Neckartalbrücke

RP: Materialfehler sind Ursache für Hochbrücken-Unfall

Das Regierungspräsidium liefert erste Erkenntnisse zum Unfall auf der Baustelle am 12. Februar. Ein Rückbau des Querriegels ist möglich.

29.02.2024

Von NC

Der Querriegel, der die Brückenbaustelle lahmlegte. Auf der linken Seite der Querverstrebung sind die Bolzen gebrochen. Bild: Karl-Heinz Kuball

Der Querriegel, der die Brückenbaustelle lahmlegte. Auf der linken Seite der Querverstrebung sind die Bolzen gebrochen. Bild: Karl-Heinz Kuball

Vor knapp zwei Wochen brachen die Bolzen. Baustopp auf Horbs Mega-Baustelle. Jetzt gibt das Regierungspräsidium Karlsruhe erste Details bekannt, wie es zu dem Unfall kommen konnte, der nicht nur Bauarbeiten an der Neckartalbrücke stoppte, sondern auch die angrenzende Bahnlinie und den Neckartalradweg lahmlegte.

Bisher kamen die Arbeiten zur Errichtung der über das Neckartal führenden Hochbrücke ohne größere Zwischenfälle aus. Nachdem die Gründungsarbeiten auf Nordstettener Seite bereits weit vorangeschritten waren, konnte mit der Errichtung der ersten Stützpfeiler der Brücke begonnen werden.

„Am Montag, 12. Februar, waren während des Betonierens eines Querriegels am Pfeiler neben der Bahnlinie von Tübingen nach Horb mehrere Befestigungsbolzen eines Schal- und Traggerüstes abgerissen“, wie das RP in einer Pressemitteilung vom Donnerstagmittag berichtet.

Die Baufirma hätte sofort reagiert und unmittelbar sowohl die Sperrung der Bahnlinie als auch des nebenliegenden Neckartalradwegs veranlasst. „Noch am selben Tag wurden umfangreiche Sicherungsmaßnahmen am defekten Traggerüst eingeleitet, so dass weiterer Schaden abgewendet werden konnte“, schreibt das RP weiter. Sowohl das RP als Bauherrin als auch die Baufirma haben Untersuchungen, die noch laufen, veranlasst, um die Ursachen herauszufinden.

In der Pressemitteilung informiert das RP zur Unfallursache: „Erste Ergebnisse eingehender Materialuntersuchungen der beschädigten Bauteile deuten darauf hin, dass das verwendete Bolzenmaterial nicht alle Güteanforderungen erfüllt und somit Materialfehler ursächlich für das Versagen der Traggerüstbefestigung sein könnten.“

Um den Weiterbau der Pfeiler wieder aufnehmen zu können hätte die bauausführende Firma erklärt, dass sie im weiteren Verlauf der Arbeiten an der Hochbrücke Horb eine andere Konstruktion für die Befestigung des Traggerüsts der Querriegel vorsehen wird. Nach der erfolgten Sicherung des Traggerüsts und dessen Abbau rückt nun laut RP der Zustand des Querriegels in den Fokus. Die Schäden an dem teilbetonierten Querriegel müssen festgestellt und untersucht werden, um das weitere Vorgehen festlegen zu können. Dabei seien noch alle Optionen offen: „Es stehen sowohl der vollständige Rückbau, ein Teilrückbau also auch die Sanierung zur Mangelbeseitigung zur Diskussion.“

Die Sicherungsmaßnahmen an der Hochbrücke konnten am 26. Februar abgeschlossen werden, so dass ab dem Nachmittag die Bahnlinie wegen der Auswirkungen der Brückenbaustelle nicht mehr gesperrt bleiben musste.

Jedoch dauerte die Sperrung der Bahnlinie für den öffentlichen Bahnverkehr weiter an, da die Deutsche Bahn für ihre Arbeiten an der Strecke eine Sperrung vom 18. und 19. Februar bis zum Donnerstag, 29. Februar, vorgesehen hatte. Der Neckartalradweg werde am Freitag, 1. März, ebenfalls wieder für den Radverkehr freigegeben.

Info

Aktuelle Informationen zum Projekt sind auf der Projektseite des Regierungspräsidiums Karlsruhe unter hochbruecke-horb.de zu finden.

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Erstellt:
29.02.2024, 13:53 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 18sec
zuletzt aktualisiert: 29.02.2024, 13:53 Uhr

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