Motorsport

Schwerstarbeit für die Schutzengel

Der Weltverband sucht nach jüngsten Horror-Unfällen nach Lösungen.

09.09.2019

Von SID

Monza. Irgendwo zwischen Begrenzungszaun und grünen Reifenstapeln schwebte der Schutzengel von Alex Peroni und verrichtete Schwerstarbeit. In einem beängstigend hohen Bogen war der Wagen des Formel-3-Piloten beim Rennen in Monza in die Luft geschleudert worden. Er überschlug sich mehrfach, krachte mit hoher Geschwindigkeit in die Streckenbegrenzung und kam dort schwer demoliert zum Stillstand.

Verantwortliche und Zuschauer zuckten zusammen, eine Woche nach dem tragischen Tod des französischen Formel-2-Piloten Anthoine Hubert (22) in Belgien machten sich erneut Sorge und Angst breit. Dass der 19-jährige Australier Peroni mit einem Wirbelbruch und einer Gehirnerschütterung noch glimpflich davonkam, ja, seinen Boliden sogar selbstständig verlassen konnte – ein kleines Wunder.

Der Motorsport konnte aufatmen. Und auch der Formel?1, in deren Rahmenprogramm die Formel?3 ihre Rennen austrägt, blieb ein weiteres Wochenende des Schmerzes, eine weitere Schweigeminute erspart. Der Sicherheitsdebatte gab Peronis Crash dennoch neue Nahrung.

„Der Motorsport ist gefährlich, nicht mehr so wie früher, aber noch immer gefährlich“, sagte FIA-Präsident Jean Todt in Monza. Der Franzose wollte eigentlich Werbung für eine FIA-Kampagne zur Förderung der Sicherheit im Straßenverkehr („3500 Lives“) machen. Nachfragen zur Lage im Rennsport blieben ihm dennoch nicht erspart.

„Wir sind nicht glücklich“, sagte Todt, „jedes Opfer ist eines zu viel. Wir müssen daraus lernen.“ Hundertprozentige Sicherheit gebe es aber leider nicht, „man kann sich nicht gegen alles schützen“, so Todt, der etwas gewagt argumentierte, dass doch der Profi-Radsport gefährlicher sei als der Motorsport.

Kampf gegen den Tod

Der bei dem Unfall in Spa schwer verletzte US-Amerikaner Juan Manuel Correa (20) hat mit neuen Komplikationen zu kämpfen. Correa erlitt ein akutes Lungenversagen, er ist nicht bei Bewusstsein und muss künstlich beatmet werden. Sein Zustand sei „kritisch, aber stabil“. sid

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Erstellt:
09.09.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 53sec
zuletzt aktualisiert: 09.09.2019, 06:00 Uhr

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