Dornstetten · Brand

Rund eine halbe Million Euro Schaden

In Dornstetten fing ein Auto bei Schweißarbeiten Feuer. Die Flammen griff auf die Werkstatt in der früheren Zimmerei Weinläder über und zerstörte das benachbarte Wohnhaus.

01.10.2020

Von Annette Maria Rieger

Rund eine halbe Million Euro Schaden

Kurz vor 13 Uhr stieg in der Sulzer Straße dichter, schwarzer Rauch auf. Vom Dornstetter Busbahnhof sahen dutzende Schüler die Rauchwolken. Auch Dornstettens Feuerwehrkommandant Oliver Zwecker, der zu der Zeit im Café Ziegler saß, fiel der beißende Qualm auf. Umgehend rief er bei der Leitstelle an. Dort ging zur gleichen Zeit eine zweite Alarmierung ein.

Der zunächst gemeldete „PKW-Brand“ entpuppte sich beim Eintreffen der Feuerwehren Dornstetten und Aach als ausgewachsener Werkstattbrand. Die ehemalige Zimmerei Weinläder, die jetzt als Autowerkstatt genutzt wird, stand voll in Flammen.

Erste polizeiliche Ermittlungen ergaben: Bei Schweißarbeiten an einem Auto in der Werkstatt geriet das Fahrzeug in Brand und löste so das Feuer aus. Unklar blieb zunächst, ob das Fahrzeug bereits brennend aus der Werkstatt geschoben wurde oder erst davor richtig Feuer fing.

Geknallt wie bei Explosion

Nachbarn schildern, es habe mehrmals geknallt wie bei einer Explosion. Was sie hörten, war offenbar das Platzen der Autoreifen des brennenden Fahrzeuges.

Für die Feuerwehrleute war im Erstangriff kaum ein Durchkommen. Dichter Qualm versperrte die Sicht.

Drei Trupps rückten unter Atemschutz vor, um die benachbarten Wohnhäuser zu schützen. Schon züngelten die Flammen von der brennenden Werkstatt an den Holzbalkonen des geschindelten Hauses Nummer 8 hoch.

In Sekundenschnelle, so Einsatzleiter Zwecker, griff das Feuer auf das Wohnhaus über. Die sechs Bewohner der beiden geschindelten Doppelhaushälften hatten sich da bereits selbst in Sicherheit gebracht.

Der alarmierte Löschzug aus Waldachtal hatte umgehend seine Drehleiter in Position gebracht, um die lodernden Flammen von oben zu bekämpfen.

Die Feuerwehr Pfalzgrafenweiler eilte hinzu, um das Feuer gemeinsam mit den anderen Wehren unter Kontrolle zu bekommen. Kreisbrandmeister Frank Jahraus unterstützte die Führungsgruppebei dem Dornstetter Einsatz.

Wohnhaus nahezu ganz zerstört

Trotz der konzertierten Brandbekämpfung brannte die aus Holz konstruierte Werkstatt völlig aus. Auch der Dachstuhl und ein Großteil des Wohnhauses Sulzer Straße 8 konnte nicht mehr gerettet werden. Obendrein zerstörten Hitze und Feuer im Keller des Wohnhauses einen Heizöltank, der auslief.

Bei der zweiten Doppelhaushälfte (Hausnummer 10) wurde der Dachstuhls in Mitleidenschaft gezogen.

Zur Schadensbilanz des Werkstatt- und Gebäudebrandes hinzu kommen das ausgebrannte Fahrzeug in der Werkstatt sowie vier weitere Autos, die vor der Werkstatt parkten, und durch den Brand massiv beschädigt wurden.

Das DRK mit Einsatzleiter Hubertus Tritschler und Abschnittsleiter Thomas Widmer war als 13-köpfiges Team mit drei Rettungswagen und einem Notarzteinsatzwagen vor Ort.

Die Ersthelfer hatten zwei Feuerwehrleute zu versorgen, denen Rauch und Hitze stark zugesetzt hatten. Auch um zwei Privatpersonen mit Kreislaufproblemen kümmerten sich die Sanitäter ambulant. Keiner der leicht Verletzten musste stationär ins Krankenhaus gebracht werden.

Derweil erkundete die Gebrüder Gründler-Stiftung mit einer Drohne von oben die Entwicklung des Feuers und des beißenden Rauches. Durch den konzentrierten Einsatz konnten die Wehren verhindern, dass die Flammen auf weitere Wohnhäuser übergriffen. Gegen 14.30 Uhr war das Feuer unter Kontrolle.

Für Bürgermeister Bernhard Haas war es eine Erleichterung zu erfahren, dass es bei dem Großbrand keine Verletzten gab. Er hatte selbst die dunklen Rauchwolken gesehen und sich noch vor der Alarmierung auf den Weg gemacht. Haas verfolgte die Löscharbeiten mit und überzeugte sich vor Ort, dass für die Bewohner gesorgt wird: Sie kommen vorerst bei Bekannten unter.

Nachlöscharbeiten mit Bagger

Für die Nachlöscharbeiten wurde ein Bagger herbeigeschafft, der die Trümmer und Bauteile auseinanderzog, um diese abzulöschen. Hier kam auch der Gerätewagen „Atemschutz“ der Feuerwehr Freudenstadt zum Einsatz.

Wegen des auslaufenden Öls aus dem Heizöltank wurde laut Polizei die Kläranlage informiert.

Den Schaden bezifferte die Polizei mit mindestens einer halben Million Euro. Das Café Ziegler spendierte allen Einsatzbeteiligten Kaffee und ein Vesper. Der beißende Geruch war da noch lange nicht verschwunden in Dornstetten.

Rund eine halbe Million Euro Schaden
Rund eine halbe Million Euro Schaden
Rund eine halbe Million Euro Schaden

Helfer im Einsatz

Die Feuerwehren aus Dornstetten, Aach, Waldachtal, Pfalzgrafenweiler und Freudenstadt waren mit 18 Fahrzeugen und rund 80 Mann unter dem Kommando von Dornstettens Feuerwehrkommandant Oliver Zwecker im Einsatz. Die Koordination an der Brandstelle übernahm die Führungsgruppe Waldachtal. Die Polizei war mit fünf Streifenwagen vor Ort. Bilder: Bilder: Karl-Heinz Kuball

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Erstellt:
01.10.2020, 19:30 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 02sec
zuletzt aktualisiert: 01.10.2020, 19:30 Uhr

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