Wittendorf · Fußball-Landesliga

Positives Gefühl überwiegt

Wittendorfs Trainer Hans Romann spricht über die Systemumstellung und Erkenntnisse im ersten halben Jahr. Rückkehr der Langzeitverletzten erhofft.

12.12.2019

Von Martin Körner

Abwehrspieler David Klein wird nach seiner Auslandsreise den Kader des SV Wittendorf nach der Winterpause wieder verstärken. Bild: Ulmer

Abwehrspieler David Klein wird nach seiner Auslandsreise den Kader des SV Wittendorf nach der Winterpause wieder verstärken. Bild: Ulmer

Die letzten Wochen liefen für Aufsteiger SV Wittendorf in der Landesliga gar nicht so übel, denn von den letzten sechs Spielen gingen lediglich zwei verloren. Auch der Start in die Rückrunde war für das Team von Hans Romann und Stefan Jäkle schon mal erfolgreicher als der Rundenstart im Sommer: einem 2:2 gegen Gärtringen folgte am letzten Sonntag ein 1:1 beim VfL Mühlheim. Damit überwintert der SV Wittendorf auf dem drittletzten Tabellenplatz, Rang 15, mit 15 Punkten. Das sind aktuell sieben Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz, der von Mitaufsteiger SV Seedorf belegt wird.

Nach der momentanen Lage müssen fünf Vereine am Ende der Runde absteigen, da in der Verbandsliga der VfL Pfullingen auf einem Abstiegsrang steht. Sollte kein Verein aus der Verbandsliga in die Landesliga Staffel III absteigen, würden lediglich vier Teams den Weg in die Bezirksligen antreten müssen. Rückblickend trauert man beim SV Wittendorf dem einen oder anderen Punkt schon nach, der sicherlich drin gewesen wäre. Gerade in den Startspielen in Gärtringen und zu Hause gegen Mühlheim und Nehren musste der SVW kräftig Lehrgeld zahlen, kassierte dumme Tore und stand nach drei Spieltagen punktlos da. „Es war sicher mehr drin. Man konnte schon erkennen, dass wir mithalten konnten“, sagt Hans Romann.

Teilt man die 18 Wittendorfer Spiele in drei Drittel ein, so schaffte das Team nach dem erwähnten punktlosen Auftakt mit drei aufeinanderfolgenden Siege im ersten Drittel mit neun Punkten die stärkste Ausbeute. Im mittleren Saisondrittel blieb das Jäkle/Romann-Team mit sechs Niederlagen in Folge punktlos. Gründe hierfür waren für Hans Romann die fehlende Konstanz als Gesamtmannschaft, wie auch individuelle Fehler. In den letzten sechs Partien vor der Winterpause folgte wieder eine enorme Steigerung: Ein Sieg, drei Unentschieden, dazu zwei Niederlagen ergaben nochmals in der Summe sechs Zähler auf das Konto. Gerade in den ersten beiden Rückrundenbegegnungen gegen Gärtringen und in Mühlheim schrammten die SVW-Spieler nur knapp an Siegen vorbei. Auf alle Fälle kann auf die Leistung der ersten Rückrundenspiele aufgebaut werden und es geht mit einem positiven Gefühl in die Winterpause. Die Leistungen gilt es dann ab dem 8. März mit dem Auswärtsspiel beim SV Nehren zu bestätigen.

Noch sind 14 Spiele für den SV Wittendorf vor der Brust, um das Ziel Klassenerhalt zu schaffen. „Das ist sicher eine große Aufgabe, doch mit einer Siegesserie können wir die auf den rettenden Plätzen stehenden Mannschaften einholen“, gibt Romann nicht auf. Rückblickend auf das erste Halbjahr spricht der Wittendorfer Coach einige markante Punkte an.

Höhepunkte: In guter Erinnerung bleiben wird das Spiel der 2. WFV-Pokal-Runde an der heimischen „Langen Furche“ vor einer tollen Zuschauerkulisse gegen Oberligist SSV Reutlingen. Unvergesslich war sicher der Treffer von Spielführer Robert Ruoff zum 4:3-Sieg in der ersten Nachspielminute beim SV 03 Tübingen, dies war zugleich der erste Saisonsieg und der Auftakt zu einer Serie von drei Siegen in Folge. Aber auch das 2:2 in Rottenburg nach einem schnellen 0:2-Rückstand und langer Spielzeit in Unterzahl sowie das 2:2-Heimremis gegen den Zweiten Gärtringen, ebenfalls in Unterzahl, zeigten starke Mannschaftsmoral.

Enttäuschungen: Romann nennt zunächst das für ihn chancenlose Auswärtsspiel beim SV Böblingen(1:4) und die Heimklatsche gegen Holzhausen (2:8). Gerade im Bezirksderby hätten sich die Wittendorfer Trainer mehr Gegenwehr von ihren Schützlingen gewünscht. „Bitter war für uns natürlich auch das 0:1 gegen Mühlheim mit dem unglücklichen Eigentor in der Nachspielzeit am zweiten Spieltag“, erinnert sich Romann und kommt auch gleich auf das Rückspiel vom letzten Wochenende in Mühlheim zu sprechen: „Da waren wir nach der guten ersten Halbzeit unzufrieden, dass uns am Ende nur ein 1:1 übrig blieb.“

Personal: Immer wieder musste mit angeschlagenen Spielern gekämpft werden. Da zählt Hans Romann Radion Eckert, Tobias Armbruster, Daniel Kipp auf, die sich viele Wochen verletzt durchplagten. Desweiteren gab es Blessuren bei Sandro Bossert und Simon Spissinger. Die externen Zugänge waren schnell integriert: „Das war auch von der Kameradschaft absolut kein Problem“, sagt Hans Romann. Ausfallen wird für die Rückrunde Abwehrspieler Daniel Kipp, der sich Anfang Februar einer Sprunggelenk-Operation unterziehen muss. Ebenfalls werden die beiden Langzeitverletzten Kai Totzl und Jakob Schmid noch einige Zeit nicht zur Verfügung stehen. Zurück kommt von seiner Auslandreise Abwehrspieler David Klein. Zudem sind gute Hoffnungen da, dass die wegen Kreuzbandverletzungen ausgefallenen Lucas Haug, Cedric Wälde, Nico Schillinger und Eric Seeger in der Rückrunde wieder eingreifen können.

System: Spielte der SV Wittendorf anfangs der Saison noch ein 4:1-4:1- System, gab es eine Umwandlung in die 4:4:2-Variante. Nach der Niederlagenserie von sechs Spielen gab es dann neue Gedankengänge. Zunächst im Trainerteam, dann gemeinsam mit dem Spielerrat und anschließend bei einer gemeinsamen Mannschaftssitzung folgte dann der Entschluss nach einer noch offensiveren Ausrichtung. Grundgedanke war zum einen das kleine Heimspielfeld, mittlerweile kommt die Neuausrichtung auch auswärts positiv zum Tragen.

Am Samstag gibt es noch die Weihnachtsfeier gemeinsam mit Fans und Funktionären. Anfang Januar nimmt der SV Wittendorf beim Nagolder Hallenturnier teil, dies soll auch der einzige Hallenauftritt bleiben. Ende Januar starten Hans Romann und Stefan Jäkle mit ihren Mannen die Vorbereitung auf die Rückserie. In der Vorbereitungszeit sind auch Trainingseinheiten auf dem Alpirsbacher Kunstrasen und ein Trainingslager Ende Februar in Zell am Harmersbach geplant.

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Erstellt:
12.12.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 44sec
zuletzt aktualisiert: 12.12.2019, 01:00 Uhr

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