Porsche

Silberstreif taucht am Horizont auf

Sportwagenbauer erlebt nach Rekordjahr tiefes Absatzloch. Doch in China hellt sich der Himmel bereits wieder auf.

21.03.2020

Von THOMAS VEITINGER

Die Arbeit wird bei Porsche zunächst für zwei Wochen ruhen. Foto: Marijan Murat/dpa

Die Arbeit wird bei Porsche zunächst für zwei Wochen ruhen. Foto: Marijan Murat/dpa

Stuttgart. Natürlich leidet auch Porsche unter Corona: Produktionsstopp, Kurzarbeit, Absatzminus, unsichere Aussichten. Dennoch erkennt Lutz Meschke den ersten Silberstreif am Horizont. „In China streben unsere Kollegen bereits jetzt in Richtung Normalisierung“, sagt der Finanzvorstand bei Vorstellung der Bilanz des vergangenen Jahres. „Diese ist nicht die erste Krise, die Porsche erlebt. Und bisher sind wir jedes Mal gestärkt daraus hervorgegangen“, ergänzt Oliver Blume. Der Vorstandschef zeigt sich zuversichtlich, dass dies auch nach der Corona-Krise so sein werde.

Im Februar diesen Jahres war es in China zu Absatzeinbußen von 75 Prozent gekommen. Aktivitäten wie die Präsentation von Modellen wurden ins Internet verlegt. „Jetzt öffnen aber schon wieder 60 Prozent der Händler und es werden jeden Tag mehr“, freut sich Blume. Im April und Mai werde es eine Aufholjagd geben. Eine finanzielle Unterstützung für chinesische Händler sei nicht notwendig gewesen, die Schließung habe nicht länger als drei Wochen gedauert.

Im Jahr 2019 war der Sportwagenbauer mit einem Umsatz von 28,5 Mrd. EUR (plus 11 Prozent) sehr erfolgreich. Der Gewinn wurde allerdings durch das Dieselaffären-Bußgeld von 535 Mio. EUR geschmälert. Unterm Strich blieben mit 2,8 Mrd. EUR 10 Prozent weniger übrig als im Vorjahr. Insgesamt hat Porsche 280?800 Fahrzeuge ausgeliefert – so viele wie nie zuvor. Durch neue Modelle, zu denen das E-Auto Taycan gehört, entstanden 3000 Stellen; künftig soll es aber weniger Einstellungen geben.

Schadlos werde man aus der Corona-Krise sowieso nicht herausfahren, selbst wenn in einigen Wochen die Produktion wieder aufgenommen und die Lieferketten etwa aus Italien geschlossen werden könnten.

Gleichwohl werde viel Geld für die Zeit nach der Pandemie investiert. Bis 2024 wollen die Stuttgarter 15 Mrd. EUR in die E-Mobilität und Digitalisierung stecken. Das Geld dafür sei da. Meschke: „Insgesamt bin ich sehr zuversichtlich.“ Thomas Veitinger

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Erstellt:
21.03.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 56sec
zuletzt aktualisiert: 21.03.2020, 06:00 Uhr

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