von mindestens zehn Läden durch, vor allem Friseursalons, aber auch eine Eisdiele war darunter.

Warn-App Innenminister Thomas Strobl (CDU) warb für die Nutzung der Handy-Warn-App „Nina“. Normalerweise warnt die App bei Bränden oder Unwettern. „Über die App weisen wir aber auch ausführlich und aktuell auf alle wichtigen Warnungen rund um das Coronavirus hin“, sagte Strobl. Die App sei eine Art „Sirene für die Hosentasche“.

Internet-Messen Auch für Gläubige sind es schwere Zeiten. Sie dürfen keine Gottesdienste mehr besuchen. Manche Gemeinde übertrug im Internet. Erzbischof Stephan Burger feierte die Messe im Freiburger Münster vor leeren Bänken. Die Krise sei mit ihren Einschränkungen eine große Herausforderung, so Burger. „Wir alle können nun zeigen, dass wir zusammenhalten, dass wir füreinander da sind trotz gebotener Distanz.“

Impfstoff-Forschung Das Wirtschaftsministerium fördert die Forschung zum Coronavirus am Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut (NMI) in Reutlingen mit 210?000 Euro. Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) teilte am Sonntag mit: „Wir müssen jetzt alles dafür tun, um schnellstmöglich einen geeigneten Impfstoff gegen das Coronavirus zu finden.“ Die wirtschaftsnahe Forschung im Land könne dazu einen wertvollen Beitrag leisten. Das Institut gehört zur Universität Tübingen.

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Erstellt:
23.03.2020, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 23.03.2020, 06:00 Uhr

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