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Respekt für Lebensmittel
Freudenstadt ruft mit Unterstützung der Partnerstadt Courbevoie eine Initiative gegen Verschwendung in Leben.
![Respekt für Lebensmittel Aus der Ausstellung gegen Lebensmittelverschwendung mit Arbeiten von Jugendlichen aus Freudenstadt und Courbevoie. Bild: Rath/Stadtverwaltung](/Bilder/Aus-der-Ausstellung-gegen-Lebensmittelverschwendung-mit-909077.jpg)
Aus der Ausstellung gegen Lebensmittelverschwendung mit Arbeiten von Jugendlichen aus Freudenstadt und Courbevoie. Bild: Rath/Stadtverwaltung
Courbevoie, Freudenstadts französische Partnerstadt, bereits vorgelegt, was das Bewusstsein zum sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln angeht. Von ihren Erfahrungen möchte Freudenstadt profitieren: Die hiesige Aktion steht unter dem Titel „Freudenstadt und Courbevoie gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung – eine städtepartnerschaftliche Initiative für Europa“. Sie knüpft an die deutsch-französische Ausstellung an, zu der Schüler und Jugendliche Plakate und Kunstwerke eingereicht hatten. Die Arbeiten waren im November im Schwarzwald Center zu sehen.
Der nächste Schritt
Am Freitag, 8. März, folgt ein weiterer Schritt: Zunächst unterzeichnen Vertreter beider Städte eine Erklärung, in der sie ihre Absicht bekunden, etwas gegen die Vergeudung von Lebensmittel zu unternehmen. Nach Angaben des Europäischen Rats gehen ein Drittel der weltweit erzeugten Lebensmittel durch Ineffizienz verloren, alleine in der EU summiert sich das auf fast 60 Millionen Tonnen im Jahr, 131 Kilogramm pro Einwohner. Die EU-Staaten wollen die Quote bis 2030 halbieren.
Auch für Freudenstadts Oberbürgermeister Julian Osswald sind solche Verluste nicht weiter hinnehmbar, weder wirtschaftlich noch ethisch sowie aus Gründen des Umweltschutzes. Er begrüßt dabei die Zusammenarbeit mit Courbevoie. „Frankreich ist hier schon einen großen Schritt weiter. Supermärkte ab einer Größe von 400 Quadratmetern dürfen noch genießbare Lebensmittel nicht mehr entsorgen, sondern müssen sie an Organisationen spenden, die Bedürftige unterstützen“, so Osswald. Den Anstoß für dieses landesweite Gesetz hatte eine Initiative aus Courbevoie gegeben.
Die Absichtserklärung wird im Freudenstädter Rathaus unterzeichnet. Mit dabei sind die Staatssekretärin und Landtagsabgeordnete Sabine Kurtz sowie Gaël de Maisonneuve, Generalkonsul von Frankreich in Baden-Württemberg. Aus Courbevoie reisen Arash Derambarsh, Vize-Bürgermeister und treibende Kraft hinterdem Gesetz in Frankreich, und der für internationale Beziehungen zuständige Stadtrat François Lattouf an.
Nach der Unterzeichnung der Erklärung im Rathaus geht es mit einer öffentlichen Veranstaltung im F23 weiter. Dort findet um 15.30 Uhr die Preisverleihung zum Malwettbewerb „Freudenstadt und Courbevoie gegen Lebensmittelverschwendung“ statt, an dem sich unter anderem Schüler der Falkenrealschule mit ihrer Lehrerin Bettina Wichmann-Raisch sowie Jugendliche vom Freizeitzentrum Maisons du Val in Courbevoie beteiligt haben.
Es folgt eine Fragerunde von drei Schülern des Kepler-Gymnasiums, Carlotta Fritz, Paula Grigo und Matthias Blumenstock, mit Arash Derambarsh. Um 18 Uhr wird ein Buffett aus geretteten Lebensmitteln eröffnet, das die Erlacher Höhe und die Organisation Foodsharing Freudenstadt zusammenstellen. Dazu gibt es Klaviermusik mit David Bermudez.
Der Aktionstag wurde vom städtischen Jugendzentrum F23 und von Anaïs Petit-Vassort organisiert, die als Volontärin derzeit am Austauschprogramm der beiden Partnerstädte teilnimmt.