Horb · Vesperkirche

Putenbrust für unterwegs

Pandemiebedingt gibt es „Essen to go“ bis zum kommenden Freitag. Voranmeldungen sind möglich. Drei Gastronomen sind mit im Boot.

18.01.2021

Von Willy Bernhardt

Zahlreiche Helfer sorgten dafür, dass die Essensausgabe auch in Pandemiezeiten funktionierte.

Zahlreiche Helfer sorgten dafür, dass die Essensausgabe auch in Pandemiezeiten funktionierte.

Trotz Widrigkeiten hat sie am gestrigen Sonntag begonnen: die 13. Horber Vesperkirche. Wenngleich der Besucheransturm anfangs noch überschaubar war, lief alles vor dem Horber Steinhaus wie am Schnürchen. Die Macher zeigten durch ihre Kreativität und ihren Einsatz, dass das beliebte Angebot auch in Zeiten einer Pandemie Menschen verbindet, trotz der Notwendigkeit, physischen Abstand zu wahren.

Auch deshalb konnten etwa Dekanatsreferent Achim Wicker, Bärbel Engel von der Spitalstiftung oder auch Dr. Ursula Nagel mit dem ersten Tag der diesjährigen „Vesperkirche to go“ zufrieden sein. Mit rund 40 Kunden wurde kalkuliert. Auf diese warteten gefüllte Putenbrust mit Rahmwirsing und Teigwaren in Thermoverpackungen. Gekocht wurde das Menü von der Spitalstiftung unter Chefkoch Heiko Schwabe und seinem Team.

Wenngleich am ersten Tag weniger Kunden den Weg ans Steinhaus fanden als geplant, erwarten die Verantwortlichen, dass sich die Zahl der Esser im Laufe der Woche wohl auf rund das Doppelte einpendeln dürfte, obwohl der Zeitraum der Essensausgabe zwischen 12 und 12.30 Uhr begrenzt ist.

Doch anders lasse sich dies nur schwer zu bewerkstelligen in diesen besonderen Corona-Zeiten, betonte auch Pfarrerin Susanne Veith, die in ihrem geistlichen Impuls auf das Gleichnis vom „Erbsen zählen – oder: Das Glück in der Hosentasche“ einging und jedem Gast dieses, zusammen mit jeweils sieben
Erbsen in einem Tütchen, als Dreingabe mit auf den Nachhauseweg gab.

Warteschlange mit roten Stühlen

Klar wurde von allen Beteiligten einhellig bedauert, dass das Steinhaus nicht – wie in den zwölf Vesperkirchen zuvor – wegen der Corona-Pandemie nicht mitbenutzt werden konnte, aber besondere Herausforderungen erfordern eben besondere Lösungen, und die haben die Verantwortlichen nach Lage der Dinge bestens gelöst. Genau wird auf die Einhaltung der verschiedenen Hygienebestimmungen geachtet, ebenso wie auf das Halten von Abständen in der Warteschlange. Diese ist gut gekennzeichnet entlang der Mauer zur Liebfrauenkirche. Obligatorisch war die Pflicht zum Tragen von Gesichtsmasken. Auch für Anton Maier und Dieter Oster, die mit ihrem Wägelchen für das Herbeischaffen der Speisen von der Spitalstiftungs-Küche herüber zum Steinhausbereich verantwortlich waren. Sie weisen auch darauf hin, dass am heutigen Montag, dem morgigen Dienstag und am kommenden Donnerstag das Essen von den Gaststätten „Goldener Adler“, „Quartier 77“ (beide in Horb) sowie von „Straubs Krone“ in Bildechingen angeliefert wird.

Lieferservice für Bedürftige

Sie versuchen eben, das Beste aus der Situation zu machen, stellten Achim Wicker und Bärbel Engel fest. Es darf ihnen attestiert werden, dass diese besondere Ausgabe der Vesperkirche auch mit Bravour gelang. Wie in den Jahren zuvor ist auch ein Spendenschwein aufgestellt, in welches jeder das stecken kann, was ihm möglich ist. Und den sonst üblichen geistliche Impuls gibt es in schriftliche Form. Einzig auf die musikalische Begleitung am Steinhaus-Flügel muss in diesem Jahr verzichtet werden.

Auch nicht möglich ist in diesem Jahr, was sich sonst in den Jahren zuvor als tolle Möglichkeit für viele Gäste der Vesperkirche erwiesen hat, nämlich das Abholen zu Hause oder das Wieder-zurück-Bringen. Doch Stefan Trunte, der diesen Part in den vergangenen Jahren mit dem durch das Autohaus Kronenbitter zur Verfügung gestellten Fahrzeug übernommen hat, liefert heuer das Essen aus. Trunte kann unter der Mobilfunknummer 0175/2893134 direkt erreicht werden. Auch ist es den Verantwortlichen wichtig, darauf hinzuweisen, dass telefonische Voranmeldungen beim Katholischen Dekanat unter der Rufnummer 07451/7192 (oder per E-Mail an die Adresse
dekanat.freudenstadt@drs.de
oder im Horber Tafelladen „Carisatt“ erwünscht sind. Sie
betonen ausdrücklich, dass bestellte Essen „vorrangig ausgegeben werden“. Ergänzend teilen die Organisatoren mit, dass
der Service von Stefan Trunte, sich das „Essen to go“ nach Hause bringen zu lassen, in erster Linie Menschen vorbehalten sei, die das Haus nicht verlassen können.

In Thermobehältern gibt es in dieser Woche Vesperkirchen-Essen auf die Hand. Bilder: Karl-Heinz Kuball

In Thermobehältern gibt es in dieser Woche Vesperkirchen-Essen auf die Hand. Bilder: Karl-Heinz Kuball

Die Warteschlange war gut gekennzeichnet unterhalb der Mauer an der Liebfrauenkirche.

Die Warteschlange war gut gekennzeichnet unterhalb der Mauer an der Liebfrauenkirche.

Zum Artikel

Erstellt:
18.01.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 53sec
zuletzt aktualisiert: 18.01.2021, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter Recht und Unrecht
Sie interessieren sich für Berichte aus den Gerichten, für die Arbeit der Ermittler und dafür, was erlaubt und was verboten ist? Dann abonnieren Sie gratis unseren Newsletter Recht und Unrecht!