Deutsch-spanischer Schüleraustausch

Spannender Spanier-Spaziergang

16 Jugendliche aus der Nähe von Cádiz verbringen dank „Erasmus +“-Programm eine Woche in Sulz. Der Austausch erfolgt über die Beruflichen Schulen.

10.11.2022

Von Cristina Priotto

Bei einer Stadtführung erlebten die 16 spanischen Austauschschüler und ihre deutschen Partner der Beruflichen Schulen Oberndorf-Sulz am Donnerstag auch den Sulzer Wochenmarkt. Die Jugendlichen aus der Nähe von Cádiz sind seit 6. November bei Gastfamilien in Sulz untergebracht und werden von den Lehrkräften Begoña Atienza und Pablo Sanchis begleitet. Der Rückflug ist am Samstag geplant. Bild: Cristina Priotto

Bei einer Stadtführung erlebten die 16 spanischen Austauschschüler und ihre deutschen Partner der Beruflichen Schulen Oberndorf-Sulz am Donnerstag auch den Sulzer Wochenmarkt. Die Jugendlichen aus der Nähe von Cádiz sind seit 6. November bei Gastfamilien in Sulz untergebracht und werden von den Lehrkräften Begoña Atienza und Pablo Sanchis begleitet. Der Rückflug ist am Samstag geplant. Bild: Cristina Priotto

Ausgerechnet den nebligen Donnerstagvormittag hatten sich 16 Schülerinnen und Schüler des „Instituto de Enseñanza Secundaria La Pedrera Blanca“ aus Chiclana de la frontera für einen Stadtrundgang in Sulz ausgesucht. Über einen Lehrer der 30 Kilometer südlich von Cádiz im sonnenverwöhnten Andalusien gelegenen Sekundarschule und das „Erasmus +“-Programm war der Kontakt zu den Beruflichen Schulen Oberndorf-Sulz (BOS) zustande gekommen. Projektleiter Jan Huml fehlte bei dem spannenden Spaziergang durch die Neckarstadt jedoch, und so mussten Kathrin Link, Selina Liebrecht und Eva Nägele von der Sulzer Stadtverwaltung etwas improvisieren.

Viel Zeit blieb für die Stadtführung ohnehin nicht, und so zeigten und erklärten die vier Frauen den Gästen und den Lehrkräften Begoña Atienza und Pablo Sanchis nach einem Brezelvesper im Bürgersaal auf Englisch die beiden Rathäuser und den Brunnen am Marktplatz, den Becherberg, die evangelische Stadtkirche und den Narrenbrunnen. Den Blick auf das Sulzer Wahrzeichen, die Ruine Albeck, verhinderte der Nebel.

Wie Sanchis und Atienza im Gespräch mit der NECKAR-CHRONIK erzählten, lernen die 17-jährigen Spanier in Chiclana de la frontera kein Deutsch, wohingegen die deutschen Austauschpartner der Kursstufen I und II an den BOS Spanisch lernen.

Seitens der Beruflichen Schulen Oberndorf-Sulz sprangen für den erkrankten Huml kurzfristig Thomas Belser und Mark Stahl ein. Der Schwerpunkt des „Erasmus +“-Projekts, das das „Instituto de Enseñanza Secundaria La Pedrera Blanca“ und die BOS verbindet, liegt auf Kultur und Sprache des jeweiligen Landes.

Begoña Atienza und Pablo Sanchis berichteten von einem straffen Besichtigungsprogramm, neben dem Besuch einiger Unterrichtsstunden: In Rottweil besuchte die Gruppe die Altstadt und das „Experimenta“-Museum, am BOS-Standort Oberndorf erlebten die Jungen und Mädchen ein Metallprojekt und waren in der Küche aktiv. Von einem Ausflug nach Konstanz schwärmten die Lehrkräfte: „Wir haben den Bodensee sogar ohne Nebel erlebt“, erzählte Atienza – was im November ein Glücksfall ist. Nach dem Stadtrundgang durch Sulz ging es für die spanischen Sekundarschüler nachmittags mit dem Zug nach Tübingen. Nach so vielen Unternehmungen werden die Schüler am heutigen Freitag einen Tag zur freien Verfügung mit den deutschen Austauschpartnern und den Gastfamilien haben, bei denen die jungen Spanier diese Woche untergebracht sind. Die Rückreise ist am Samstag per Bus und Flugzeug angesagt.

Gegenbesuch im Februar 2023

Der Gegenbesuch von Schülern der Beruflichen Schulen Oberndorf-Sulz in der 84000 Einwohner-Stadt in Spanien soll im Februar 2023 erfolgen.

Da Projektleiter Jan Huml bei dem Termin fehlte, gab es keine Möglichkeit, die Sicht auf und Hintergründe zu diesem „Erasmus +“-Projekt von deutscher Lehrerseite zu erfahren.

Das „Instituto de Enseñanza Secundaria La Pedrera Blanca“ schwärmt auf der Website der Schule begeisterter von dem Austausch als „una experiencia enriquecedora inolvidable“, also einem unvergessliches, bereicherndes Erlebnis, bei dem die Schüler vieles über Deutschland lernen.

„Erasmus +“-Programm

Das Erasmus-Programm wurde 1987 auf Initiative der italienischen

Erziehungswissenschaftlerin Sofia Corradi von der EU gegründet. An dem Förderprogramm nehmen alle 27

EU-Mitgliedsstaaten sowie fünf
weitere europäische Länder teil. Das Programm ermöglicht Schülern und Studenten Auslandsaufenthalte.

Der Name erinnert an Erasmus von Rotterdam (1466 bis 1536), einen

Humanisten der Renaissance und ist entstanden als ein Akronym von
„EuRopean Community Action
Scheme for the Mobility of University Students“.

Zu „Erasmus +“ verschmolz das Erasmus-Programm im Jahr 2014

mit anderen EU-Programmen für

allgemeine und berufliche Bildung,

Jugend und Sport.

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Erstellt:
10.11.2022, 18:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 40sec
zuletzt aktualisiert: 10.11.2022, 18:00 Uhr

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